Traumfrau mit Nebenwirkungen

Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Herzlich Willkommen

Hallo und willkommen auf meinem neuen Blog! Für alle, die mich noch nicht kennen: Ich bin Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg.

Von Juni 2015 bis August 2021 habe ich meinen Blog auf meinem Profil „TraumfrauHH“ auf kaufmich.com geführt (https://www.kaufmich.com/p/traumfrauhh). Im letzten Sommer hat kaufmich die Seite neu aufgelegt und dabei die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Seit September hatte ich zusätzlich noch technische Probleme, bei denen sich der Support als wenig hilfreich erwiesen hat. Erst wollte ich das Blog-Schreiben einfach ganz aufgeben, aber die vielen Anfragen lieber Stammkunden (und Stammleser) haben mich bewogen, dem Blog eine neue Plattform zu geben. Hier sind wir also!

In meinem Blog schreibe ich über Erlebnisse, Gedanken und manchmal auch Geschichten aus meinem Alltag als Sexarbeiterin. Neben diesen Alltagsdingen (wie meine Stammleser sie von mir schon kennen) möchte ich die Gelegenheit nutzen, mehr über mich, meine Weg, meine Interessen und Einstellungen zu meiner Arbeit zu erzählen. Es bleibt also hoffentlich spannend – viel Spass beim Lesen!

Bitte keine Kontaktanfragen über die Kommentare, ruf mich einfach an unter

0176 57902337

Urlaubsvorfreude

Am Sonntag fliege ich für eine Woche in die Türkei, und ich freue mich schon seit Monaten darauf. Eigentlich bin ich gar nicht so wild auf Urlaub, sondern genieße es meist zu Hause und in meinem Alltag zu sein. Dieses Jahr hatte ich aber schon im Frühjahr das Bedürfnis, in diesem Jahr in die Sonne zu fliegen, und es war definitiv die richtige Entscheidung, denn ich habe sehr lange nicht so auf einen Urlaub hingefiebert.

Wie meine letzten Blogtexte auch deutlich zeigen, waren die letzten Wochen schwierig, was Terminvereinbarung und Zuverlässigkeit anging, und ich merke deutlich wie angegriffen meine Geduld ist und dass ich oft schon keine Lust mehr auf Termine habe oder auch nur ans Telefon zu gehen. Dazu war ich gesundheitlich etwas kränklich, nicht ernsthaft krank, aber körperlich empfindlicher als sonst. Eine Auszeit ist also angebracht, und danach freue ich mich hoffentlich wieder mehr auf und über Dates.

Vor vielen Jahren hat wurde ich kurz vor dem Urlaub gefragt: „Und, fährst du Reiten?“, und ich habe prompt geantwortet: „Nein, ich habe Urlaub – keine Männer, keine Pferde!“ Zugegebenermaßen halte ich mich da nicht immer ganz konsequent dran, ich war schon mit einem Partner oder einem guten Freund in Urlaub und sogar schon mal im Reiturlaub. Diesmal ist Urlaub jedoch wirklich Zeit für mich. Ich werde die Hälfte des Tages einen Sprachkurs besuchen und die andere Hälfte alleine die Stadt erkunden, ganz in meinem Tempo und an meine Bedürfnisse angepasst. Da werden dann bestimmt auch viele Stunden in Cafés bei rauskommen, mit Buch und Notizbuch und viel Zeit für meine Gedanken.

Ab dem 6. Oktober bin ich dann hoffentlich gut erholt wieder zurück in meinem Alltag.

My Wellness

Letzte Woche hatte ich ein besonderes Date: Ich habe einen Kunden zu „My Wellness“ in Hamburg-Harburg begleitet. My Wellness ist eine Sauna-Anlage, in der man eine einzelne Suite für sich alleine hat. Diese ist ausgestattet mit einer Sauna, Regendusche, Whirlpool, Liegen und einem Sitzbereich mit Hängesessel, und teilweise zusätzlich mit einer automatischen Massageliege und Bestrahlungspanelen.

Wir waren drei Stunden dort und hatten eine richtig gute Zeit, mit Sauna, Whirlpool, leckeren Getränken und Snacks (wobei ich positiv überrascht war von den fairen Preisen, erst recht da er das schon vorher als Paket gebucht hatte). Zum Entspannen, Kuscheln und Knutschen war das ideal. Für Sex fehlte ein Bett o.ä., die Liegen waren dazu nicht geeignet (mit Absicht?). Dafür hätten wir am besten davor oder danach noch Zeit bei mir eingeplant, was wir diesmal aber leider zeitlich nicht geschafft haben – velleicht ein anderes Mal.

Anzahlung

Erst vor drei Wochen habe ich mich hier im Blog über mangelnde Zuverlässigkeit aufgeregt und erklärt, wie schwierig dass für mich ist und dass ich es doof finde, wenn Termine gemacht werden mit dem Gedanken: „Na ja, ich kann ja auch wieder absagen.“

In den letzten Wochen ist es so schlimm geworden, dass ich gerade mal wieder ernsthaft darüber nachdenke, für bestimmte Termine Anzahlungen zu verlangen. Alleine in dieser Woche habe ich drei Absagen gehabt, was die Hälfte meiner Termine waren, und keinen einzigen dieser Termine habe ich neu vergeben können.

Das erste war ein sehr lieber, langjähriger Kunde, der wegen einer Zahnentzüngung abgesagt hat – okay, kann passieren. Das zweite war die Absage eines sehr langen Termins am Wochenende – mit reichlich Vorlauf, also auch okay. Die dritte Absage hat mich mehr als nur geärgert:

Anfrage am Dienstag, ob ich einen Termin am Donnerstagnachmittag machen könnte. Ich antworte: „Ja, kann ich machen, aber nur wenn das 100% sicher ist, da ich da andere Termine für absagen muss.“ Er bestätigt, dass das wirklich sicher ist – nur um dann heute Morgen abzusagen! Ich habe für den Termin nicht nur meine Reitstunde abgesagt, sondern mein Pferd für heute bei meiner Trainerin ins Training gegeben, da er sonst diese Woche zu wenig gemacht hätte. Ich sitze jetzt also zu Hause, kann nicht zum Stall da mein Pferd heute Morgen gearbeitet wurde, und muss das auch noch bezahlen, ohne Geld zu verdienen.

Ein anderer Termin, für den ich gerne Anzahlung gehabt hätte, war ein Neukunde vor ein paar Wochen, der ohne mich zu kennen einen Termin über einen ganzen Tag gebucht hat (6 Stunden, 12:00-18:00). Neukunden haben immer ein Ausfallrisiko, und so lange Termine auch, und ich hatte echt Bauchschmerzen deswegen. Im Endeffekt hat es (fast) reibungslos geklappt.

Beschäftigen tut mich bei dem Thema nicht nur die Frage, ob Kunden überhaupt bereit sind, Anzahlungen zu leisten, oder ob ich sie damit nur abschrecke, sondern ich komme mir auch ein wenig „gemein“ vor, denn im Grunde würde ich nicht allgemein eine Anzahlung verlangen wollen (immer oder immer bei Neukunden), sondern das nach Bauchgefühl entscheiden. Leider trügt mich mein Bauchgefühl nur selten, aber objektiv begründbar ist das natürlich nicht richtig. Andererseits ist es wohl sinnvoller, einen Termin mit Anzahlung anzubieten, statt diese Termine komplett abzulehnen, weil ich nicht die Nerven für diese Risiken habe.

Zuverlässigkeit

Im letzten Winter habe ich angefangen, nicht nur ein Mal die Woche Reitunterricht zu nehmen, sondern bei einem anderen Lehrer noch ein zweites Mal, um an einem bestimmten Problem zu arbeiten. Dafür habe ich den Montagnachmittag freigehalten, wo bei mir eh wenig los war. Die zweite Reitstunde war samstagvormittags, also eh etwas außerhalb der Zeiten, in denen ich viel Terminanfragen habe. Im Sommer hat sich das leider geändert: Ich musste die eine Reitstunde von Montag auf Dienstag schieben, um montagsabends an einem Online-Kurs teilzunehmen, und meine Lehrerin verlegte die Samstagstunde für die Sommerzeit auf Donnerstagnachmittag.

Jetzt halte ich also theoretisch Montagabend, Dienstagnachmittag und Donnerstagnachmittag für private Termine frei – das geht natürlich nicht, es kostet zu viel Arbeitmöglichkeit. Ich habe mich also darauf eingestellt, regelmäßig die ein oder andere Reitstunde abzusagen, und das mit meinen Reitlehrern so kommuniziert. Wir schreiben einfach am Tag vorher noch mal, ob es passt oder nicht.

Im August ist es mir jetzt gleich drei Mal passiert, dass ich Reitstunden abgesagt habe für Arbeitstermine, die fest gebucht waren und für die ich (bei Neukunden) auch schon Bestätigungen hatte – nur um dann am Morgen eine Nachricht zu kriegen: „Oh, ich schaffe das doch nicht, wir müssen das verschieben.“ Nein, das ist nicht nur ein bisschen ärgerlich! Ich habe nicht nur einen privaten Termin dafür abgesagt, sondern ich habe die Zeit auch freigehalten und kann meist den Termin so kurzfristig nicht mehr neu vergeben (ein Mal ist mir das zum Glück gelungen, von den dreien).

Bei fast allen Dienstleisterin gilt eine Absagefrist von 24-48 Stunden vorher (so wie ich es auch mit meinem Reitlehrern handhabe). Ich finde es nicht zu viel verlangt, sich am Tag vorher festzulegen und dem dann auch Priorität zu geben. Wenn du den Termin nicht fest zusagen kannst, dann buch ihn bitte einfach nicht!

P.S. Es gibt Sexarbeiterinnen, die deswegen nur noch mit Anzahlung Termine vergeben. Ich sehe den Sinn dahinter, möchte es aber eigentlich nicht.

Bilder aktuell halten

Erst vor ein paar Wochen habe ich darüber geschrieben, dass ich die Bilder auf meinem kaufmich-Profil komplett aktualisiert habe. Letzte Woche habe ich noch ein drittes Shooting gemacht, weil ich unbedingt noch Bikini-Fotos haben wollte (die Bilder habe ich noch nicht hochgeladen). Also alles ganz aktuell, richtig?

Am Wochenende gingen mir plötzlich meine Haare auf die Nerven. Sie waren so lang, dass es beim Sport schwierig wurde, und auf Facebook hatte ich bei den angezeigten Erinnerungen Bilder von vor ein paar Jahren gesehen, wo sie nur schulterlang waren, und fand das irgendwie schicker. Ein paar Tage drüber nachgedacht, und Montagabend habe ich spontan eine Schere genommen und 15 Zentimeter abgeschnitten.

Somit sind die Bilder von vor einer Woche schon nicht mehr richtig aktuell. Ähnlich geht es mir gerade mit meiner Figur, die irgendwie auch schon wieder arg schwankt. Nicht dramatisch, aber so um zwei Kilo rauf und runter – ich sehe das deutlich, wie auffällig es für Männer ist, weiß ich nicht. Ist es also überhaupt möglich, Bilder immer aktuell zu halten?

Mein Fotograf hat aus Spass nachgeschlagen, wie viele Shootings wir schon zusammen hatten: Es waren 45 Shootings in 16 Jahren, brutto über 15.000 Bilder. Er sucht immer nach Möglichkeiten, etwas Neues zu machen, während ich mittlerweile an dem Punkt bin, wo ich auch einfach alle 2-3 Jahre dieselben Bilder wieder schießen würde (nur halt mit aktualisiertem Aussehen). Ich mag die Bilder, die er von mir macht, und die Art wie ich in bestimmten Outfits und Settings aussehe – warum viel Aufwand betreiben, um was zu ändern?

Mein nächstes Projekt ist übrigens ein Shooting mit dem Schwerpunkt Spitze (Spitzenkleider und -Dessous), wahrscheinlich in einem Lost Place. Und dann ist schon wieder Herbst, und ich will ein Herbst-Shooting in Jeans und Stiefeln o.ä.

Dankbar für die kleinen Dinge

Gestern war ich frustriert. Viele Dinge laufen nicht gut im Moment, vor allem was Terminvereinbarungen und Zuverlässigkeit angeht, und ich war in der Stimmung, dazu mal wieder einen Blog zu schreiben. Davon abgehalten hat mich nur die Tatsache, dass schon mein letzter Text ein Jammer-Blog war (da über einen bestimmten Mann). Und heute ist mein Gefühl dann plötzlich anders:

Ich bin dankbar. Nicht für die Dinge, die ich sonst immer im Zusammenhang mit meiner Arbeit nenne, wie Freiheit, Geld, spannende Sessions. Sondern für die kleinen Dinge, die mir im ersten Moment gar nicht auffallen, die aber eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen. Für all die kleinen Gedanken und Vertraulichkeiten, die ich von meinen Kunden bekomme. Für die kurzen Einblicke in andere Leben, Erfahrungen und Gefühle.

Manchmal denke ich, dass gerade Anonymität und Unverbindlichkeit dazu verleiten, Dinge von sich zu zeigen, die man sonst eher für sich behält: Bedürfnisse, Wünsche, geheime Sehnsüchte – sehr oft erotische, aber nicht nur. Diese besonderen Begegnungen beeindrucken mich und bereichern meinen Erfahrungen und Eindrücke.

Und oft sind es auch Kleinigkeiten im Gespräch, die dann hängen bleiben: der kurze Bericht über die besondere Reise, das Erwähnen der ungewöhnlichen Sprache, die Leidenschaft für das ungewöhnliche Hobby, oder auch etwas Gewöhnliches, was trotzdem irgendwie weit weg ist von meiner eigenen Welt. Die Dinge, die ich Monate später beiläufig in einem Gespräch erwähne, weil sie bei mir hängen geblieben sind: „Mir hat mal jemand erzählt, dass…“

Und dann all die kleinen Gesten: Schokolade als Mitbringsel, Blumen wenn ich krank bin, ein Abendessen mit einem langjährigen Stammkunden. Eine kurze Nachricht: „Hej, ich habe an dich gedacht.“ Alles Dinge, die man nicht unbedingt erwartet, wenn man von Sexarbeit redet.

Für all diese Dinge bin ich heute dankbar, und finde, dass das durchaus auch mal gesagt und gewürdigt werden sollte.

Tastenwichser

Schon seit vielen Jahren sind 80% meiner Kunden Stammkunden, also Männer die ich schon mal getroffen habe. Darüber hinaus habe ich mittlerweile ein ziemliches Gutes Gespür dafür, ob eine Anfrage ernsthaft gemeint ist, und lehne viele Anfragen gleich ab, da sie mir zu unsicher erscheinen. Ab und zu gebe ich jemandem aber „the benefit of the doubt“ – ich bin mir nicht sicher, bekomme aber nicht genug negative Signale von der Gegenseite, um den Termin abzulehnen.

So war es auch bei diesem Termin. Einiges an der Anfrage lief gut, einiges ließ mich zweifeln. Im Endeffekt haben wir aber so viel geschrieben, dass ich eigentlich davon ausging, dass der Termin stattfinden würde. Er hat den Termin bestätigt, mir kurz vorher noch mal geschrieben – und mich dann versetzt. Ärgerlich ist nicht nur das Geld, dass ich jetzt nicht verdient habe, und die Zeit, die ich in die Vorbereitung des Termins gesteckt habe, sondern auch dass ich dafür einen anderen Termin abgelehnt und einen zweiten verschoben habe. Mein Stimmung an diesem Montag war also gründlich ruiniert!

Ein immer wiederkehrendes Thema, gerade im Moment, ist die Frage, wieviel ich bereit bin, vor oder zwischen Terminen mit Kunden zu schreiben. Bei Stammkunden freue ich mich meist, wenn ich zwischendurch mal Grüße bekomme oder ein kurzes Feedback zu meinem Blog oder neuen Bildern; das beantworte ich dann auch gerne auf derselben Ebene.

Etwas völlig anderes ist es, wenn ich jemanden noch nicht kenne. Es ist ein schmaler Grad zwischen Absprachen vorweg (was möchtest du mit mir erleben, was stellst du dir vor, weitere Rücksprachen und Details) und dem Punkt, an dem ich merke, dass jemand nur auf diesen Chat-Kontakt aus ist – wie es wohl heute der Fall war. Klar die Grenze ziehe ich, wenn es um Bilder geht (egal ob von mir oder von Spielzeug o.ä.), oder wenn ich „mal eben was Geiles schreiben soll“.

Es gibt viele Kolleginnen, die sich für dieses erotische Schreiben zwischendurch bezahlen lassen. Für mich fühlt sich das nicht passend an, einfach auch weil mir da oft die Ruhe für fehlt. Meine Blogs und Geschichten schreibe ich in Ruhe abends (was voraussetzt dass ich früh genug zu Hause bin und nicht zu müde). Tagsüber bin ich mit anderen Dingen beschäftigt und plötzliche „heiße Nachrichten“ oder gar Bilder erlebe ich da eher als verstörend, wenn ich z.B. gerade im Supermarkt an der Kasse stehe oder in der Umkleide im Yogastudio. Da fällt mir dann auch selten eine passende Antwort zu ein.

Geschichte: Stundenhotel

Eigentlich hätten wir uns auch bei mir treffen können, aber er hatte mich hierhin eingeladen, und so genossen wir die Annehmlichkeiten der Suite, die neben dem Bett eine große Badwanne und eine ebenso große Regendusche enthielt. Wir waren vertraut miteinander und ich mochte die spielerische Art, wie wir und mit Küssen uns sanften Berührungen neckten. Wir hatten auf dem Bett angefangen, wo er mich ausgiebig geleckt hatte, waren dann unter der Dusche gelandet, wo ich meinen vom Wasser glänzenden Körper an ihm rieb und ihn mit einem Blowjob anheizte, um dann in der Wanne zu enden, wo ich uns im sprudelnden Wasser zum Höhepunkt ritt.

Danach drängte er zum Aufbruch, er musste zurück zur Arbeit und hatte danach eh meist keine Ruhe mehr. Als wir das Zimmer verließen und die Treppe nach unten nahmen, höre ich plötzlich das lauten Pladdern von Regen auf dem Dach. Es klang nach einem ordentlichen Schauer, und ich blieb zögernd stehen, denn ich war mit dem Fahrrad hier und hatte keine große Lust, mich jetzt nass regnen zu lassen. „Geh ruhig schon, ich trink noch einen Kaffee.“, sagte ich zu ihm und verabschiedete mich mit einem Kuss von ihm, um dann Richtung Lobby abzubiegen.

Hier war alles auf Diskretion ausgelegt. Ich holte mir am Selbstbedienungstresen einen Cappuccino und setzte mich damit in eine der Nischen, die durch Stellwände vom Rest des Raums abgetrennt waren. Durch die angekippten Jalousien des Fensters beobachtete ich den starken Regen und rief dann auf meinem Handy ein Buch auf. Gemütlich hier!

Zehn Minuten später ließ der Regen langsam nach und ich dachte gerade über Aufbruch nach, als sich die Eingangstür öffnete. Ich konnte die Personen nicht sehen, aber ich hörte ihre Stimmen, ein Mann und eine Frau, die zusammen zum Tressen gingen, eincheckten und sich noch bei den Getränken bedienten. Hier unbemerkt in dieser stillen Ecke zu sitzen und nur ihre Stimmen zu hören, brachte mein Kopfkino in Fahrt. Wie sie wohl aussahen, waren sie attraktiv oder eher durchschnittlich? Gönnten sie sich auch gerade eine heimliche Auszeit in der Mittagspause, oder waren sie ein reguläres Paar? Wie fühlte es sich für sie an, sich hier zu treffen, mit klaren Absichten und einem sehr begrenzten Zeitfenster?

Meine Gedanken wanderten hoch in eins der Zimmer. Ob sie sich gegenseitig auszogen, dann vielleicht auch zusammen unter der Dusche standen. Oder ob sie gleich übereinander herfielen, voller Sehnsucht und um jede Minute auszukosten. Hände, die über Haut strichen, heiße Küsse, atemlose Leidenschaft…

So ein Stundenhotel ist ein toller Ort, für die Fantasie mindestens genauso wie für reale Erlebnisse! Ob ich mich wohl einfach einbuchen könnte, um still hier in der Lobby zu sitzen?

Neue Bilder

Heute habe ich alle Bilder von meinem KM-Profil gelöscht und neue Bilder hochgeladen, aus einem Shooting vor zwei Wochen. Dieser Schritt ist ungewöhnlich für mich; eigentlich handhabe ich es so, dass ich immer nur 5-6 neue Bilder hochlade und die Bilder aus den letzten 2-3 Shootings stehen lasse.

Shootings mache ich 2-3 Mal im Jahr. In den letzten Jahren hat mein Gewicht relativ stark geschwankt, und so sah ich häufig von Shooting zu Shooting unterschiedlich aus. Letzten Sommer habe ich noch mal zugenommen und dann im Dezember beschlossen, dass es reicht: seitdem nehme ich ab.

Es ist mir wichtig, dass meine Bilder mein reales Aussehen wiedergeben. Also habe ich diesmal deutlich mehr Bilder aus dem Shooting ausgesucht und hochgeladen, so dass immer noch genug Bilder online sind, wenn ich alle alten Bilder lösche. Ob ich das in Zukunft immer so handhaben werde oder zu meinem alten System zurückkehre, habe ich noch nicht entschieden.

Jetzt ist es natürlich so, dass alle Bilder an einer Lokation entstanden sind. Ich warte gerade auf besseres Wetter (hoffentlich nächste Woche), um mit meinem Fotografen noch ein paar Outdoor-Bilder zu machen, um die Bilderauswahl vielfältiger zu gestalten und verschiedene Seiten von mir zu zeigen.

(P.S. Alle meine Bilder sind ohne Filter, Beauty-Retusche o.ä.)

Internationaler Hurentag

Der Internationale Hurentag wird immer am 2. Juni begangen (in Deutschland seit 1989) und soll an die Diskriminierung und Ausbeutung von Sexarbeiterinnen erinnern. Ausgangspunkt für diesen Tag war der 2. Juni 1975; an diesemTag besetzten 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon (Frankreich).

Anfang der 1970er setzten französische Strafverfolgungsbehören Prostituierte in Frankreich zunehmend unter Druck. Die polizeilichen Repressalien zwangen die Frauen, zunehmend im Verborgenen zu arbeiten. Dadurch entfiel deren Schutz durch die Öffentlichkeit und dies führte zu vermehrten Gewalttaten gegen sie. nach zwei Morden und der fehlenden Bereitschaft der Regierung, die Situation der Prostituierten zu verbessern, besetzten Sexarbeiterinnen in Lyon schließlich eine der örtlichen Krichen – Saint-Nizier in der Rue de Brest – und traten in den Streik. Nach acht Tagen wurde die Kirche durch die Polizei geräumt. Das Ereignis wird als Ausgangspunkt der Hurenbewegung angesehen. (Quelle: Wikipedia)

1975 ist ziemlich lange her, aber die Situation von Sexarbeiterinnen hat sich leider seitdem nicht verbessert, eher im Gegenteil. In Frankreich ist Prostitution mittlerweile komplett verboten und findet nur im Verborgenen statt. Auch Sexarbeiterinnen in Deutschland (das lange Zeit als sehr liberal galt) geraten zunehmend unter Druck, zuletzt durch die Einführung des Prostitutionsschutzgesetzes 2017, die sehr repressiven Corona-Maßnahmen die Sexarbeit betreffend und der Propagierung des Nordischen Modells durch Abolitionistinnen.

Auch in diesem Jahr finden zum Internationelen Hurentag ein Menge Verantstaltungen statt, u.a. in Leipzig in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche. Danke an den Berufsverband Sexarbeit und an alle teilnehmenden Kolleginnen für den Einsatz!

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