Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: September 2019

Tagesrhythmen

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Jetzt liegt die Uhr-Umstellung also hinter uns und es wird morgens früher hell und abends eher dunkel. Gestern Abend und heute Morgen hat mich das ganz schön durcheinander gebracht. Es ist ja im Gespräch, das ab 2021 anzuschaffen, und ich bin auf jeden Fall dafür – „Jetlag für Arme“ braucht kein Mensch!

Generell bin ich weder ein richtiger Morgen- noch ein typischer Abendmensch. Ich stehe später als viele Menschen auf, so gegen halb acht, einfach dadurch bedingt, dass ich abends relativ lange arbeite und dann häufig noch Sport mache. Aber den Rhythmus vieler meiner Kolleginnen, die abends sehr lange arbeiten und dafür bis mittags schlafen, habe ich nicht.

Ich genieße es sehr, den Vormittag meist für mich zu haben. Da erledige ich den Großteil meiner Aufgaben, damit ich den Rest des Tages auf Abruf stehen kann. Manchmal habe ich mittags einen ersten Termin, manchmal auch erst am späten Nachmittag. Bis zum frühen Abend halte ich mich auf Abruf. Wenn ich einen Termin habe bin ich auch mal bis um neun oder zehn im Appartement, aber meist gehe ich zwischen sieben und acht. Dann entweder noch Sport und dann zu Hause in die Badewanne, oder ein entspannter Abend mit Freunden (oder einem privaten Liebhaber).

Meine Arbeit lässt mir auch zeitlich viele Freiheiten, und ich genieße das sehr. Manchmal kostet dieses ständige auf Abruf stehen aber auch ganz schön Nerven, und ich sehne mich nach mehr Struktur und Zuverlässigkeit in meinem Tagesablauf. Wenn ich irgendwann mal eine andere Arbeit suche, wird das wohl der Hauptgrund sein…

Auf welchen Typ man stehst du?

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor einigen Tagen platzte ich in die Unterhaltung von zwei Frauen, die auf der Suche nach Dates waren und sich jetzt darüber austauschten, wie der Mann denn aussehen sollte, um „ihr Typ“ zu sein. Auch ich bin das schon einige Male gefragt worden: Auf welchen Typ man stehst du denn so?

Ich kann auf diese Frage keine klare Antwort geben. Wenn ich online Dating-Profile surfe, spricht mich auf Fotos schon ein bestimmter Typ an. Konkret: eher älter als ich, mittelgroß, kurze Haare, nicht zu schlank aber ohne Übergewicht, gerne mit Bart…

In der Praxis funktioniert dieses Raster aber für mich überhaupt nicht. Wenn ich die letzten Männer betrachte, die ich (privat) gedatet habe, so sind diese völlig unterschiedlich – und teilweise überhaupt nicht mein Typ.

Der Funke muss einfach überpringen. Ein Mann muss mich faszinieren, mich neugierig machen auf mehr – im Gespräch, in seinen Bewegungen, mit seiner ganzen Art. Erotik entsteht dann eher zwischen den Zeilen und nicht im Aussehen oder gar in der Kleidung.

Was privat gilt, trifft übrigens auch auf bezahlte Dates zu. Einige Männer fragen mich auch hier auf KM, ob sie denn mein Typ sind oder ob sie zu jung/ zu alt/ zu dick/ zu … sind. Ich habe noch nie jemanden aufgrund seines Aussehens abgelehnt, und meine Erfahrungen damit sind sehr gut. Ich habe wunderbare Männer getroffen – an denen ich wohl auf der Straße ohne einen Blick vorbeigegangen wäre.

Machst du auch nur 30 Minuten?

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In der letzten Woche häufen sich die Anfragen nach kurzen Dates. „Machst Du auch nur 30 Minuten?“ Ich bin dann immer arg hin und her gerissen. Mir ist sehr bewusst, dass diese dreißig Minuten gut bezahlt sind (es gibt Menschen, die dafür einen ganzen Tag zum Mindestlohn arbeiten gehen). Deswegen lehne ich so Anfragen auch nicht kategorisch ab. Aber gerne mache ich solche Dates auch nicht, aus mehreren Gründen:

Ich mag einfach keine Quickis. Ich nehme mir gerne Zeit. Für ein Gespräch, zum Ankommen, um sich aufeinander einzustellen, und auch die Erotik selbst genieße ich lieber mit Ruhe. Auch mag ich es nicht, ständig die Uhr im Auge behalten zu müssen.

Bei längeren Dates fällt es mir leicht, es nicht auf fünf oder zehn Minuten ankommen zu lassen. Bei so kurzen Dates achte ich schon darauf, dass die Zeit eingehalten wird, sonst fühle ich mich übervorteilt.

Die Hauptgründe für meine Skepsis gegenüber kurzen Dates liegen aber in der Art der Gäste, die diese Dates anfragen. Vielen sind selbst meine 30 Minuten-Dates deutlich zu teuer. Häufig wird auch versucht, möglichst viel für einen möglichst geringen Preis zu bekommen; es wird ständig nach weiteren Service-Details gefragt und explizite Zusagen erwartet. Irgendwann weise ich dann meist darauf hin, dass das wohl in so kurzer Zeit etwas hektisch wird – was für mich eher ein Grund ist, das Date abzulehnen bzw auf eine längere Buchungszeit zu bestehen.

Überhaupt erlebe ich diese Gäste häufig als sehr Service-orientiert, auf den Kick aus – und nicht bereit, in Begegnung zu gehen und da ein gemeinsames erotisches Erlebnis draus zu machen. Klar bin ich bis zu einem gewissen Grad Dienstleisterin, aber mich wie eine Sexpuppe behandeln zu lassen habe ich keine Lust, das finde ich frauenverachtend.

Insgesamt sind mir einfach längere Dates lieber, und je mehr Zeit sich jemand nimmt, desto entspannter, harmonischer und auch prickelnder kannn es werden.