Es kommt immer mal wieder vor, dass Männer in den Paysex gehen mit der Hoffnung, dort eine Partnerin zu finden. Spoiler: Diese Hoffnung wird so gut wie immer enttäuscht. Wenn man eine Sexarbeiterin fragt, ob sie sich schon mal in einen Kunden verliebt hat, werden das alle abstreiten. In der Realität kommt das durchaus vor – nicht häufig, aber doch immer wieder mal.

Für alle, die jetzt anfangen, sich doch Hoffnungen auf ihre Favoritin zu machen: Es passiert meist bei einem der ersten Dates, die Chemie muss von Anfang an stimmen, die Sympathie da sein, es muss einfach richtig knallen. Keine Sexarbeiterin sucht bei ihrer Arbeit nach Gefühlen; es kann eher ziemlich verstörend sein, wenn das passiert. Hier gilt die Regel wie überall sonst auch: es kann immer mal passieren, dass man sich Hals über Kopf verliebt, und es kann dann auch in den Falschen sein – weil es ein Kunde ist, oder weil man vielleicht gar nicht Single ist, oder aus irgendwelchen anderen Gründen, die es unpassend machen. Verliebtheit ist kein Schicksal; jede Seite kann sich dafür entscheiden, die Gefühle zu ignorieren und den Kontakt abzubrechen.

Ich kenne Geschichten, bei denen eine solche Beziehung funktioniert hat – für eine Weile oder auch für länger. Persönlich halte ich es trotzdem für schwierig; im Paysex gibt es noch mehr gegenseitige Projektionen als beim klassischen Dating, und die Gefahr sich in Wunschvorstellungen zu verrennen und dabei die Realtität zu übersehen ist ziemlich groß (für beide Seiten). Sowohl bei Frauen als auch bei Männern sind „Retter-Fantasien“ weit verbreitet. Kunden übersehen außerdem häufig, dass eine Sexarbeiterin dafür bezahlt wird, sexy und zugewandt zu sein – im Privatleben hat sie genauso eigene Bedürfnisse und Stimmungen wie jede andere Frau auch.

Also ja, es kann passieren – aber es wäre falsch, im Paysex nach einer Partnerin/ einem Partner zu suche, und wenn es passiert, steht diese Beziehung vor deutlich mehr Herausforderungen als andere Begegnungen.