Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: März 2023

Gehalten werden

Letztens hatte ich ein längeres Treffen über drei Stunden. Es war nicht unser erstes Treffen, und er nutzte die Zeit mit mir, um Neues zu probieren und Bedürfnisse nach Nähe und Kontakt zu befriedigen. Demnach war es immer eine Mischung aus Sex, bizzaren Spielen, aber auch Massage und Nähe.

Bei diesem letzten Treffen ergab es sich, dass wir nach einer ersten Runde völlig zur Ruhe kamen. Ich war etwas nach oben gerutscht und er lag mit dem Kopf auf meiner Brust an mich geschmiegt, während meine Arme ihn hielten. Es wurde ganz still um uns. Ich entspannte so sehr, dass ich zwischendurch merkte wie ich begann wegzudriften.

Solche ganz ruhigen Momente sind selten bei meinen Dates, vor allem als längere Phase, wie es hier der Fall war. Meist reicht schon die Zeit nicht für viel länger als zehn Minuten zum Nachspüren, oder aber man kommt dann wieder ins Plaudern. So hatte dieses Erlebnis auch für mich eine ganz eigene Qualität.

Gehalten zu werden und Nähe zu spüren ist ein ganz altes, ja kindliches Bedürfnis, das gar nicht viel mit Sexualität zu tun hat. In vielen Therapieformen (Psychotherapie und/ oder Körpertherapie) spielt Körperkontakt und Nähe eine Rolle, es geht um das Gefühl gehalten zu werden und geborgen zu sein, das Grundbedürfnisse stillt und nachnährt. Bei einer Sexarbeiterin ist das absolut nicht das, was bei einem Treffen im Vordergrund steht – umso schöner, wenn es sich ergibt.

Manchmal passiert es einfach, dass bei einem Treffen mit einer Sexarbeiterin ganz andere Bedürfnisse erfüllt werden als die sexuellen Gründe, wegen denen man das Treffen ursprünglich vereinbart hat. Es bedarf Erfahrung der Sexarbeiterin, das dann zu gestalten und sich darauf einzulassen – dann ergeben sich ganz besondere Situationen und Erlebnisse für beide Beteiligten.

Geschichte: Erstes Spiel

Wir kannten uns schon seit vielen Jahren. Bisher hatten sich alle unsere Dates im zärtlichen Bereich bewegt, mit viel Nähe, Kuscheln, Slow Sex, Massagen. Deswegen überraschte mich seine letzte Nachricht: ob ich ihn in die bizzare Welt einführen könnte? Ich liebe es, wenn jemand mir so viel Freiraum zum Spielen gibt – und mir das nötige Vertrauen entgegenbringt!

Ich nahm mir mehr Zeit als sonst, um meinen Raum vorzubereiten, legte Spielzeug bereit und baute sogar den Bondagerahmen auf. Dort begann ich dann auch das Spiel: Ich stellte ihn zwischen den Rahmen und fixierte seine Hände mit breiten Ledermanschetten an den Seiten. Etwas erstaunt stellte er fest, dass die Hände wirklich fixiert waren und sein Bewegungsspielraum dadurch deutlich eingeschränkt.

Langsam bewegte ich mich um ihn herum, strich mit sehr sanften Berührungen an seinem Körper entlang. Meine Finger berührten ihn überall, mal sanft, aber auch schon mal fordernder. Fingerspitzen auf seinem Rücken, seiner Taille, dann ein fester Griff zwischen seine Beine. Ich leckte über seine Nippel und knabberte daran, was ihn zum Stöhnen brachte. Dann griff ich nach einer kurzen Gerte und streichelte ihn mit der Klatsche überall am Körper, bevor ich anfing, erst leichter und dann fester gegen seine Haut zu schlagen, immer seine Reaktionen im Blick.

Nachdem er sich eine Weile lustvoll unter meinem Spiel gewunden hatte, legte ich die Gerte zur Seite und löste die Manschetten vom Rahmen. Seine Freiheit währte jedoch nur kurz; ich wies ihn an sich auf den Rücken zu legen und klickte die Handgelenke über seinem Kopf zusammen. Dann griff ich nach Bondageseilen und wickelte sie so, dass seine Beine gebeugt und gespreizt fixiert waren. Ich beugte mich über ihm und schenkte seinen Nippeln noch einmal die Aufmerksamkeit meines Mundes, bevor ich mich zwischen seine Beine setzte und meine eingeölten Hände an seine intimste Stelle gleiten ließ.

Ich massierte eine Weile seinen Schwanz und seine Hoden, bevor ich die Finger tiefer wandern ließ, um ihn sanft in die Berührungen von Anal- und Prostatamassage einzuführen. Sein Stöhnen wechselte zwischen lustvoll und gequält, aber er genoss offensichtlich was ich mit ihm machte. Irgendwann beugte ich mich zusätzlich vor und ließ ihn meine Lippen um seinen Schwanz spüren. Auch mich ließ dieses Spiel nicht kalt; kurz entschlossen angelte ich ein Kondom vom Nachttisch, zog es über und setzte mich auf ihn, um ihn zum Höhepunkt zu reiten.