Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: Februar 2023

Neue Preise

Nun ist es auch bei mir soweit: Zum 1. März erhöhe ich meine Preise. Ab sofort kostet die Stunde bei mir 200 Euro, zwei Stunden 350 Euro.

In den letzten Monaten sind nicht nur die Energiekosten, sondern nach und nach alle Lebenshaltungskosten gestiegen. Dienstleister müssen dann irgendwann nachziehen, wenn sie weiterhin von ihrer Arbeit leben wollen, ohne größere Einschnitte zu machen. Für mich ist es die erste Preiserhöhung seit ich vor neun Jahren wieder mit klassischer Sexarbeit angefangen habe.

Natürlich hoffe ich, meine Stammkunden auch weiterhin regelmäßig zu sehen. Wen die Preiserhöhung aus finanziellen Gründen davon abhalten würde, den bitte ich mich anzusprechen – meist findet sich eine individuelle Lösung.

Take care everybody!


Ich habe mir schon mal Gedanken über Preise gemacht, und zwar hier:

http://blog.traumfrau-mit-nebenwirkungen.com/gedanken/preisgestaltung-2/

http://blog.traumfrau-mit-nebenwirkungen.com/gedanken/preisgestaltung/

PrEP

Seit dem 9. Januar nehme ich jetzt eine PrEP. Nicht nur einige meiner Kunden und Freunde wundert das, sondern manchmal wundere ich mich auch über mich selbst. Ich habe nämlich eine sehr ambivalente Meinung zur PrEP und habe sie in den letzten Jahren für mich konsequent abgelehnt.

Was ist PrEP? PrEP steht für PräExpositionsProphylaxe und ist ein Medikament, das regelmäßig genommen eine HIV-Infektion verhindert. Es ist seit 2019 in Deutschland zugelassen. Zu Beginn wurde es überwiegend homosexuellen Männern verschrieben, doch mittlerweile gibt es auch immer mehr heterosexuelle Menschen, die sich PrEP verschreiben lassen – als Swinger, Sexarbeiter, oder auch einfach weil sie wechselnde Partner haben und sich damit sicherer fühlen.

Was mich daran stört: Es ist richtig, dass HIV die einzige sexuell übertragbare Krankheit ist, die sich (noch) nicht heilen lässt. Das heißt aber nicht, dass es nicht eine ganze Reihe von anderen sexuell übertragbaren Krankheiten gibt, die trotz guten Behandlungsmöglichkeiten ernsthafte Auswirkungen haben können. Manche Menschen nehmen eine PrEP wirklich nur als zusätzlichen Schutz, aber von vielen habe ich leider die Meinung gehört, dass man ja nicht mehr so genau auf Safer Sex achten muss, wenn man eine PrEP nimmt.

Ich habe in den letzten Monaten gleich von mehreren Ärzten die Aussage gehört, dass Antibiotikaresistenzen gerade im Zusammenhang mit Tripper-Infektionen ein riesiges Problem sind und sich vermehrt stärkere Bakterien entwickeln, die sich nicht mehr problemlos behandeln lassen. Regelmäßige Tests (aller Beteiligten) sind zwar gut, garantieren aber nicht, dass man sich nicht doch etwas einfängt. Vor vielen Jahren hatte ich ein Gepräch mit einem Mann, der einige Jahre lang Pornos gedreht hat. Dort wurden von allen zu Drehbeginn aktuelle Tests vorgelegt; trotzdem hatte er 3-5 Mal im Jahr eine Infektion mit Tripper oder Chlamydien.

Ein weiteres Thema war (und ist) für mich, dass jedes Medikament auch Nebenwirkungen hat. Die Ärztin konnte mich in sofern beruhigen, dass PrEP kein neues Medikament ist (wie ich angenommen hatte) , sondern eine niedrigere Dosierung eines Medikaments, das schon seit über zwanzig Jahren in der HIV-Therapie eingesetzt wird und dort als sehr verträglich gilt. Erfahrungsberichte von PrEP-Anwendern erzählten, dass es in der ersten Zeit zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit kommen kann, sich diese Symptome aber schnell legten.

Warum ich jetzt doch eine PrEP nehme: als Zugeständnis an meinen Partner. Unsere Beziehung ist relativ neu, und in vielen Dingen haben wir sehr unterschiedliche Lebenswelten und Ansichten. Vieles ist noch im Prozess, und meine PrEP-Einnahme ist Teil eines Kompromisses. Wie lange ich das machen werde, habe ich noch nicht entschieden.

Ich hatte keine Nebenwirkungen, die sich direkt der PrEP zuordnen ließen. In den letzten Wochen kämpfe ich etwas mit Erschöpfung, aber das kann auch einfach mit dem Winterwetter zusammenhängen oder der Tatsache, dass ich für die Einnahme der PrEP das Johanniskraut absetzen musste, das ich sonst seit einigen Jahren im Winter nehme. Mein Umgang mit Safer Sex ändert sich durch die Einnahme von PrEP nicht!

Sexarbeit und Krankheiten

Vor ein paar Wochen war ich am Freitagnachmittag zu einem Übungstreffen mit ein paar Frauen aus meiner Ausbildung. Samstagmorgen schrieb dann eine der Teilnehmerinnen in der Gruppe, dass sie Corona-positiv sei und deswegen nicht zum Ausbildungswochenende kommen könne. Mein erster Gedanke: „Hoffentlich war ich nicht positiv ohne es zu wissen und habe sie angesteckt!“ Ein ziemlich abwegiger Gedanke, denn ich hatte keinerlei Symptome und auch keine Risikokontakte. Alle Tests an diesem und den folgenden Tagen waren dann auch (wie erwartet) negativ.

Meine Reaktion sagt etwas darüber aus, wie häufig ich in der Sexarbeit mit dem Gesundheitsthema konfrontiert werde – und wie häufig Sexarbeiterinnen pauschal die Schuld zugeschrieben wird. In der Corona-Zeit war das sehr offensichtlich; immer wieder wurden Bordelle als besonders riskante Orte bezeichnet, und Sexarbeit war länger verboten als fast jede andere Tätigkeit.

Früher waren für Sexarbeiterinnen regelmäßige Untersuchungen vorgeschriebenen, und seit 2017 herrscht die Pflicht zur jährlichen „Gesundheitsberatung“. Dabei geht es jedoch meist nicht wirklich um die Gesundheit der Sexarbeiterin, sondern um den Schutz der Kunden – und die Verantwortung dafür wird allein auf die Anbieterin abgewälzt.

Es liegt schon im Eigeninteresse jeder Sexarbeiterin, sich regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen und auch sonst ein gutes Gefühl für den eigenen Körper und Schwächen in der Gesundheit zu entwickeln. Die meisten Sexarbeiterinnen, denen ich begegnet bin, kümmern sich sehr um ihre Gesundheit.

Kunden gegenüber bin ich offen darüber, wie häufig ich mich testen lasse und wie ich sonst mit meiner Gesundheit umgehe. Trotzdem gab es die ein oder andere Situation, in der ich mich von dieser Frage habe triggern lassen – nämlich immer dann, wenn der Fragende die Verantwortung komplett an mich abgab.

Meiner Meinung nach sollte sich jeder erwachsene Mensch, der wechselnde Partner hat (definiert als mehr als drei im Jahr), regelmäßig testen lassen und sich auch sonst mit dem Thema sexuelle Gesundheit beschäftigen. Die Praxis sieht anders aus: Der Großteil meiner Kunden hat sich nie testen lassen (oder eher zufällig bei einer Blutspende – wozu ich eine eigene Meinung habe).

In letzter Zeit wird sogar immer wieder mal von Kunden die Forderung an Sexarbeiterinnen gestellt, dass diese sich eine PrEP (Medikament zur HIV-Prophylaxe) verschreiben lassen – ohne weiteren Gedanken an Risiken und Nebenwirkungen.

Warum ich massiere

Massage ist für mich…

… Meditation, Tanz, Hingabe, Flow

… etwas absolut Sinnliches und Lustvolles

… ein Vertrauensbeweis bzw. sogar Vertrauensvorschuß desjenigen, den ich massiere

… eine Möglichkeit, viel über denjenigen zu erfahren, den ich massiere

… immer wieder neu und aufregend

… eine Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln

… definitiv kein Vorspiel zu was-auch-immer, sondern eigenständig wertvoll

(Re-Post – diesen Text poste ich alle paar Monate wieder, da er viel über mich und meine Arbeit aussagt)

Geschichte: Teasing

Spielerisch glitten meine Fingerspitzen über seine Schultern. Ich konnte sein leichtes Zittern spüren, hörte die Veränderung seines Atems. Seine Hände griffen nach mir, doch ich fing seine Handgelenke ab und band seine Hände hinter dem Rücken zusammen, bevor ich mich sanft mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte und mein Becken an ihm rieb. Sanft strichen seine Lippen über meinen Hals, und ich hörte ihn stöhnen.

Ich löste die Fixierung seiner Hände wieder und bat ihn, sich auf den Rücken zu legen. Dort fixierte ich seine Hände an einer Stange über seinem Kopf. Meine Lippen glitten über seine Haut, erkundeten die Wölbung seiner Schulter, folgten dem Schwung der Rippenbögen, der leichten Erhebung seiner Hüftknochen, immer tiefer…

Meine Zunge strich über seine Hoden und ich genoss sein Winden und Stöhnen. Sanft massierte ich mit einem Finger seine Rosette und spürte wie der Muskel weich wurden, so dass mein Finger hineingleiten und mit leichtem Druck die Prostata massieren konnte. Meine andere Hand umfasste seinen Penis, meine Finger drückten immer wieder leicht zu, stimulierten ihn.

Dann angelte ich ein Kondom vom Nachttisch und setzte mich auf ihn. Ließ seinen Penis in mich gleiten und blieb dann einfach ruhig sitzen. Meine Fingerspitzen strichen über seinen Oberkörper, reizten leicht seine Brustwarzen. Währenddessen spannte ich rythmisch den Beckenboden an und ließ wieder los, massierte seinen Penis nur mit meinen inneren Muskeln, ohne weitere Bewegung. Sein Stöhnen wechselte von lustvoll zu gequält, und seine Hände zerrten an den Fixierungen.

Schließlich gab ich nach und begann, sanft mein Becken zu kreisen. Ich bog den Rücken durch und bewegte mich auf ihm, immer schneller, bald verloren in meiner eigenen Lust. Mein Becken wippte wild auf und nieder, trieb und beide immer schneller dem Höhepunkt entgegen.