Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
„Sexarbeit ist Arbeit“ ist ein Slogan der Pro-Prostitutions-Bewegung. Damit soll u.a. zum Ausdruck gebracht werden, dass sich Frauen bewusst für diese Tätigkeit entscheiden können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Einige Frauen benutzen diese Aussage auch, um zu betonen, dass Sexarbeit Fähigkeiten braucht, die man erwerben muss, so dass nicht jede Frau dafür geeignet ist.
Ich möchte einen anderen Aspekt beleuchten: Sexarbeit ist Arbeit zum Lebensunterhalt. Für einen Großteil der Frauen ist der vorrangige Zweck, genug Geld zum Leben zu verdienen. Arbeit darf auch Spaß machen – aber wenn sie keinen Spaß macht, tut man sie trotzdem!
In meinem Bekanntenkreis erlebe ich immer wieder Menschen in „normalen“ Jobs, die eigentlich schon innerlich gekündigt haben. Sie leben nur noch für Feierabend und Wochenende, quälen sich jeden Tag zur Arbeit und fiebern schon mit Mitte 40 der Rente entgegen.
Selbständigen geht es meist besser; sie haben mehr Einfluss auf ihre Arbeit und sehen, wofür sie arbeiten. Das ist auch einer der Aspekte, die ich an der Sexarbeit genieße: Ich entscheide selber, wo, wann und wie ich arbeite.
Meist gehe ich gern zur Arbeit. Ich mag meinen Arbeitsplatz, meine Kolleginnen, meine Kunden und auch was ich mache. Natürlich habe auch ich Tage, an denen ich morgens lieber im Bett bleiben würde, oder am Wochenende lieber Zeit mit Freunden verbringen, als ins Appartement zu fahren. Ziemlich normal, wie bei jedem anderen Job auch!
Und der Sex? Nun, ich mag Sex, aber die Wahrheit ist, dass ich mit vielen meiner Kunden privat wohl nicht im Bett landen würde. Trotzdem mache ich es in der Sexarbeit gerne. Weil es halt meine Arbeit ist, für die ich bezahlt werde, die ich gerne mache – und in der ich gut bin. Ich ziehe einen Großteil meiner Befriedigung aus der Lust meines Gegenübers (Befriedigung des Ego, nannte eine Kollegin es). Dazu muss ich mich nicht zwingen, es ist keine „geduldete Vergewaltigung“, sondern ich tue es aktiv und ich fühle mich gut dabei.
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