Eigentlich hätten wir uns auch bei mir treffen können, aber er hatte mich hierhin eingeladen, und so genossen wir die Annehmlichkeiten der Suite, die neben dem Bett eine große Badwanne und eine ebenso große Regendusche enthielt. Wir waren vertraut miteinander und ich mochte die spielerische Art, wie wir und mit Küssen uns sanften Berührungen neckten. Wir hatten auf dem Bett angefangen, wo er mich ausgiebig geleckt hatte, waren dann unter der Dusche gelandet, wo ich meinen vom Wasser glänzenden Körper an ihm rieb und ihn mit einem Blowjob anheizte, um dann in der Wanne zu enden, wo ich uns im sprudelnden Wasser zum Höhepunkt ritt.
Danach drängte er zum Aufbruch, er musste zurück zur Arbeit und hatte danach eh meist keine Ruhe mehr. Als wir das Zimmer verließen und die Treppe nach unten nahmen, höre ich plötzlich das lauten Pladdern von Regen auf dem Dach. Es klang nach einem ordentlichen Schauer, und ich blieb zögernd stehen, denn ich war mit dem Fahrrad hier und hatte keine große Lust, mich jetzt nass regnen zu lassen. „Geh ruhig schon, ich trink noch einen Kaffee.“, sagte ich zu ihm und verabschiedete mich mit einem Kuss von ihm, um dann Richtung Lobby abzubiegen.
Hier war alles auf Diskretion ausgelegt. Ich holte mir am Selbstbedienungstresen einen Cappuccino und setzte mich damit in eine der Nischen, die durch Stellwände vom Rest des Raums abgetrennt waren. Durch die angekippten Jalousien des Fensters beobachtete ich den starken Regen und rief dann auf meinem Handy ein Buch auf. Gemütlich hier!
Zehn Minuten später ließ der Regen langsam nach und ich dachte gerade über Aufbruch nach, als sich die Eingangstür öffnete. Ich konnte die Personen nicht sehen, aber ich hörte ihre Stimmen, ein Mann und eine Frau, die zusammen zum Tressen gingen, eincheckten und sich noch bei den Getränken bedienten. Hier unbemerkt in dieser stillen Ecke zu sitzen und nur ihre Stimmen zu hören, brachte mein Kopfkino in Fahrt. Wie sie wohl aussahen, waren sie attraktiv oder eher durchschnittlich? Gönnten sie sich auch gerade eine heimliche Auszeit in der Mittagspause, oder waren sie ein reguläres Paar? Wie fühlte es sich für sie an, sich hier zu treffen, mit klaren Absichten und einem sehr begrenzten Zeitfenster?
Meine Gedanken wanderten hoch in eins der Zimmer. Ob sie sich gegenseitig auszogen, dann vielleicht auch zusammen unter der Dusche standen. Oder ob sie gleich übereinander herfielen, voller Sehnsucht und um jede Minute auszukosten. Hände, die über Haut strichen, heiße Küsse, atemlose Leidenschaft…
So ein Stundenhotel ist ein toller Ort, für die Fantasie mindestens genauso wie für reale Erlebnisse! Ob ich mich wohl einfach einbuchen könnte, um still hier in der Lobby zu sitzen?