Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Sexarbeiter-Welt (Seite 1 von 7)

Gedanken zum Thema Sexarbeit in Gesesllschaft und Politik

Anzahlung

Erst vor drei Wochen habe ich mich hier im Blog über mangelnde Zuverlässigkeit aufgeregt und erklärt, wie schwierig dass für mich ist und dass ich es doof finde, wenn Termine gemacht werden mit dem Gedanken: „Na ja, ich kann ja auch wieder absagen.“

In den letzten Wochen ist es so schlimm geworden, dass ich gerade mal wieder ernsthaft darüber nachdenke, für bestimmte Termine Anzahlungen zu verlangen. Alleine in dieser Woche habe ich drei Absagen gehabt, was die Hälfte meiner Termine waren, und keinen einzigen dieser Termine habe ich neu vergeben können.

Das erste war ein sehr lieber, langjähriger Kunde, der wegen einer Zahnentzüngung abgesagt hat – okay, kann passieren. Das zweite war die Absage eines sehr langen Termins am Wochenende – mit reichlich Vorlauf, also auch okay. Die dritte Absage hat mich mehr als nur geärgert:

Anfrage am Dienstag, ob ich einen Termin am Donnerstagnachmittag machen könnte. Ich antworte: „Ja, kann ich machen, aber nur wenn das 100% sicher ist, da ich da andere Termine für absagen muss.“ Er bestätigt, dass das wirklich sicher ist – nur um dann heute Morgen abzusagen! Ich habe für den Termin nicht nur meine Reitstunde abgesagt, sondern mein Pferd für heute bei meiner Trainerin ins Training gegeben, da er sonst diese Woche zu wenig gemacht hätte. Ich sitze jetzt also zu Hause, kann nicht zum Stall da mein Pferd heute Morgen gearbeitet wurde, und muss das auch noch bezahlen, ohne Geld zu verdienen.

Ein anderer Termin, für den ich gerne Anzahlung gehabt hätte, war ein Neukunde vor ein paar Wochen, der ohne mich zu kennen einen Termin über einen ganzen Tag gebucht hat (6 Stunden, 12:00-18:00). Neukunden haben immer ein Ausfallrisiko, und so lange Termine auch, und ich hatte echt Bauchschmerzen deswegen. Im Endeffekt hat es (fast) reibungslos geklappt.

Beschäftigen tut mich bei dem Thema nicht nur die Frage, ob Kunden überhaupt bereit sind, Anzahlungen zu leisten, oder ob ich sie damit nur abschrecke, sondern ich komme mir auch ein wenig „gemein“ vor, denn im Grunde würde ich nicht allgemein eine Anzahlung verlangen wollen (immer oder immer bei Neukunden), sondern das nach Bauchgefühl entscheiden. Leider trügt mich mein Bauchgefühl nur selten, aber objektiv begründbar ist das natürlich nicht richtig. Andererseits ist es wohl sinnvoller, einen Termin mit Anzahlung anzubieten, statt diese Termine komplett abzulehnen, weil ich nicht die Nerven für diese Risiken habe.

Bilder aktuell halten

Erst vor ein paar Wochen habe ich darüber geschrieben, dass ich die Bilder auf meinem kaufmich-Profil komplett aktualisiert habe. Letzte Woche habe ich noch ein drittes Shooting gemacht, weil ich unbedingt noch Bikini-Fotos haben wollte (die Bilder habe ich noch nicht hochgeladen). Also alles ganz aktuell, richtig?

Am Wochenende gingen mir plötzlich meine Haare auf die Nerven. Sie waren so lang, dass es beim Sport schwierig wurde, und auf Facebook hatte ich bei den angezeigten Erinnerungen Bilder von vor ein paar Jahren gesehen, wo sie nur schulterlang waren, und fand das irgendwie schicker. Ein paar Tage drüber nachgedacht, und Montagabend habe ich spontan eine Schere genommen und 15 Zentimeter abgeschnitten.

Somit sind die Bilder von vor einer Woche schon nicht mehr richtig aktuell. Ähnlich geht es mir gerade mit meiner Figur, die irgendwie auch schon wieder arg schwankt. Nicht dramatisch, aber so um zwei Kilo rauf und runter – ich sehe das deutlich, wie auffällig es für Männer ist, weiß ich nicht. Ist es also überhaupt möglich, Bilder immer aktuell zu halten?

Mein Fotograf hat aus Spass nachgeschlagen, wie viele Shootings wir schon zusammen hatten: Es waren 45 Shootings in 16 Jahren, brutto über 15.000 Bilder. Er sucht immer nach Möglichkeiten, etwas Neues zu machen, während ich mittlerweile an dem Punkt bin, wo ich auch einfach alle 2-3 Jahre dieselben Bilder wieder schießen würde (nur halt mit aktualisiertem Aussehen). Ich mag die Bilder, die er von mir macht, und die Art wie ich in bestimmten Outfits und Settings aussehe – warum viel Aufwand betreiben, um was zu ändern?

Mein nächstes Projekt ist übrigens ein Shooting mit dem Schwerpunkt Spitze (Spitzenkleider und -Dessous), wahrscheinlich in einem Lost Place. Und dann ist schon wieder Herbst, und ich will ein Herbst-Shooting in Jeans und Stiefeln o.ä.

Internationaler Hurentag

Der Internationale Hurentag wird immer am 2. Juni begangen (in Deutschland seit 1989) und soll an die Diskriminierung und Ausbeutung von Sexarbeiterinnen erinnern. Ausgangspunkt für diesen Tag war der 2. Juni 1975; an diesemTag besetzten 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon (Frankreich).

Anfang der 1970er setzten französische Strafverfolgungsbehören Prostituierte in Frankreich zunehmend unter Druck. Die polizeilichen Repressalien zwangen die Frauen, zunehmend im Verborgenen zu arbeiten. Dadurch entfiel deren Schutz durch die Öffentlichkeit und dies führte zu vermehrten Gewalttaten gegen sie. nach zwei Morden und der fehlenden Bereitschaft der Regierung, die Situation der Prostituierten zu verbessern, besetzten Sexarbeiterinnen in Lyon schließlich eine der örtlichen Krichen – Saint-Nizier in der Rue de Brest – und traten in den Streik. Nach acht Tagen wurde die Kirche durch die Polizei geräumt. Das Ereignis wird als Ausgangspunkt der Hurenbewegung angesehen. (Quelle: Wikipedia)

1975 ist ziemlich lange her, aber die Situation von Sexarbeiterinnen hat sich leider seitdem nicht verbessert, eher im Gegenteil. In Frankreich ist Prostitution mittlerweile komplett verboten und findet nur im Verborgenen statt. Auch Sexarbeiterinnen in Deutschland (das lange Zeit als sehr liberal galt) geraten zunehmend unter Druck, zuletzt durch die Einführung des Prostitutionsschutzgesetzes 2017, die sehr repressiven Corona-Maßnahmen die Sexarbeit betreffend und der Propagierung des Nordischen Modells durch Abolitionistinnen.

Auch in diesem Jahr finden zum Internationelen Hurentag ein Menge Verantstaltungen statt, u.a. in Leipzig in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche. Danke an den Berufsverband Sexarbeit und an alle teilnehmenden Kolleginnen für den Einsatz!

Internationaler Hurentag

Der Internationale Hurentag wird immer am 2. Juni begangen (in Deutschland seit 1989) und soll an die Diskriminierung und Ausbeutung von Sexarbeiterinnen erinnern. Ausgangspunkt für diesen Tag war der 2. Juni 1975; an diesemTag besetzten 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon (Frankreich).

Anfang der 1970er setzten französische Strafverfolgungsbehören Prostituierte in Frankreich zunehmend unter Druck. Die polizeilichen Repressalien zwangen die Frauen, zunehmend im Verborgenen zu arbeiten. Dadurch entfiel deren Schutz durch die Öffentlichkeit und dies führte zu vermehrten Gewalttaten gegen sie. nach zwei Morden und der fehlenden Bereitschaft der Regierung, die Situation der Prostituierten zu verbessern, besetzten Sexarbeiterinnen in Lyon schließlich eine der örtlichen Krichen – Saint-Nizier in der Rue de Brest – und traten in den Streik. Nach acht Tagen wurde die Kirche durch die Polizei geräumt. Das Ereignis wird als Ausgangspunkt der Hurenbewegung angesehen. (Quelle: Wikipedia)

1975 ist ziemlich lange her, aber die Situation von Sexarbeiterinnen hat sich leider seitdem nicht verbessert, eher im Gegenteil. In Frankreich ist Prostitution mittlerweile komplett verboten und findet nur im Verborgenen statt. Auch Sexarbeiterinnen in Deutschland (das lange Zeit als sehr liberal galt) geraten zunehmend unter Druck, zuletzt durch die Einführung des Prostitutionsschutzgesetzes 2017, die sehr repressiven Corona-Maßnahmen die Sexarbeit betreffend und der Propagierung des Nordischen Modells durch Abolitionistinnen.

In diesem Jahr finden zum Internationelen Hurentag ein Menge Demonstrationen und Verantstaltungen statt, in Deutschland die größte in Berlin. Danke an den Berufsverband Sexarbeit und an alle teilnehmenden Kolleginnen für den Einsatz!

Blutige Missgeschicke

Immer wieder werden Sexarbeiterinnen gefragt, was sie eigentlich machen, wenn sie ihre Tage bekommen. Die wenigsten machen dafür einige Tage frei, sondern meist versuchen wir, das mit einem kleinen Tampon oder Schwämmchen, das möglichst weit nach hinten geschoben wird, zu verbergen.

Es ist nicht ideal, und manchmal gibt es doch leichte Spuren, vor allem wenn es etwas heftiger zur Sache geht. Deswegen versuche ich mittlerweile meist, 1-2 Tage frei zu machen. Da ich jedoch nicht mehr hormonell verhüte, ist meine Periode nicht zuverlässig und nicht immer vorhersehbar.

Letzte Woche ist es mir mal wieder passiert, dass ich meine Periode zwei Tage eher bekommen habe als erwartet, und leider auch so heftig, dass das Schwämmchen nicht richtig dicht gehalten hat. Mein Kunde hat es mit Humor genommen (danke dafür).

Früher habe ich gedacht, irgendwann hätte ich das absolut im Griff und es würde mir nicht mehr passieren. Aber es passiert mit auch nach zwanzig Jahren noch. Zum Glück sehen die meisten meiner Kunden es locker. In der ganzen Zeit ist es mir nur ein einziges Mal passiert, dass ein Kunde deswegen den Termin abgebrochen hat.

„Low effort high paying“

Zu Weihnachten habe ich die TikTok-App heruntergeladen und verbringe seitdem viel zu viel Zeit damit, durch kurze Videos zu scrollen (schlimmer als Facebook!). Unter anderem schaue ich auch Videos von australischen Sexarbeiterinnen. In einem Video vor ein paar Tagen hat eine dieser Frauen auf folgenden Kommentar geantwortet: „Do you feel like it’s fair that women can do such a low effort high paying job that men work hard grinding jobs to pay for? – Findest du es fair, dass Frauen mit diesem Job mit wenig Aufwand sehr viel Geld verdienen, während Männer harte, aufreibende Jobs machen, um dafür zu bezahlen?“

Wie ich es auch gemacht hätte, hat sie sich in ihrer Antwort darauf konzentriert zu begründen, warum Sexarbeit kein „low effort job“ ist, also nicht wenig Aufwand bedeutet. Ihre Antwort hat mich jedoch schockiert: Sie erzählte von körperlichen Übergriffen und Verletzungen, die sie in den letzten Monaten bei dieser Tätigkeit erlitten hat! Und die waren so ernsthaft, dass ich wahrscheinlich erst mal eine Auszeit gebraucht hätte – während sie das so nebenbei erzählte.

Ich hatte durchaus schon körperliche Probleme durch diese Tätigkeit; das waren jedoch Fälle von Überreizung, bakteriellem Ungleichgewicht, schlechtem Immunsystem etc. Ich bin nie körperlich verletzt worden (im Sinne von Wunden). Aber ja, diese Tätigkeit ist körperlich anstrengend. Ich habe Jahre gebraucht, um meinen Körper so gut kennenzulernen, dass ich Frühwarnzeichen erkenne, wenn etwas aus dem Gleichgewicht kommt, und auch weiss, was ich dann dagegen tun kann.

Viel gravierender noch als die körperlichen Auswirkungen empfinde ich, wie psychisch und emotional anstrengend Sexarbeit sein kann. Das fängt bei der gesellschaftlichen Stellung an: Es erfordert viel Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis, sich nicht von der ständigen Abwertung sowohl durch „die Gesellschaft“ als auch durch Kunden fertigmachen zu lassen. Dazu kommt ein ständiger Kampf um Grenzen, sowohl im Kontakt online und am Telefon als häufig auch im Termin selber.

Der für mich anstrengendste, aber gleichzeitig schönste Aspekt ist die emotionale Arbeit im Termin selber. Ich liebe es, mit meinen Kunden in Kontakt zu gehen, Emotionen zu spiegeln, Bedürfnisse zu erfüllen und Lust zu teilen. Andererseits sind es halt immer die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden, nicht meine eigenen. Das bedarf viel Reflektion und Selbstfürsorge in meiner Freizeit.

Fazit: Sexarbeit wird gut bezahlt, aber es ist auch eine anstrengende Tätigkeit, und kein Job den man nach Dienstplan machen kann. Der hohe Stundensatz muss nicht nur die Kosten abedecken (Raum, Zubehör, Kleidung etc.) und die Vor- und Nachbereitungszeit mit einrechnen, sondern mir auch die Zeit und Möglichkeit geben, Ausgleich zu finden, um körperlich und psychisch gesund zu bleiben. Da hat dann wohl jede Sexarbeiterin einen anderen Stundensatz, mit dem sie zufrieden ist.

Aus Kundensicht würde ich mir Anerkennung für diese Tätigkeit wünschen, und die wird auch durch Geld ausgedrückt. Und letztendlich muss sich jeder Kunde einfach die Frage stellen: Ist es mir das wert oder eher nicht? Und dann einen Termin buchen oder es halt lassen.

Falls jemand auch bei TikTok ist und den Beitrag ansehen möchte, der Username der oben zitierten Sexarbeiterin ist lillithLodgexo .

Same Procedure As Every Year

Heute war ich mal wieder zu dem jährlich vorgeschriebenen Gesundheitsberatungsgespräch laut Prostitutionsschutzgesetz. Es lief wie in den letzten Jahren, neuerdings mit offener Sprechstunde. Zehn Minuten Wartezeit (in der völlig leeren Behörde), dann ein ganz kurzes Gespräch (Smalltalk, „Hast du Fragen mitgebracht? – Nein.“, „Willst du Kondome mitnehmen? – Nein.“), dann wurde die Bescheinigung ausgedruckt, und nach vier Minuten war ich wieder raus.

Dieses Jahr habe ich mich erstmals bei dem Gedanken erwischt, ob ich das wirklich brauche und machen soll. Ich bin seit drei Jahren nicht mehr nach der Bescheinigung gefragt worden, und so wie ich arbeite ist das Risiko einer Kontrolle Null. Der einzige Grund, das noch fortzusetzen, ist dass ich halt eh im System bin, dann kann ich es auch weiterhin ordnungsgemäß machen.

Ab und zu werde ich mal von meinem Umfeld gefragt, ob ich Angst vor dem Nordischen Modell habe, das gerade propagiert wird. Ich habe da nur halb ein Auge drauf, hoffe natürlich wie fast alle anderen Sexarbeiterinnen dass es nicht kommt – aber mache mir da auch keine übermäßigen Sorgen drüber. Sexarbeit gab es immer und wird es immer geben, gesellschaftlich war sie nie richtig anerkennt, und die juristischen Feinheiten spielen im Alltag nur eine untergeordnete Rolle.

Monetarisieren

In letzter Zeit bekomme ich immer wieder Nachrichten von kaufmich, dass ich mein Profil „monetarisieren“ solle – und bin reichlich irritiert davon. Meist ignoriere ich diese Nachrichten einfach, aber ich frage mich schon, wo das die Plattform in nächster Zeit hinführen wird.

Angefangen hat es im Lockdown, als viele Anbieterinnen versucht haben, sich durch den Verkauf von Bildern und Videos über Wasser zu halten. Dafür bot und bietet kaufmich keine Möglichkeiten, das musste immer über andere Wege abgewickelt werden. Die von kaufmich eingeführte Bezahlmöglichkeit erscheint mir wenig attraktiv, weder für Anbieterinnen noch für Kunden.

Schon seit einer ganzen Weile hat kaufmich einzelne Funktionen beschränkt. Bei der Nachrichten-Funktion war das schon immer so, und seit einigen Jahren ist auch die Telefonnummer nicht mehr sofort sichtbar, sondern muss separat angezeigt werden. Ich habe bisher nie ganz durchschauen können, was wovon abhängig war – Kunden konnten nur begrenzt Nachrichten schreiben ohne Premium-Mitgliedschaft, oder die Nummer wurde nicht angezeigt, wenn ich keine Premium-Mitgliedschaft habe, oder was auch immer.

Jetzt bietet kaufmich die Möglichkeit, dass ich meine Nachrichten-Funktion und die Anzeige der Telefonnummer sperre und diese nur gegen einen „Tipp (Trinkgeld)“ sichtbar sind – angeblich würde mir das Zeit sparen, da so nur Kunden meine Kontaktdaten kriegen, die ernsthaft an einem Termin interessiert sind. Ich halte das für totalen Quatsch! Ja, ich kriege auch mal Nachrichten oder Anrufe, die eigentlich keine Antwort wert sind – aber in so geringer Zahl, dass der Zeitaufwand minimal ist. Ansonsten finde ich es ziemlich normal, dass nicht aus jeder Anfrage auch ein Termin wird; manchmal passt es einfach nicht, inhaltlich oder zeitlich, und das sagt nichts über die Ernsthaftigkeit der Anfrage aus.

Kaufmich ist für mich eine Werbeplattform, in den letzten Jahren die einzige, die für mich einigermaßen funktioniert. Als Dienstleisterin muss ich auf mich aufmerksam machen, und es gehört meiner Meinung nach zu meinem Job, Fragen zu beantworten und auch einfach mal ein kurzes Gespräch zu führen, damit jemand einen ersten Eindruck von mir bekommt und danach seine Entscheidung treffen kann. Jeder Konakt vor dem Termin hilft Vertrauen aufzubauen, sowohl für mich als auch für den Kunden, und ist daher in meinen Augen unverzichtbar. Ich würde meine Termine nicht über ein Online-Formular (wie den Date-Manager) machen wollen.

Als nächster Schritt sollen jetzt bestimmte Bilder nicht mehr für alle sichtbar sein, sondern auch nur noch gegen Extra-Zahlung. Auch das halte ich für Quatsch! Bilder sind ein wichtiger Teil der Werbung, und wenn ich mit meinen Bildern Geld verdienen möchte, gibt es dafür bessere Plattformen als kaufmich. Ich verstehe nicht so richtig, wo diese Zerfaserung von Profilen hinführen soll – diese Extra-Zahlungen verärgern in meinen Augen die Kunden so sehr, dass sie den minimalen Extra-Verdienst nicht wert sind.

Traumjob

Letztes Wochenende hatte ich viele Dates (für meine Verhältnisse), und es hat mir sehr gut die schönen Seiten meiner Arbeit gezeigt. Eine Kollegin sagte mal: „Wir können uns halt jeden Tag sexy fühlen und aufregenden Sex erleben.“ Mich hat gerade die Vielfalt meiner Dates begeistert:

Erst ein vielseitiges Bizzar-Date mit Tease&Denial, NS, Facesitting. Dann Pause, in der ich in Ruhe die Bondage-Session am Abend vorbereiten konnte. Am nächsten Tag mittags eine Fisting-Session, und abends in erotisches Date mit viel Nähe, klassischer Girlfriend-Sex, mit einem schon vertrauten Kunden.

Im Moment bin ich mal wieder viel online unterwegs und tauche dort auch ein wenig ein in die Hamburger Party- und Swinger-Szene. Dort suche viele Menschen (mehr oder weniger erfolgreich) nach aufregenden Erlebnissen, nach dem Ausbruch aus dem Alltag, nach neuen Erfahrungen. Für mich sind aufregende Erlebnisse Teil meines Alltags!

Privat bin ich daher zwar immer wieder neugierig, aber nur sehr selten wirklich auf der Suche. Ich mag es, wenn Neues sich einfach so ergibt, und suche nicht zwanghaft danach. Und wenn ich eine Weile lang einfach meinen Alltag lebe, ist das auch okay – ich finde ihn aufregend genug.

Positionierung

In den letzten Jahren verlasse ich mich für meine Werbung ausschließlich auf kaufmich. Das klappt gut, aber manchmal mache ich mir etwas Sorgen darüber, dass es nicht gut ist, so auf eine einzige Seite angewiesen zu sein (zumal ich mit kaufmich schon häufiger Probleme hatte). Das Problem ist, dass ich bis jetzt keine weiteren Seiten gefunden haben, die mir die Möglichkeit geben, mich differenziert genug darzustellen.

Früher habe ich noch bei modelle-hamburg und sexnord Anzeigen gehabt. Beides war ziemlich kostspielig und mehr auf Frauen ausgelegt, die in Appartements o.ä. arbeiten, also regelmäßig und vor allem spontan verfügbar sind. Da ich das nicht mehr bin, fühle ich mich da nicht mehr richtig aufgehoben.

Die letzten Wochen habe ich es bei markt und quoka mit Anzeigen versucht. Beides ist mir empfohlen worden, und da es kostenlos ist, war es einen Versuch wert. Gelohnt hat es sich nicht. Mein Telefon schellte zwar, aber vor allem auch nachts, mit spontanen Anfragen, und mit vielen Anfragen die sehr deutlich machten, dass niemand die Anzeige gelesen hatte. Verdirbt mir nur die Laune und ist Zeitverschwendung.

Jetzt überlege ich, wieder vermehrt für Massagen zu inserieren. Das kann aber auch zu Verwirrung führen, zumal ich dann die Preise wohl wieder differenzieren müsste…

Herje, eindeutig nicht mein Lieblingsthema! Aber eins, mit dem sich jeder Selbständige (egal welcher Branche) immer wieder auseinandersetzen muss, und zu dem es mittlerweile auch eine ganze Reihe von Coaches und Kursen gibt.

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