Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: September 2022 (Seite 1 von 2)

Geschichte: On-Off-Affäre (Teil 1)

Wenn er mir eine Nachricht schickte: „Hey, wollen wir uns heute Abend sehen?“, sagte ich nie Nein. So auch heute nicht. Im letzten Winter hatten wir uns relativ regelmäßig gesehen, aber jetzt war es einige Monate her und ich hatte schon überlegt, ob er sich überhaupt noch mal melden würde.

Ich war ein wenig aufgeregt, als ich mir ein Outfit zusammenstellte, das Zimmer vorbereitete und zu lauter Musik („I was made for loving you baby…“) durchs Zimmer wirbelte. Allein der Gedanke an seine Hände auf meinem Körper, seine Küsse, seinen Körper im Gleichklang mit meinem…

Die Türklingel ging ein paar Minuten vor der verabredeten Zeit, und ich drückte auf den Summer und öffnete die Wohnungstür. Schon das Klacken seiner Schuhe auf der Treppe klang vertraut. Auch sein Anblick war es, als er um die Ecke bog und auf mich zukam. Enge Jeans, T-Shirt, eine leichte Jacke. Ich dachte, dass er blass aussah. Dann stand er vor mir, und ich schob die Tür zu und die Arme um seine Taille, während ich mich gleichzeitig streckte, um ihn zu küssen.

„Ich habe dich vermisst“, flüsterte er. „Ja, ist lange her. Wie war dein Sommer?“, antwortete ich. Damit war der Zauber des Moments gebrochen, und er löste sich von mir, um seine Jacke aufzuhängen und an mir vorbei in die Wohnung zu gehen. Die nächsten Minuten verbrachten wir mit Smalltalk – bevor ich es nicht mehr aushielt und wieder auf ihn zutrat.

Seine Hände fuhren unter meinen Rock, strichen an der Außenseite meiner Beine nach oben, hoch bis zur Hüfte. Dann stockte er, ließ die Hände über meinen Po und von dort nach vorne gleiten. „Dein Slip ist heute aber sehr minimalistisch“, kommentierte er scherzhaft das Fehlen dieses Kleidungsstückes. „Habe ich vergessen“, grinste ich. Er zog die Hände zurück und nestelte an meiner Bluse, bis ich die Geduld verlore und sie selber auszog, bald gefolgt von dem Rock.

„Ich möchte, dass du heute bestimmst, was wir machen“, sagte er. Okay… Ich begann damit, dass ich ihm Shirt und Hose auszog und ihn rücklings aufs Bett drückte. Meine Lippen wanderten über seine Brust, folgten den Linien von Rippen und Muskeln, vorerst noch ohne festes Ziel, geleitet vom Klang seines Atems. Zischend zog er die Luft ein, als ich mit der Zunge spielerisch am Rand seiner Boxer entlangfuhr. Mhhh… Ich hob den Oberkörper und sah ihn an, bevor ich noch weiter nach unten rutschte und sanft die Innenseite seines Oberschenkels biss.

Meine Finger schoben sich unter den Bund seiner Boxer und ich zog sie ihm aus, damit meine Zungenspitze federleicht über die Oberseite seines Schwanzes tanzen konnte. Ich genoss sein Stöhnen und reizte ihn noch ein wenig, bevor ich die Spitze ganz in den Mund nahm. Er hatte sich auf die Ellenbogen aufgestützt, um mich beobachten zu können – so ganz schien ihm Passivität doch nicht zu liegen.

Ich spürte die zunehmende Nässe zwischen meinen Beinen und schob meinen Körper langsam an seinem nach oben bis ich über ihm kniete. Seine Hände wanderten über meinen Körper, und unser Kuss war aufregend und vertraut zugleich. Ich fuhr mit einer Hand durch sein Haar, ließ sie dann seinen Nacken entlang wandern, über weiche Haut und angespannte Muskeln. Als ich die Augen öffnete, begegnete mir sein Blick und hielt meinen fest. Er betrachtete mich, während ich mich weiter an ihm rieb, bis er langsam in mich glitt.

Unsere Körper schienen perfekt ineinander zu passen, und ich spielte mit diesem Moment. Ließ mein Becken langsam kreisen, schob mich nur zentimeterweise über ihn, während mein Blick dem seinen standhielt und die Lust in seinen Augen beobachtete, die seinem Stöhnen entsprach. Auch ich konnte (und wollte) mein Stöhnen nicht unterdrücken, als er ganz in mich glitt. Seine Hände griffen um meine Hüften, doch ich hielt einfach einen Moment still, bevor ich uns beide mit langsamen Bewegungen in den Wahnsinn trieb.

Mein Becken vibrierte, kreiste, ich suchte die empfindlichen Punkte tief in mir. Es fühlte sich so gut an! Langsam ließ ich ihn fast ganz hinausgleiten, um ihn dann wieder ganz in mich aufzunehmen. Ein intensives Spiel, zärtlich und fordernd zugleich. Er hob eine Hand, um über mein Gesicht zu streichen. Mein Blick hielt immer noch den seinen, doch nun beugte ich mich vor, um ihn zu küssen. Unsere Lippen trafen sich, seine Zunge traf meine, und seine Hände legten sich fester um meine Hüften. Ich ließ zu, dass er mein Becken bewegte und den Rhythmus beschleunigte. Heftig stieß mein Becken auf und nieder, stieß sein Schwanz tief in meine nasse Mitte, um uns beide einem gemeinsamen Orgasmus entgegenzutreiben.

Teil 2 siehe hier

Lecktücher

Schon seit einiges Zeit habe ich bei meiner Ausstattung Lecktücher liegen, wurde jedoch noch nie danach gefragt. Das hat sich jetzt geändert, und ich habe das zum ersten Mal ausprobiert, bei einem Facesitting.

Erster Eindruck: ein mitteldünnes Stück Folie, von der Konsistenz wie ein Kondom. Ich habe meinen Intimbereich dünn mit Gleitgel bestrichen und es dann darübergelegt. Es hielt so einigermaßen, außen habe ich es etwas mit zwei Fingern fixiert. Das Tuch hätte gerne etwas größer sein dürfen, so dass es bis zum Ansatz der Oberschenkel reichte, um wirklich ganz abzudecken und etwas Spiel zum Verrutschen zu haben.

Das Gefühl beim Lecken war für mich erstaunlich angenehm, das Tuch störte mich nicht wirklich. Das Gefühl war fast so intensiv wie ohne. Ob er es (neben dem Gesundheitsaspekt) als positiv oder negativ empfunden hat, mich nicht schmecken zu können, sondern stattdessen den künstlichen Geschmack des Lecktuchs im Mund zu haben, kann ich nicht sagen. Mir geht es ja genauso, wenn ich beim Oralsex Kontome benutze, und da stört es mich mittlerweile kaum noch.

Dadurch dass ich mich dafür verantwortlich fühlte, dass das Tuch nicht verrutschte, war ich etwas abgelenkt und konnte mich nicht so fallen lassen wie sonst. Wenn ich diese Aufgabe an den Mann abgeben könnte, wäre es wohl für mich ein rundum angenehmes Erlebnis – und für beide ein absolut sicheres Vergnügen.

Herbst

Und plötzlich ist es Herbst. Diesmal kam der Wechsel vom Sommer auf den Herbst gefühlt sehr plötzlich. Die eine Woche noch 30 Grad Hitze, und dann plötzlich 9 Grad und Regen. Eigentlich ist der Herbst meine liebste Jahreszeit, doch im Moment braucht mein Körper noch ein wenig Zeit, um sich umzustellen.

Die schönen Seiten des Herbstes: Morgens um sieben auf den Elbbrücken den Sonnenaufgang beobachten. Im Park Kastanien sammeln. Sich ordentlich den nordischen Wind um die Nase wehen lassen. Alleen voller Herbstlaub.

Und der Rückzug nach Drinnen. Langsam die Heizung anstellen und sich einkuscheln. Die perfekte Zeit für lange Massagen. Für Nähe und Sinnlichkeit. Kuscheln, Streicheln, Langsamkeit.

Ich wünsche allen einen guten Start in die dunkle Jahreszeit!

Kannst du nicht doch… (Re-post)

In den letzten Tagen hat es jemand geschafft, mir gleich zwei Mal die Laune zu verderben mit einer kurzfristigen Anfrage. Da wir uns schon kannten, habe ich beim ersten Mal noch versucht, es möglich zu machen – also eine gute halbe Stunde auf Abruf verbracht, bereit alles stehen und liegen zu lassen, um mir dann sagen zu lassen, dass es ihm zu lange dauert, wenn ich erst in einer Stunde in der Wohnung und fertig sein kann. Heute dann dasselbe Spiel, da bin ich jedoch gleich am Anfang pampig geworden und habe ihn gebeten, sich an das nächste Laufhaus zu wenden. Ich finde solches Verhalten sehr schnell einfach nur noch respektlos und habe dann auch generell keinen Nerv mehr auf diesen Mann!

Deswegen re-poste ich heute Mal einen Blog, in dem ich beschreibe, welchen Aufwand ich für ein kurzfristiges Date betreiben muss und was das für mich bedeutet. (In dem Text gehe ich von einer Anfrage am Abend aus, aber das gilt eigentlich zu jeder Tageszeit und erst recht am Wochenende.) Manchmal bringe ich noch einen Termin im Laufe des Tages unter, wenn ich am Vormittag angerufen werde. Aber garantiert nie spontan innerhalb der nächsten 30 Minuten!


In den letzten Wochen häufen sich die Anfragen nach kurzfristigen Treffen: „Ich weiss, du machst eigentlich nie Termine für denselben Tag, aber kann ich nicht vielleicht doch heute noch zu dir kommen?“ Häufig kommen diese Anfragen im Laufe des Abends, also nach 18:00. Ich kann verstehen, dass einige Männer dann alleine zu Hause oder im Hotel sitzen und sich nach Gesellschaft sehnen. Aber ich möchte Dir das gerne mal aus meiner Perspektive schildern:

Gehen wir mal davon aus, dass ich an dem Abend keinen Arbeitstermin habe, weder in Form eines Dates noch in einem meiner anderen Tätigkeiten. Ich arbeite theoretisch sieben Tage die Woche, und an diesem Abend habe ich eigentlich keine Verpflichtung und kann meine Zeit selber planen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich dann zu Hause sitze und hoffe, dass doch noch eine Anfrage kommt!

Die Realität ist eher, dass ich mir spätestens am frühen Nachmittag überlegt habe, wie ich den Abend verbringen möchte. Ich habe mich zu einer Yoga-Stunde angemeldet, mich mit einer Freundin verabredet oder fahre spät noch zu meinem Pferd. Dann kommt diese Anfrage, ob ich nicht doch Zeit für ein Date hätte. Ich gebe zu, es gab Zeiten in meinem Leben, da hätte ich mich jetzt vor dem Yogastudio umgedreht und wäre zurück in die Wohnung gefahren, hätte die Freundin angerufen und den Termin so kurzfristig abgesagt, hätte den Sattel wieder vom Pferd genommen und es einfach zurück in die Box gestellt. Ich bin froh, heute nicht mehr so rücksichtslos mit meinem Privatleben umzugehen!

Aber gehen wir mal davon aus, dass ich genau das mache. Ich breche ab, was auch immer ich zum Zeitpunkt der Anfrage gerade gemacht habe, und fahre in die Wohnung, sagen wir mal mit 30 Minuten Fahrzeit (was knapp geschätzt ist). Dort brauche ich ca 20 Minuten, um den Raum vorzubereiten; diesen nutze ich nämlich auch für andere Dinge. Ich muss also die Möbel umstellen, den Futon ausrollen und neu beziehen, die Heizung hochdrehen und mich ums Licht kümmern. Dann muss ich duschen, mich rasieren, meine Nägel lackieren, etwas MakeUp auflegen – noch mal mindestens 30 Minuten. Jetzt sind wir also bei einem Zeitrahmen von mindestens 1,5-2 Stunden zwischen Anfrage und frühestmöglichem Zeitpunkt des Treffens; bei einem Anruf um 19:00 macht das ein Treffen um 21:00. Die meisten Männer werden (zu Recht) sagen, dass ihnen das zu spät wird.

Gehen wir von dem ungewöhnlichen Fall aus, dass ich zum Zeitpunkt der Anfrage in der Wohnung bin. Dann geht es mir wie den meisten Menschen am Abend: Ich habe nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag jetzt den Feierabend eingeläutet und freue mich auf einen ruhigen Abend. Vielleicht sitze ich am Schreibtisch und schreibe, oder ich liege entspannt mit einem Buch in der Badewanne. Es geht mir dann bei plötzlichen Arbeitsanfragen wie den meisten Menschen: Ich habe einfach keine Lust mehr. Ich mache sehr, sehr gerne Sexarbeit, aber Sexarbeit ist trotz allem Arbeit – siehe Vorbereitungen oben, und wenn mich jemand für Erotik bezahlt, erwartet er (zu Recht) Aufmerksamkeit und Motivation und keine Einstellung a la „okay, dann nehme ich das eben noch mit“.

Es wird also auch in Zukunft keine spontanen Treffen mit mir am Abend geben. Meist sind alle Anfragen für denselben Tag zu spontan. Selten bringe ich am Nachmittag ein spontanes Date unter, oder kann den Abend freihalten, wenn die Anfrage früh genug am Tag kommt. Für die spontane Lust am Abend sollte man sich aber bitte an Frauen wenden, die im Schichtdienst arbeiten und es gewohnt sind, sich spontan bereit zu halten (was keine Kritik an diesem System sein soll).


Text ursprünglich gepostet am 07.04.22

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der folgende Blog: http://blog.traumfrau-mit-nebenwirkungen.com/ueber-mich/mein-ende-der-geduld/

Das leidige Thema

Wir nähern uns dem Herbst, und damit kommt auch langsam das Thema Corona wieder hoch. Ich habe mich in den letzten Monaten daran gewöhnt, dass es vorbei ist. Das Leben fühlt sich fast wieder normal an, nur in der Bahn herrscht noch Maskenpflicht. Im Supermarkt habe ich trotzdem noch eine Maske getragen, aber seitdem ich von S-Bahn auf Fahrrad umgestiegen bin, muss ich mich jeden Morgen bewusst daran erinnern, überhaupt eine Maske in der Tasche zu haben.

In der letzten Woche sind mir dann wieder zwei Fälle von Impfgegnern über den Weg gelaufen – und ich habe keine Ahnung, wie ich weiter mit dem Thema umgehen will. Während der ganz akuten Zeit letztes Jahr und dieses Frühjahr habe ich konsequent alle Menschen gemieden, die nicht geimpft waren. Nicht mal wegen des Risikos, sondern einfach weil ich dieses Verhalten für verantwortungslos und únsozial halte.

Andererseits machen die meisten Menschen in meinem Umfeld irgendetwas, das sich nicht mit meinen Werten deckt. In den meisten Fällen wechseln wir dann das Thema und erkennen an, dass wir halt einfach unterschiedlicher Meinung sind. Sollte ich anfangen, dass beim Thema Corona genauso zu handhaben?

Die Aussagen von Ärzten und Wissenschaftlern sind größtenteils aus den aktuellen Nachrichten verschwunden, und ich habe mir bisher nicht die Mühe gemacht, bewusst danach zu suchen. Ich bin dreifach geimpft und zusätzlich genesen, und wenn möglich werde ich mir im November noch eine vierte Impfung geben lassen. Ich denke damit ist es dann gut, und ich habe keine Lust mehr, mein Leben einzuschränken und/ oder da ein Streitthema draus zu machen.

Lasst uns bitte einfach wieder ein halbwegs normales Leben führen, in dem auch Risiken ihren Platz haben. Leben ist leider lebensgefährlich…

Vertrautheit

Auch nach so vielen Jahren im Paysex entdecke ich manchmal immer noch Sachen, die mich überraschen und die ich dort nicht erwartet hätte. In letzter Zeit ist es das Thema Vertrautheit, dass mich beschäftigt.

Seit Corona schalte ich kaum noch Werbung und treffe daher überwiegend Stammgäste. Dabei fällt mir auf, wie viele meiner Kunden ich seit vielen Jahren kenne, teilweise schon seit über zehn. Mit diesen Männern teile ich intime Stunden auf der Matte, im vertrauten Spiel, bei dem man die Vorlieben und Ideen des anderen kennt und zusammen etwas entwickelt hat (und laufend weiter entwickelt).

Paysex wirkt von Außen leicht oberflächlich und unpersönlich, aber das Gegenteil ist der Fall: durch die körperliche Nähe entstehen schnell Gefühle von Vertrautheit, die dann auch den Weg in tiefergehende Gespräche öffnen. Einer meiner langjährigen Stammgäste scherzte letztens, dass er ja nun schon so einige meiner Beziehungspartner überlebt hätte.

Es ist nicht so, dass Gespräche nicht häufig oberflächlich beginnen, aber igendwann landet man automatisch bei persönlicheren Themen als dem Wetter – beginnend mit Urlaub und Arbeit, und manchmal halt auch übers Privatleben. Über Beziehungen zu sprechen ist noch mal etwas anderes, aber manchmal ergibt sich auch das.

Diese Vertrautheit mit langjährigen Kunden ist auch ein Grund, der mich im Paysex hält. Ich genieße das sehr, und es ist eine wichtige Konstante in meinem Leben, auf die ich nur sehr ungern verzichten würde.

Geschichte: Feeling Sensual

Es war mein Lieblings-Outfit dieses Sommers: ein kurzer, schwarzer, weit schwingender Rock und dazu ein schlichtes graues Shirt mit breiten Trägern. Passte zu jeder Gelegenheit und ich fühlte mich sexy und genoß es, wie der Rock bei jeder Bewegung frech um meinen Po schwang. Zu Paysex-Dates trug ich es eigentlich nicht, aber da ich wusste, wie gern er mir die Alltags-Kleidung auszog, war heute eine Ausnahme.

Als es an der Tür klingelte, drehte ich mich gerade in Piouretten zu lauter Musik durch die Wohnung. Grinsend schaltete ich die Musik aus und öffnete die Wohnungstür. Küsschen rechts und links, Begrüssung, Ankommen. Artig bedankte ich mich für den mitgebrachten Wein und fragte wie sein Urlaub war. Aber eigentlich wartete ich nur auf den Moment, in dem wir uns gegenüberständen und seine Hände über meinen Körper glitten.

Seine Lippen neckten meinen Hals, und ich rieb mich an ihm. Ließ mein Becken spielerisch von rechts nach links schwingen, um ihm dann den Rücken zuzudrehen und meinen Po an ihm zu reiben. Stöhnend ließ er seine Hände zu meinen Brüsten gleiten, um dann doch erst nach dem Reißverschluss des Rocks zu suchen und mir anschließend das Top über den Kopf zu ziehen. Ich drehte mich wieder zu ihm um und begann ihn ebenfalls auszuziehen. Doch er konnte die Finger (und sonstiges) nicht von mir lassen.

Seine Lippen suchten meine Nippeln, glitten dann über meinen Bauch. Seine Hände zogen meinen String an meinen Beinen entlang nach unten. Ich zog mich sanft von ihm zurück, um meine Finger über seinen Körper gleiten zu lassen, nur ganz leicht und spielerisch. Über seine Brust, seinen Rücken, seine Arme, den Bund seiner Hose entlang. Dann öffnete ich seinen Gürtel und zog ihm erst die Hose, dann auch die Unterwäsche aus. Nackt standen wir voreinander, nur durch ganz leichte Berührungen verbunden – und bereit, diese Begegnung genauso sanft und sinnlich fortzusetzen.

Frauengesundheit

Wenn im Paysex über Gesundheit gesprochen wird, geht es meist um sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV, Syphillis, Tripper, Chlamydien. Diese Krankheiten kommen vor, sind aber zum Glück doch relativ selten und lassen sich durch Kondome leicht vermeiden.

Viel problematischer sind für viele Sexarbeiterinnen gesundheitliche Probleme, die sich einfach aus der Menge der sexuellen Kontakte mit unterschiedlichen Männern ergeben. Wenn eine Frau anfällig dafür ist, kommt es schnell zu PIlzinfektionen, bakterieller Vaginose oder Blasenentzündung. Das ist nicht dramatisch und lässt sich meist sogar ohne Arztbesuch beheben. Es ist aber unangenehm und nervig.

Eigentlich sollte die betroffene Frau in einem solchen Fall ein paar Tage zu Hause bleiben und sich auskurieren. Tun aber ehrlich gesagt nur die wenigsten; Sexarbeiterinnen sind auf regelmäßiges Einkommen angewiesen, die Kosten (Appartementmiete etc) laufen weiter, und Unzuverlässigkeit kostet schnell Stammkunden. Also wird weiter gearbeitet – auf die Gefahr hin, die Gesundheit weiter zu riskieren.

Leider fällt mir auch immer wieder auf, dass vielen Männern diese Problematik so gar nicht bewusst ist. Viele Sexarbeiterinnen lassen sich nur sehr ungerne fingern – verständlich, denn diese Technik birgt das Risiko von Mikroverletzungen durch Fingernägel, die dann zu Infektionen führen können, und viele Männer achten auch einfach nicht darauf, sich regelmäßig die Hände zu waschen und nicht von eigenen Intimbereich in den der Sexarbeiterin zu greifen, oder aber den Analbereich zu berühren und dann wieder nach vorne zu gehen (beides erhöhtes Infektionsrisiko).

Eine erfahrene Sexarbeiterin lernt, ihren Körper zu lesen und im Idealfall frühzeitig Vorkehrungen zu treffen, um eine schlimmere Infektion zu vermeiden. Trotzdem möchte ich diese Thematik immer wieder den Kunden gegenüber ins Bewusstsein bringen, in der Hoffnung auf mehr Rücksicht und Hygienebewusstsein.

Die miesen Tricks der Szene

Vor ein paar Tagen bin ich mal wieder darauf reingefallen: auf einen miesen Kunden-Trick. Ich hatte mich eh schon geärgert, da ein Termin am Vormittag kurzfristig abgesagt hatte, was ich auch noch zu spät gesehen hatte. Mein Vormittag war also ziemlich ruiniert. In dem Moment kam ein Anruf, ob ich nicht doch „ausnahmsweise“ kurzfristig einen Termin machen könnte. Ich sagte zu, es war ja eh alles vorbereitet.

Als er dann bei mir war, fiel ihm „ganz überraschend“ auf, dass er nur 80 Euro in der Tasche hatte. (Für die, die sich nicht auskennen: 80 Euro ist der übliche Preis für eine halbe Stunde.) Damit stellt er mich vor die Wahl: Ich kann darauf bestehen, dass ich keine Termine unter 1 Stunde mache, und ihn wieder wegschicken – habe aber schon Zeit und Aufwand investiert, die dann für nichts waren. Oder ich nehme das Geld und mache zähneknirschend einen Quicki, der allen meinen Grundsätzen widerspricht.

Ich habe mich (mal wieder) für die zweite Variante entschieden. Es war dann nicht mal eine halbe Stunde, sondern vielleicht zehn Minuten – für sowas komme ich nicht in Stimmung und war auch zu genervt von er Nummer, um mir Mühe zu geben. Wahrscheinlich war es nicht mal die 80 Euro wert – und ich frage mich, warum jemand sowas macht und nicht einfach ins Laufhaus geht, wo sie auch gerne für 60 Euro einen Quicki anbieten und das wahrscheinlich deutlich charmanter und gekonnter machen und ich. Kerben im Bettpfosten, so nach dem Motto: die hab ich jetzt auch noch gehabt?!

Und bevor jetzt wieder „not all men“ und „aber die Frauen machen auch“ kommt: ja, ich weiß, dass sich auch Anbieterinnen häufig nicht fair verhalten. Da ist besonders das Nachverhandeln vor Ort leider immer noch üblich, wo es dann plötzlich ein vielfaches des abgesprochenen Preises kostet, weil jede Kleinigkeit als Extra berechnet wird.

Fairer Umgang im Paysex scheint leider immer noch eher eine Ausnahme zu sein, das Motto ist zu häufig: möglichst viel für mich rausholen, für möglichst wenig Geld (Kunden) bzw möglichst wenig Aufwand (Anbieterinnen).

Massagen

Immer wieder komme ich bei dem was ich mache auf Massagen zurück. Jetzt kommen wir langsam wieder in die gemütliche Zeit des Jahres und ich freue mich schon darauf, das Öl wieder zu erwärmen und die Heizlampe einzuschalten, so dass es richtig kuschelig wird.

Osho sagte: „Massage ist eine der feinsten Künste. Du kannst zwar anfangen, Massage zu lernen, aber du wirst niemals damit aufhören. Es ist keine Frage der Technik. Es ist eine Frage der Liebe.“ Liebe finde ich ein großes Wort, vielleicht zu groß hier. Vielleicht kann ich es mit „Gefühl“ ersetzen. Massage ist für mich ein Spiel mit Emotionen, eine Arbeit mit allem was gerade da ist.

Vor ein paar Jahren, als Massage noch meine Haupttätigkeit war, habe ich mal diese Liste erstellt über meine Gründe zu massieren:


Warum ich massiere

Massage ist für mich…

… Meditation, Tanz, Hingabe, Flow

… etwas absolut Sinnliches und Lustvolles – nicht in sexueller Hinsicht, es erregt mich nicht zu massieren. Es macht einfach Spass, den fremden Körper mit den Händen kennenzulernen, Einzelheiten zu ertasten, sich in Kleinigkeiten zu verlieben (z.B. die weiche Haut, die Konturen des Körpers)…

… ein Vertrauensbeweis bzw. sogar Vertrauensvorschuß desjenigen, den ich massiere

… eine Möglichkeit, viel über denjenigen zu erfahren, den ich massiere

… immer wieder neu und aufregend

… eine Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln

… definitiv kein Vorspiel zu was-auch-immer, sondern eigenständig wertvoll

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