Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Der Begriff Sexarbeiterin ist relativ jung. Er ist entstanden mit der Bewegung, dass Prostituierte um die Anerkennung und Legalisierung ihrer Tätigkeit (und ihrer Existenz) kämpfen. Für viele ist diese Bezeichnung mit einer Aufwertung der Sexarbeit als Dienstleistung verbunden und mit einem neuen Selbstbewusstsein dieser Frauen, die sonst am untersten Rand der Gesellschaft lebten.

Abolitionist*innen spotten eher über die Bezeichnung Sexarbeiterin und vermuten dahinter eine Beschönigung der Prostitution, die sie per se als frauenverachtend und missbräuchlich betrachten. Auch bei Männern setzt sich der Begriff nur schwer durch, dort werden meist umgangssprachlichere Begriffe benutzt wie Hure oder (abwertend) Nutte.

Ich bezeichne mich gern als Sexarbeiterin. Darin schwingt für mich mit, dass es eben nicht nur um schnellen Sex geht, sondern um eine komplexe Dienstleistung, die neben dem klassischen Sex (GV, OV, AV) auch erotische Massagen, Fetische, SM, ja bis hin zur Sexualbegleitung und Surrogat enthalten kann.

Den Begriff Prostitution halte ich für verbrannt. Selbst ich denke dabei an Menschenhandel, Zuhälter und Frauen, die den Sex willenlos über sich ergehen lassen. Das ist das Bild, das viele Medien unter dem Begriff zeichnen und das sich in den Köpfen der meisten Menschen festgesetzt hat, die nichts mit dieser Szene zu tun haben.