Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor ein paar Tagen haben wir uns von einer Kollegin getrennt. Sie war gut zwei Monate bei uns und die Situation war durchgängig schwierig. Ihr Auftreten war laut und unruhig und sie hatte Probleme, im Team mitzuarbeiten und sich einzufügen. Trotzdem haben wir uns immer wieder Mühe gegeben, sie zu integrieren. Sie reagierte auf jeden Hinweis mit Genervtheit und Arroganz, und Donnerstagabend ist es dann endgültig eskaliert.

Es ist wohl normal (und sehr menschlich), dass das in den folgenden Tagen noch Hauptthema unter uns Kolleginnen im Appartement war und wir auch ausgiebig geschimpft und gelästert haben. Doch hinter allem Groll zeigt sich bei mir ein Gefühl von Traurigkeit. Vielleicht ist es naiv von mir, aber mir tut es immer weh, wenn menschliches Miteinander so böse schiefgeht. Ich glaube an menschliche Tugenden wie Freundlichkeit, Rücksichtnahme und ein gewisses Maß an Nachsicht. Niemand ist perfekt, wir alle machen Fehler und haben Launen – aber warum muss es immer wieder so eskalieren?

Miteinander funktioniert nur, wenn alle Seiten sich bemühen, und es wird schwerer, je mehr kleine Unachtsamkeiten und Verletzungen sich angehäuft haben und je verhärteter die Fronten sind. Ich wünsche uns allen weniger Egoismus und mehr gegenseitige Rücksichtnahme; wenn das im Kleinen anfange würde, hätten wir wohl auch gesamtgesellschaftlich weit weniger Probleme.