Traumfrau mit Nebenwirkungen

Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

NEUE TELEFONNUMMER

Seit zwei Tagen funktioniert mein Telefon nicht mehr, die SIM-Karte ist durchgebrannt, und ich habe keine Möglichkeit, kurzfristig eine neue Karte zu erhalten.

Deswegen erreichst Du mich ab sofort unter der Nummer

0176 57902337

Dort dann auch per WhatsApp – bitte das nicht zum chatten nutzen, sondern konkrete Anfragen stellen.

Herzlich Willkommen

Hallo und willkommen auf meinem neuen Blog! Für alle, die mich noch nicht kennen: Ich bin Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg.

Von Juni 2015 bis August 2021 habe ich meinen Blog auf meinem Profil „TraumfrauHH“ auf kaufmich.com geführt (https://www.kaufmich.com/p/traumfrauhh). Im letzten Sommer hat kaufmich die Seite neu aufgelegt und dabei die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Seit September hatte ich zusätzlich noch technische Probleme, bei denen sich der Support als wenig hilfreich erwiesen hat. Erst wollte ich das Blog-Schreiben einfach ganz aufgeben, aber die vielen Anfragen lieber Stammkunden (und Stammleser) haben mich bewogen, dem Blog eine neue Plattform zu geben. Hier sind wir also!

In meinem Blog schreibe ich über Erlebnisse, Gedanken und manchmal auch Geschichten aus meinem Alltag als Sexarbeiterin. Neben diesen Alltagsdingen (wie meine Stammleser sie von mir schon kennen) möchte ich die Gelegenheit nutzen, mehr über mich, meine Weg, meine Interessen und Einstellungen zu meiner Arbeit zu erzählen. Es bleibt also hoffentlich spannend – viel Spass beim Lesen!

Bitte keine Kontaktanfragen über die Kommentare, ruf mich einfach an unter

0176 57902337

Kondom-Diskussionen

Etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte und doch immer wieder Thema ist: Kondome. Die meisten Männer sind zu schlau, um direkt nach AO zu fragen und sich dafür einen Korb einzufangen – aber immer wieder wird es im Termin versucht, mehr oder weniger subtil.

Vor ein paar Wochen hatte ich es ganz krass: Wir waren schon ausgezogen, als er fragte: „Wie häufig lässt du dich eigentlich testen?“ Ich beantwortete die Frage (alle 3 Monate), schob aber gleich hinterher, dass Safer Sex natürlich trotzdem obligatorisch ist. Trotzdem versuchte er mehrfach, mich auf den Rücken zu legen und ohne in mich einzudringen, und wenn ich ihn zurückschob und nach einem Kondom griff, wehrte er das ab mit: „Noch nicht, ich will mich nur ein bisschen an ihm reiben.“ Im Nachhinein betrachtet hätte ich den Termin spätestens beim zweiten Versuch abbrechen und ihn nach Hause schicken sollen.

Irritierender ist es für mich, wenn mir so etwas mit Kunden passiert, die ich schon kenne und mit denen ich mich eigentlich sicher fühle. Irgendwann liege ich dann auf dem Rücken, er über mir, und ich merke wie er mich immer weiter in die Matte drückt und sich immer weiter zwischen meine Beine schiebt, bis ich mit den Oberschenkeln dagegenhalte. Privat ist das ein Spiel, dass ich durchaus genießen kann – bei einem Paydate macht es mich nur sauer und traurig. Schon dieses „nur ein bisschen Reiben“ kann eine Reihe von Krankheiten übertragen, und ich fühle mich durch solche Versuche disrespektiert. Streng genommen ist bei sowas der Konsens für die ganze Begegnung hinfällig.

Umgekehrt kann mich jemand richtig beeindrucken, wenn ich im Termin merke, dass er mitdenkt wenn es um Safer Sex geht. Ich sehe es zwar als meine Aufgabe, das im Auge zu behalten und mich rechtzeitig zu kümmern. Es macht jedoch einfach Spass, wenn ich mich entspannen kann und nicht ständig vorsichtig sein muss, sondern weiss dass ich mich darauf verlassen kann.

Der Leuchtfeuer-Teddy

Jetzt im Advent steht mitten in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs wieder ein Tisch voller kleiner Teddybären. Jedes Jahr sehen sie etwas anders aus und doch immer ähnlich: etwa zehn Zentimeter hoch, mit plüschig-weichem Fell und einer roten Schleife um den Hals.

Auf der Schleife steht „Hamburg Leuchtfeuer“, und unter eine Tatze des Teddys ist eine Aids-Schleife gestickt.

„Hamburg Leuchtfeuer“ ist ein Verein, der in Hamburg ein Hospitz betreibt, in der Trauerbegleitung aktiv ist – und sich um HIV-Infizierte und Aids-Kranke kümmert.

In meinem Leben hält sich die Angst vor Aids in Grenzen. Safer Sex gilt sowieso, auch wegen vieler anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Es gibt Krankheiten, die mir viel weniger kontrollierbar erscheinen, allen voran Krebs, aber auch leichter übertragbare Infektionskrankheiten.

Trotzdem kaufe ich jedes Jahr einen Leuchtfeuer-Teddy, und diese Sammlung hat einen besonderen Platz in meiner Wohnung. Für mich sind sie eine Mahnung, mich nicht zu sicher zu fühlen, und ein Aufruf zu Mitgefühl und Toleranz.

(Re-Post vom 07.12.15)

Update und Re-Start

In letzter Zeit bin ich immer wieder mal gefragt worden, ob bei mir alles in Ordnung ist, da ich ja keine Blog-Texte mehr schreibe. Erst mal: Vielen Dank an alle, die regelmäßig meinen Blog lesen und an mich denken!

Mein letzter Beitrag war am 1. Oktober, also vor über zwei Monaten. Oktober war dann ein sehr voller Monat bei mir, irgendwann bin ich nicht mal mehr dazu gekommen den Computer überhaupt hochzufahren. Anfang November hatte ich dann den Super-GAU eines jeden Selbständigen: Mein Telefon funktionierte plötzlich nicht mehr und ich musste die Nummer wechseln.

Zwischendrin habe ich mich auch mal gefragt, ob Blog schreiben überhaupt noch Sinn macht und zeitgemäß ist. Um längere Texte zu schreiben, muss ich den Laptop hochfahren, das kann ich nicht mal eben so nebenbei machen. Fast alle anderen Dinge in meinem Leben mache ich mittlerweile am Handy. Und während ich früher viel bei Facebook unterwegs war und es auch genossen habe, längere Texte zu lesen, bin ich in den letzten Monaten mehr und mehr der Faszination von TikTok verfallen und finde Videos schneller und unterhaltsamer.

Da ich mich jedoch nicht gerne vor der Kamera sehe (zumindest nicht wenn es um Sexarbeit geht), habe ich mich entschieden doch wieder zu schreiben. Schreiben war schon immer mein Weg mich auszudrücken und wird es wohl auch noch eine ganz Weile bleiben.

Telefonzeiten

Immer wieder mal werde ich gefragt: „Wann kann ich dich denn telefonisch am besten erreichen?“ Generell zwischen 9:00-21:00, wenn ich nicht arbeite – also bitte einfach versuchen! Stören kann man mich eigentlich nicht, ich lege das Telefon so weit außer Reichweite, dass ich es nicht höre, oder mache es ganz aus, wenn ich nicht telefonieren kann.

Letzte Woche hatte ich gleich drei etwas chaotische Erlebnisse bezüglich des Telefons. Als erstes bekam ich am Dienstagmorgen um kurz nach halb acht eine SMS von einem Stammkunden, der nach einem Termin fragte. Später sagte er, dass er um diese Zeit nicht stören wollte, was ich sehr mitgedacht fand – ich bin zwar meist schon früh wach, aber dann entweder beim Yoga oder häufig auch einfach noch nicht in Stimmung zum Telefonieren. Wir haben den Termin dann per SMS abgesprochen, was aber durch Verzögerungen im Antworten etwas umständlich war (weswegen ich das sonst lieber per Anruf mache).

Samstagnacht hatte ich das Telefon auf Vibrieren gestellt und war schon fast im Bett, als es um 22:26 schellte. Ich habe es gehört und bin trotzdem nicht drangegangen – Anrufe um diese Uhrzeit finde ich einfach unhöflich! Er hat mir dann eine Nachricht auf die Mailbox gesprochen, dass er gerne noch einen Termin fürs Wochenende vereinbaren würde. Die habe ich am Sonntagmorgen früh mit einer SMS beantwortet, habe dann aber nichts mehr von ihm gehört. Das deckt sich mit meiner Erfahrung, dass Anrufe am Abend häufig aus einer Stimmung heraus geschehen und deswegen oft nicht zu konkreten Terminen führen.

Sonntagnacht hatte ich vergessen, mein Telefon auf lautlos zu stellen, sondern es einfach auf dem Schreibtisch im Nebenzimmer liegenlassen. Ich wurde dann vom Telefonklingen geweckt – das erste Mal um 01:15, das zweite Mal um 03:37, und als es um 07:31 wieder schellte war ich zwar schon wach, hatte aber absolut kein Interesse mit diesem Mann zu sprechen. Was stimmt nicht mit jemandem, der mitten in der Nacht unbegründet bei Fremden anruft?!

Ich rufe übrigens von mir aus niemanden zurück, wenn ich nicht eindeutig dazu aufgefordert werde, und gebe mir auch bei SMS Mühe, diese neutral zu formulieren und nicht mit einem Namen zu unterzeichnen.

Stammkunden

In den letzten Jahren mache ich nur wenig Werbung. Ab und zu habe ich trotzdem neue Kunden, aber 80% meiner Kunden sind Männer, die ich schon mal getroffen habe. In der letzten Woche habe ich mir genau darüber Gedanken gemacht.

Gedanklich teile ich Kunden meist nach der Häufigkeit ihrer Besuche auf. Gute Stammkunden, die jeden Monat kommen, habe ich eine handvoll. Die meisten kommen so alle 2-3 Monate, manche auch nur 3-5 Mal im Jahr. Über die Jahre entsteht trotzdem auch mit diesen Kunden eine Art Vertrautheit.

Manchmal dauert es viele Monate, bis mir auffällt, dass ich einen bestimmten Kunden schon lange nicht mehr gesehen habe. Bei mir meldet sich ja niemand ab, wenn er sich entscheidet nicht mehr zu kommen. Manchmal ist es vielleicht auch gar keine bewusste Entscheidung, sondern ergibt sich einfach irgendwie.

Oft tut mir das leid. Verstehen kann ich es trotzdem. Ich erlebe es auch in meinem Leben so, dass die meisten Dinge eine Phase haben. Nach einiger Zeit passen sie einfach nicht mehr, ohne dass es einen bestimmten Grund dafür gibt. Wobei ich manchmal auch hoffe, dass es einen schönen Grund gibt, z.B. eine erfüllende Beziehung. Manchmal sind es wohl auch nicht so schöne Gründe, wie Krankheiten oder private Probleme.

Ich hoffe, doch bei den meisten in angenehmer Erinnerung zu bleiben, so wie es die meisten meiner Kunden bei mir tun. Ich mag es, viele verschiedene Eindrücke und Lebenssplitter zu sammeln; das ist es, was mir an den Begegnungen mit Menschen Freude macht.

Diskretion

Ich habe hier auf diesem Blog schon mehrfach über verschiedene Aspekte von Diskretion gesprochen (wen es interessiert, einfach ins Suchfeld „Diskretion“ eingeben, dann werden mehrere Texte angezeigt). Am letzten Sonntag hatte ich ein Erlebnis, dass mich wieder über dieses Thema nachdenken lässt.

Ich hatte ein privates Date, das erste nach vielen Monaten, mit jemandem, den ich auf einer anderen Internetseite (Joyclub) kennengelernt habe. Wir hatten vorher ein paar Tage geschrieben, und dabei war natürlich auch Arbeit ein Thema. Ich habe erst gesagt, dass ich selbständig sei, und auf sein wiederholtes Nachfragen dann direkt gesagt, dass ich Sexarbeit mache. Generell gehe ich bei Dates offen mit diesem Thema um – je nach Gefühl aber manchmal auch erst beim zweiten oder dritten Date.

Bei unserem Treffen erzählte er dann, dass er einem Freund von mir erzählt hätte, und dieser ihm mein Profil bei kaufmich gezeigt häätte und er daraufhin etwas in meinem Blog gelesen hätte. Erst mal fand ich da nichts dabei, aber im Nachhinein ärgert es mich irgendwie doch.

Wenn ich jemanden kennenlerne, freue ich mich darauf zu erleben, wie die Person auf mich wirkt und was sie mir von sich erzählt. Ich würde auch nie jemanden googeln, bevor ich ihn das erste Mal treffe – was sollen mir seine beruflichen Informationen oder die Bilder auf Facebook helfen? Sie verzerren das Bild eher, dass ich von dieser Person bekommen kann.

Auf kaufmich präsentiere ich mich auf eine bestimmte Art, die nur einen kleinen Teil meiner Person und Persönlichkeit zeigt. Viele Menschen verwechseln diesen Teil aber mit mir als Gesamtperson, und dann ist es extrem schwierig bis unmöglich für mich, dieses Bild wieder zu ändern. Dieses Mal war das zum Glück nicht der Fall. Trotzdem hätte ich es schöner gefunden, wenn er mich einfach so kennengelernt hätte und sich ein unvoreingenommenes Bild gemacht hätte.

Last but not least ärgert mich die Indiskretion dieses Freundes. Gibt es irgendeinen Kunden hier, der es okay fände, wenn in seinem Privatleben herumerzählt wird, dass er ein Profil bei kaufmich hat?! Für mich ist kaufmich (mehr oder weniger) ein Hauptjob und ich gehe da offen mit um. Es gibt aber durchaus Frauen, die das nur nebenbei machen und in ihrem Privatleben auf Diskretion angewiesen sind, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen.

Altersangaben

Im kaufmich-Forum (das ich eigentlich nicht verfolge) bin ich vor ein paar Tagen über eine Diskussion zum Thema Altersangaben im Profil von Sexarbeiterinnen gestolpert. Eine Sexarbeiterin schlug vor, statt eines Alters eine Altersspanne anzugeben oder alternativ die Möglichkeit zu geben, das Alter ganz wegzulassen. Ihre Argumentation war, dass sie ihr Alter eh immer runtersetzt, da sie „ja deutlich jünger aussieht“.

Das einzige Mal, dass ich mein Alter nach unten korrigiert habe, war ganz am Anfang meiner Sexarbeit. Ich war 23, und im Club wurde gesagt ich sei 19, da „die meisten Männer möglichst junge Frauen wollen“. In der Praxis hat mich das ständig in Schwierigkeiten gebracht, da mein Alter und mein Lebenslauf nicht mehr übereinstimmten und ich mich öfter mal verplappert habe.

Jetzt bin ich 44, und ich möchte selber nicht beurteilen, ob ich danach aussehe oder jünger. Auch mir wird ab und zu gesagt, dass ich jünger aussehe. Wenn ich mich auf Fotos sehe, sieht man manchmal schon mein Alter, finde ich. Was nichts daran ändert, dass ich mit meinem Aussehen im Reinen bin und mich für attraktiv halte.

Ich war nie ein Fan von diesen „weißen Lügen“, und nach einigen sehr negativen Erfahrungen in meinem Privatleben in den letzten Jahren lehne ich sie völlig ab. Ich möchte gesehen werden, ich möchte in Kontakt gehen, und ich möchte einen Eindruck von meinem Gegenüber bekommen. Wenn ich jede kleinste Angabe ständig hinterfragen muss, führt das zu so viel Unsicherheiten, dass der ganze Kontakt in meinen Augen keinen Sinn mehr macht.

Ein letzter Aspekt, der bei dieser Altersdiskussion übersehen wird, ist, dass es nicht immer nur ums Aussehen sind, sondern es durchaus auch wichtig sein kann, in welcher Lebensphase sich jemand befindet. Natürlich kann es attraktiv sein, Sex mit einer 20-jährigen Sexarbeiterin zu haben. Nur: wie viel Erfahrung kann sie haben, wie viel Einfühlungsvermögen, und wie viel Gesprächsstoff findet sich um den Sex herum?

Mythos Privatfrau

Manchmal reagiere ich empfindlich auf Anfragen, bei denen sich der Absender wahrscheinlich nicht viel gedacht hat. So ist es heute Nachmittag passiert, als mir jemand schrieb: „Ich möchte endlich meine Fantasien ausleben und zwar nicht im Bordell oder so sondern bei einer sympathischen natürlichen privaten Dame.“ Meine Antwort fiel wohl etwas harsch aus: „Leider strotzt deine Nachricht für mich nur so von Vorurteilen. Ich werde für Treffen bezahlt, demnach ist das nicht privat sondern mein Beruf. Ich habe auch Erfahrung mit Arbeiten in professioneller Umgebung, also dem was Du so abwertend als Bordell pauschalisierst – und bin stolz auf die Erfahrung und das Können, die ich dabei erworben habe. Ich denke also nicht, dass ich zu Deinen Vorstellungen passe.“

Vor vielen Jahren brachte es mal ein Kunde passend auf den Punkt, indem er sagte: „Ich werde keine private Frau beleidigen, indem ich ihr Geld anbiete und sie damit zu einer Professionellen mache. Und sobald eine Frau dafür Geld nimmt, ist sie eine Professionelle.“ Das Sexarbeiterinnen „das Hobby zum Beruf machen“, ist ein Mythos. Wir unterscheiden sehr deutlich zwischen privatem Sex und Arbeit! Für mich ist Professionalität durchaus etwas Positives, darf aber halt nicht mit privaten Treffen verglichen werden.

Ich verstehe, was manche dieser Kunden sich davon erträumen: eine Frau, die das nur ab und zu macht, wo sie also „etwas Besonderes“ sind, und einen offenen und vielleicht etwas naiven Umgang damit. In der Realität ist es eher so, dass viele Frauen Sexarbeit ausprobieren und es dann nach sehr wenigen Wochen wieder sein lassen, da es doch Fähigkeiten erfordert, die sie nicht besitzen – vor allem die Fähigkeit, sich auf jeden einzulassen und gleichzeitig die eigenen Grenzen zu wahren. Viele Kunden berichten mir dann von der Unzuverlässigkeit dieser Frauen, von kurzfristig abgesagten oder gar versetzten Treffen, oder auch von Forderungen, die an dieser Stelle meiner Meinung nach nichts zu suchen haben: nach Fotos, privaten Informationen, ja nach einer Art Werben (was die meisten Kunden zu umgehen versuchen, indem sie eine Sexarbeiterin anschreiben).

Was Bordelle angeht, so sind dies einfach professionell eingerichtete Räume für erotische Begegnungen – und somit meist einem Hotelzimmer oder privaten Räumen überlegen. Ich mag es, alleine in meiner Wohnung zu arbeiten, da es mir mehr Möglichkeiten (abseits der Sexarbeit) bietet – und vermisse trotzdem manchmal die Möglichkeiten und die sexuell aufgeladene Atmosphäre des Appartements, das ich früher genutzt habe.

Last but not least: Ich habe viele Jahre Erfahrung und Ausbildung in das Thema Sexualität investiert und viel Zeit mit Selbsterfahrung und Reflektion verbracht, um meinen Kunden so begegnen zu können wie ich es heute tue. Das dann als Hobby abgewertet zu sehen und als etwas, das jede Frau einfach so tun könnte, trifft mich.

Summer Slumb

Vor einer Woche bekam ich einen Anruf, ob bei mir alles in Ordnung sei – ich hätte so lange keinen Blog geschrieben und er würde sich Sorgen um mich machen. So sehr ich mich immer freue, wenn ich merke, dass meine Kunden auch außerhalb der Termine an mich denken, so hat dies andererseits mein schlechtes Gewissen getriggert.

Es fällt mir schon seit einigen Monaten schwer, tiefer in mein Schreiben einzutauchen und neue Gedanken und Ideen zu finden bzw diese in die Tastatur zu bringen. Ich hatte gehofft, dass meine Stimmung insgesamt mit dem Frühling wieder aktiver werden würde, aber das war leider nicht der Fall. Im Gegenteil, dieser Sommer macht es mir bisher schwer.

Die stark schwankenden Temperaturen im Juni haben bei mir zu Kreislaufproblemen geführt und mich insgesamt so aus dem Rhythmus gebracht, dass mein Alltag zur Zeit nur aus dem Nötigsten besteht und ich ansonsten viel Zeit mit schlafen und lesen verbringe. Manchmal fühle ich mich faul und unnütz damit, aber häufig kann ich mir auch einfach sagen, dass das eine Phase ist, die auch wieder vorbeigehen wird.

Seit zehn Tagen ist das Wetter jetzt stabiler und ich komme endlich etwas in ein Sommer-Gefühl. Ich bin viel draußen und freue mich auf die warmen Monate, die noch vor uns liegen. Viele Menschen sind jetzt im Urlaub; ich werde den Sommer in Hamburg verbringen und mir die Zeit durch Dates versüßen lassen.

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