Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
In erster Linie sehe ich mich als Dienstleisterin. Das heißt, ich biete Dates für jeden an, der meinen Preis bezahlt und sich an meine Regeln hält. Demnach bin ich immer ein wenig verwundert, wenn mir jemand beim ersten Kontakt sein Alter, eine Beschreibung seines Aussehens oder ein Foto schickt.
Einige Kolleginnen scheinen das anders zu handhaben. Da werden im Profil Anforderungen an Aussehen und Alter gestellt, manchmal gar eine Art Bewerbung erwartet. Das finde ich übertrieben, schließlich werden wir bezahlt und sind nicht (nur) hier, um unsere persönlichen Vorlieben auszuleben.
Andererseits hat manche Frau ernsthafte Probleme mit bestimmten Eigenschaften und/ oder ekelt sich. Gegen solche Gefühle anzugehen, ist schwierig bis unmöglich, und es ist wohl auch für den betreffenden Mann besser, das direkt (und höflich) gesagt zu bekommen, statt es im Termin zu bemerken (und dann womöglich persönlich zu nehmen).
Zum Beispiel schläft eine Freundin von mir nicht mit Schwarzen. „Kann ich einfach nicht.“, ist ihre Begründung. Ich sehe das nicht als Rassismus, sondern einfach als eine persönliche Grenze.
Häufig bekomme ich Anfragen von Männern, die fragen, ob ich ein Problem damit hätte, dass sie viel jünger oder viel älter sind als ich. Diese Art von Altersdiskriminierung scheint weit verbreitet zu sein; außerhalb der Sexarbeit wird sie sogar als völlig normal angesehen, die meisten Menschen suchen sich einen Partner im ungefähr gleichen Alter.
Ähnliches gilt fürs Gewicht. „Ich bin aber dick, stört dich das?“ Ich habe dann das Gefühl , dass diese Menschen in ihrem Alltag sehr viel Diskriminierung erleben und versuchen, sich durch direkte Offenheit vor verletzenden Zurückweisungen zu schützen – und gleichzeitig auf Annahme und Akzeptanz hoffen.
Ein schwieriges Thema für mich persönlich sind Behinderungen. Ich sehe so einiges an Narben und Krankheitsfolgen, und meist kann ich da gut mit umgehen. Ich habe es jedoch zwei Mal erlebt, dass Männer mit beträchtlichen Behinderungen versucht haben, über die Mitleids-Schiene meine Grenzen zu umgehen. Klar waren das Einzelfälle, aber die haben mich vorsichtig gemacht.
Ich mag Menschen, die selbstbewusst mit sich umgehen und die ihr Leben aktiv selbst in die Hand nehmen, statt über ihr Schicksal und die mangelnde Toleranz der Gesellschaft zu klagen. Das macht jeden zu einem interessanten Menschen, mit dem ich gerne Zeit verbringe.