Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Dies und das (Seite 6 von 12)

Geplauder aus meinem Alltag

Nähe genießen

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Die Corona-Pandemie scheint wirklich abzuflauen, und auch die Angst der Menschen sinkt. Viele sind nach den langen Monaten ausgehungert nach Berührungen und Nähe. Eine gewisse Vorsicht ist immer noch geboten, und doch nimmt das Leben langsam wieder Fahrt auf. 

Diese Woche genieße ich wie die meisten Menschen die Sonne und das Leben draußen. Gleichzeitig freue ich mich über Treffen mit bekannten und neuen Kunden. Ausgiebige Berührungen, Kuscheln, Sex, Nähe genießen – das alles hat uns so lange gefehlt und will jetzt ausgiebig erlebt und gewürdigt werden. 

Überhaupt hat für viele Kunden Paysex nicht nur mit sexuellen Bedürfnissen zu tun, sondern auch mit dem Wunsch nach Nähe und Berührungen. Gerade für Männer sind diese Dinge häufig nur schwer voneinander zu trennen – und warum sollte man auch? Ich freue mich, wenn die Grenzen fließend sind und es ein rundum schönes Erlebnis wird, nach dem man entspannt und genährt zurück in den Alltag geht. 

Ende der Corona-Sperre

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im letzten Jahr war Prostitution in Hamburg den ganzen Sommer über verboten, obwohl in vielen anderen Bereichen die Corona-Auflagen gelockert worden waren. Erst am 15. September wurde Prostitution wieder erlaubt – um dann am 1. November mit Beginn des 2. Lockdowns sofort wieder verboten zu werden. 

Dieses Jahr hatten viele Betroffene Befürchtungen, dass es wieder so laufen würde. Insgesamt war die Hamburger Bürgerschaft eher vorsichtig mit Lockerungen, und noch vor zwei Wochen wurde angekündigt, dass Prostitution mit zu dem letzten zählt, das wieder erlaubt sein würde. 

Jetzt geht es plötzlich doch schnell. Alle paar Tage gibt es neue Lockerungen, und ab dem 12. Juni wird Postitution in Hamburg wieder erlaubt sein. Die Details stehen noch nicht fest. Ich freue mich jedoch schon jetzt auf viele neue Begegnungen und aufregende Stunden! 

Plötzlich Sommer

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Nach dem verregneten Mai ist jetzt im Juni plötzlich der Sommer da! Passend dazu kommt es überall zu Lockerungen. In Hamburg sind wir noch sehr vorsichtig, aber auch hier darf man langsam wieder raus und Dinge unternehmen. 

Ich habe in den letzten Tagen die Sonne genoßen und war gestern sogar zum ersten Mal seit langem wieder in der Hamburger Innenstadt, ein wenig bummeln und dann Essen bei meinem Lieblings-Asiaten. So schön! Es fühlt sich wieder nach Leben an, nach der langen Zeit des Abwartens. 

Ende der Ausgangssperre

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Seit einigen Tagen ist die nächtliche Ausgangssperre in Hamburg aufgehoben. Ich bin echt froh darüber! Als die Ausgangssperre ab 21:00 begann, hab ich das relativ entspannt gesehen und gedacht, dass ich da eh meist längst zu Hause bin. Aber irgendwie ist es trotzdem jede Woche passiert, dass ich auf die Uhr geschaut habe und mich hetzen musste, rechtzeitig nach Hause zu kommen, oder meine Abendpläne ändern musste. 

Hamburg hat schon seit fast zwei Wochen einen Inzidenz unter hundert. Trotzdem ist die Politik hier sehr vorsichtig damit, Corona-Beschränkungen aufzuheben. Ich würde gerne mal wieder irgendwo in Ruhe einen Kaffee trinken, oder in ein Geschäft gehen. Letzten Sommer sah es ja auch eine Zeit lang gut aus und es waren wieder mehr alltägliche Dinge möglich. 

Mittlerweile sind es 15 Monate mit Corona-Einschränkungen. Ich hoffe echt, dass es fortschreitenden Impfungen besser wird. Viele der Einschränkungen erscheinen schon fast selbstverständlich; trotzdem spüre ich den Druck jeden Tag. 

Absagen

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Absagen kommen immer mal vor und sind an sich auch kein Thema – solange sie halbwegs rechtzeitig und vor allem aktiv kommen. Über Anrufe eine Stunde oder weniger vor Termin ärgert sich jeder Dienstleister, denn dann ist man häufig schon mit den Vorbereitungen beschäftigt oder auf dem Weg. Richtig ätzend sind Anrufe zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit (oder gar keine Absage), das ist dann komplett verlorene Zeit. 

Gründe für eine Absage interessieren mich normalerweise nicht. Von erwachsenen Menschen erwarte ich, dass sie verantwortungsvoll mit ihrer eigenen Zeit und respektvoll mit der Zeit von anderen umgehen. Wenn mir jemand zum dritten Mal kurzfristig absagt, weil er im Stau steht oder jetzt doch plötzlich arbeiten muss, verzichte ich auf weitere Terminvereinbarungen. 

Umgekehrt kommt es ab und zu auch bei mir vor, dass ich einen Termin absagen muss. Meistens bin ich dann krank oder habe überraschend stark meine Tage bekommen. Auch da versuche ich dann, möglichst früh Bescheid zu geben, und suche zusätzlich nach einer möglichst neutralen Formulierung, da es ja eine ungeplante Nachricht ist und die Gefahr besteht, dass mein Kunde gerade nicht allein ist. Bis jetzt hat es immer geklappt und die meisten Kunden hatten auch Verständnis (sogar für eine durchwachte Nacht wegen eines kranken Haustiers). 

Mütend

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In den sozialen Medien macht seit einigen Tagen eine neue Wortkreation die Runde: „müdend“, eine Mischung aus „müde“ und „wütend“, soll das Gefühl beschreiben, dass viele Leute angesichts der Corona-Maßnahmen haben.

Gestern wurden hier in Hamburg neue Regelungen verkündet, neben der erneuten Schließung von körpernahen Dienstleistungen u.a. gibt es jetzt eine erweiterte Maskenpflicht im Freien (v.a. in den meisten Parkanlagen) und eine Ausgangssperre ab 21:00. Das meiste davon macht für mich keinen großen Unterschied, und angesichts der steigenden Zahlen bin ich froh, dass endlich etwas unternommen wird.

Ich habe heute viel an den ersten Lockdown letztes Jahr gedacht. Damals waren die Straßen und Bahnen wirlich leer, so viele Leute sind komplett zu Hause geblieben. Ich glaube nicht, dass es noch mal so sein wird. Wir sind alle „mütend“ und die meisten Menschen nehmen die Vorgaben so streng oder nicht streng, wie sie es gerade für angemessen halten. Bei mir wird Ostern ganz ruhig, ich werde sowohl um sämtliche Parks als auch um die Kirche einen Bogen machen.

Ich wünsche Euch ein paar ruhige Feiertage! Sucht Euch einen ruhigen Platz im Freien und genießt die frische Luft und die (hoffentlich vorhandene) Sonne. Wir schaffen das…

Alternative Arbeit während Corona

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In den letzten Tagen lese ich hier in Hamburg immer wieder von einer Sexarbeiterin, die im Moment im Impfzentrum arbeitet. Sie hat während des letzten Jahres eine Reihe von Jobs gemacht, u.a. bei der Ernte und halt jetzt im Impfzentrum.

Ich hatte die Anzeigen, sich um einen Job im Impfzentrum zu bewerben, auch gesehen und habe sogar kurz darüber nachgedacht – mehr wegen der Möglichkeit, geimpft zu werden, als weil ich den Job unbedingt wollte.

Letzte Woche schrieb mich eine Bekannte an, dass ihr Ex eine Rezeptionskraft für seine Physiotherapie-Praxis sucht. Ob ich mich bewerben wollte? Ich habe auch das abgelehnt.

Letzten Sommer hatte ich einen Teilzeit-Job bei einem StartUp, das aber den Sommer nicht überlebt hat. Seitdem beziehe ich ALG, ergänze das mit meinen Ersparnissen, und ertrage das Maßnahmen-Chaos, das überhaupt keine Perspektive mehr möglich macht.

Meine Tätigkeiten sind alle „nicht systemrelevant“. In Hamburg könnte ich seit zwei Wochen wieder Wellness-Massagen geben („körpernahe Dienstleistungen“ sind erlaubt), habe aber bis jetzt nur zwei Termine gemacht. Sport und Yoga ist schon seit dem Herbst komplett zu.

Trotzdem käme es mir unfair vor, mich um eine andere Tätigkeit zu bewerben. Ich liebe meine Arbeit und will so schnell wie möglich wieder arbeiten. Ich würde also jeden anderen Job wieder hinschmeißen, sobald der Lockdown (zuverlässig) endet – das finde ich arg unfair einem potentiellen Arbeitgeber gegenüber, der für länger sucht und Zeit ins Einarbeiten steckt und evtl andere Bewerber ablehnt.

Hinzu kommt, dass ich seit fast 20 Jahren selbständig bin, und daher sehr daran gewöhnt, meinen Tag selbst strukturieren zu können. Vollzeit angestellt zu arbeiten kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen. Es wäre eine riesige Umstellung und in den ersten Wochen und Monaten für mich der totale Stress – etwas, das ich mir nicht antun möchte, solange es irgendwie anders geht.

Frühlingshoffnung

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich habe jetzt seit drei Wochen keinen Blog mehr geschrieben. Mir fällt einfach nicht so richtig was ein. Was schreibe ich hier aus kaufmich, wenn Prostitution verboten ist und wohl auch noch lange bleiben wird? Buchbesprechungen, Filmrezessionen, ein paar allgemeine Gedanken… viel lieber würde ich wieder über reale Erlebnisse berichten.

Vor kurzem hat einer meiner Stammkunden zu mir gesagt, dass ich sehr viel ruhiger wirke als früher, und hat gefragt ob ich überhaupt noch länger Sexarbeit machen werde. Ehrlich gesagt hab ich im Moment keine Ahnung, wie es für mich beruflich weitergehen wird. Nicht nur die Sexarbeit, auch meine anderen Arbeitsbereiche sind durch den Lockdown arg durchgerüttelt worden.

Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt in absehbarer Zeit wieder so etwas wie Normalität geben wird. Oder werden die ganzen Maßnahmen doch irgendwann normal? An Masken im Bus kann man sich vielleicht gewöhnen. Masken beim Sex kann ich mir nicht so richtig vorstellen.

Noch habe ich Hoffnung, dass mit Tests und Impfungen vielleicht ab Ostern wieder etwas Normalität einkehrt. Zumindest mal wieder irgendwo einen Kaffee trinken gehen oder abends in ein Restaurant…

Blues

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Es ist schon eine Weile her, dass ich einen persönlichen Blog geschrieben habe darüber, wie es mir geht und was ich so mache. Tja, es ist mitten im Winter, und die Corona-Lockdown-Situation ist auch nicht besser geworden.

Letztes Wochenende hat es geschneit und selbst hier in Hamburg hat es malerische weiße Bilder gegeben. Ich bin trotz der Kälte viel draußen, um den Kopf frei zu bekommen. Viel machen kann man ja nicht im Moment, also gehe ich spazieren oder bin zu Hause.

Manchmal frage ich mich, wie ich nach dem Lockdown in ein aktives Leben zurückfinden soll. Im Moment ist mein Alltag so runtergefahren, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, nicht mehr auszuschlafen und Serien zu gucken, sondern stattdessen meine Tage mit Arbeit, Sport und Freunden zu füllen.

Einfach Nein

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor kurzem beschrieb eine Sexarbeiterin in einem Blog hier, dass sie schon im Vorfeld bei der Terminvereinbarung „kein gutes Gefühl hatte“. Dieses Gefühl kennt wohl jede Frau, nicht nur als Sexarbeiterin, sondern auch aus dem privaten Bereich. Manchmal gibt es keinen Grund, ein Date abzulehnen, sondern einfach nur „kein gutes Gefühl“.

Ich überlege, ob es typisch weibliches Verhalten ist oder ob die Gesellschaft es jedem antrainiert hat, dass es den meisten Menschen schwer fällt, einfach Nein zu sagen ohne eine Begründung. Einfach sagen: „Ich will das nicht.“ „Ich habe mich dagegen entschieden.“ Häufig habe ich erlebt, dass dann nach einer Begründung gefragt wurde und rumdiskutiert.

Das letzte Jahr hat viele Veränderungen und Unsicherheiten gebracht. Die rechtlichen Unsicherheiten des Lockdowns und die reale gesundheitliche Gefahr durch Corona und andere Krankheiten… Es fällt mir schwer, mich sicher zu fühlen. Daher lehne ich fast alle Termine ab, die nicht Stammkunden sind oder mir von Anfang an ein gutes Gefühl geben. Auf Dauer ist das wohl keine Lösung, um hier aktiv zu sein. Aber wer weiß, wann der Lockdown überhaupt vorbei sein wird – und was dann von der Welt, wie wir sie kannten, noch übrig ist.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »