Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


An manchen Tagen bin ich kurz davor, alles hinzuschmeißen und mir eine andere Arbeit zu suchen. Letzten Mittwoch war mal wieder so ein Tag.

Januar und Februar sind erfahrungsgemäß Monate, in denen ich nicht so viele Termine habe. Nachdem ich Mitte Januar eine Woche krank war, war in den zwei Wochen danach wenig los. Dieses Jahr kann ich das entspannt sehen und mich darüber freuen, Zeit für andere Dinge zu haben. Meist fahre ich nur nachmittags für ein paar Stunden ins Appartement.

Montag und Dienstag war es sehr ruhig gewesen, so dass ich mich entschloss, Mittwoch zu Hause zu bleiben und ein lange aufgeschobenes Projekt zu Ende zu bringen. Falls mein Telefon noch schellen sollte, könnte ich ja schnell reinfahren – von meiner Wohnung bis zum Appartement brauche ich eine halbe Stunde, kann also mit unter einer Stunde Vorlauf Termine vergeben.

Um halb drei rief mich ein Kunde an, der mich schon seit vielen Jahren kennt – und der demnach auch wissen sollte, wie ungern ich ganz spontan arbeite. Dienstag hatten wir bereits telefoniert und er mir gesagt, wie viel Lust er auf mich hätte, dass er aber noch krank sei und mich nicht anstecken wolle. Jetzt wollte er also am Tag darauf kommen – aber bitte jetzt sofort. Als ich freundlich sagte, dass ich nicht im Appartement sei, aber problemlos um viertel nach drei da sein könnte, lehnte er ab: „Ne, dann fahr ich jetzt nach Hause und melde mich die Tage wieder. Schade, ich habe gerade solche Lust auf Dich…“ In dem Moment habe ich leider die Selbstkontrolle verloren und bin pampig geworden. Er hat so große Lust auf mich, aber nicht genug, um noch eine Viertelstunde irgendwo einen Kaffee zu trinken?!

Ich habe gerne das Gefühl, dass meine Kunden wirklich zu mir kommen wollen und nicht einfach eine Liste durchtelefonieren und im Zweifelsfall die nächste anrufen, wenn es nicht sofort klappt. Deswegen irritiert es mich, dass selbst Stammkunden, die regelmäßig zu mir kommen, manchmal zu einem solchen Verhalten neigen. Was ist denn so schwer daran, mich anzurufen, wenn man sich überlegt, dass man gerne kommen würde – und nicht erst wenn man im Auto sitzt und schon halb auf dem Weg ist?

Davon abgesehen, dass ich ab und zu auch gerne etwas Privatleben habe, mag ich es auch, mich auf meine Kunden einstellen zu können. Mir in Ruhe zu überlegen, welches Outfit zu diesem Termin und dem gewünschten Setting passt, Spielzeug rauszusuchen, vielleicht schon mal Öl für eine Massage warm zu machen, mich gedanklich auf die Begegnung einzustimmen. Der Kunde zahlt schließlich eine Menge Geld für meine ungeteilte Aufmerksamkeit und Hingabe, da sollte ich nicht in Gedanken noch halb woanders sein.

Mittlerweile bin ich zum Glück wieder mit meiner Arbeit versöhnt. Donnerstag und Freitag hatte ich einige sehr schöne Termine, und das ganz ohne Terminstress.

P.S. Am 02.07.15 habe ich schon mal einen Blog-Eintrag zu diesem Thema geschrieben. Leider kommt es immer wieder hoch…