Ab und zu werde ich mal von Kunden auf meine Service-Listen angesprochen, und zwar nicht unter dem Aspekt „ich würde das gerne mal ausprobieren“, sondern vor dem Hintergrund „das geht ja gar nicht“. Das ist für mich immer eine schwierige Situation.

Nicht alles, was ich in einem Paysex-Date anbiete, zählt auch zu meinen persönlichen Vorlieben. Manches macht mir nur in einem Paysex-Date Spaß, entweder weil ich es mag, dieses Szenario zu gestalten, oder weil ich es mich anmacht, die Lust des Mannes an einer bestimmten Spielart zu sehen. Manche Spiele funktionieren für mich nur mit ganz bestimmten Personen (sowohl beruflich als privat), wo man sich langsam rangetastet hat.

Ich habe natürlich auch Dinge, bei denen ich mir nie vorstellen könnte, sie zu machen oder in irgendeiner Form erotisch zu finden. Trotzdem finde ich es wichtig, (fast) alle Spielarten zu tolerieren. Man kann auch einfach in die andere Richtung sehen und andere Menschen andere Spiele spielen lassen, ohne darüber eine Meinung zu haben.

Manchmal werde ich als Sexarbeiterin abgelehnt, weil ich bestimmte Dinge anbiete, die der jeweilige Kunde sich in seinem Date überhaupt nicht vorstellen kann. Damit muss ich dann natürlich leben; trotzdem finde ich es kleinlich. Warum regt sich jemand über etwas auf, das ihn gar nicht betrifft? Uns würde es wohl allen deutlich besser gehen, wenn jeder bei seinen eigenen Themen bleibt.