Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Wenn mich jemand anschreibt, schaue ich mir meist auch das Profil desjenigen an. Die meisten Profile von Kunden sagen nicht viel aus, aber einige sind sorgfältig angelegt und aussagekräftigt. Überrascht war ich, als ich vor einigen Zeit in einem Kunden-Profil gelesen habe: „Ich suche nur was Ernstes für eine langfristige Beziehung. Kein finanzielles Interesse!“ Da hat wohl jemand den Sinn von kaufmich so gar nicht verstanden!

So direkt passiert es selten, aber es kommt schon ab und zu vor, dass sich Kunden von der Begegnung mit einer Sexarbeiterin mehr erhoffen – echte Zuneigung, Gefühle, privatae Treffen, bis hin zu einer Beziehung. Einige Sexarbeiterinnen nutzen dafür den unschönen Begriff „Liebeskasper“.

Für mich unterscheide ich da zwei Arten. Manche Männer, die zu einer Sexarbeiterin gehen, sind in ihrem Leben einsam – nicht nur was Körperlichkeit und Sexualität angeht, sondern auch generell was Kontakte (Freundschaften etc) angeht. Bei einer Sexarbeiterin bekommen sie plötzlich volle, ungeteilte Aufmerksamkeit und Zuwendung – da fällt es dann leicht, die Bedürfnisse auf diese Frau zu projezieren und sich mehr von dieser Zuwendung und Aufmerksamkeit zu erhoffen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Die Frau wird in diesem Fall zur Projektionsfläche, ihre eigenen Wünsche und ihre Persönlichkeit spielen kaum eine Rolle.

Manchmal passiert es auch, dass sich ein Mann wirklich in eine Sexarbeiterin verliebt. Es soll vorkommen, dass sie diese Gefühle erwiedert und sich daraus wirklich eine Beziehung entwickelt. (Ob das funktionieren kann, ist ein anderes Thema.) Sehr viel häufiger ist es jedoch so, dass die Frau die Gefühle nicht erwiedert. Wenn sie fair ist, sagt sie das so und bittet den Mann, nicht mehr zu ihr zu kommen. Einige lassen den Kunden weiterhin kommen und verdienen so Geld. Es gibt sogar Frauen, die halbgare Versprechen machen, um den Kunden bei der Stange zu halten und so Geld zu verdienen – die unschönste Art, mit so einer Situation umzugehen.

Alles in allem ist Paysex aber nicht zur Beziehungssuche geeignet. Für Sexarbeiterinnen ist es Arbeit, und egal wie sehr sie ihren Job genießen, so trennen doch fast alle zwischen Beruf und Privatleben. Als Kunde mit der Hoffnung auf eine Beziehung in ein Paysex-Date zu gehen ist der beste Weg, enttäuscht, frustriert und verletzt zu werden.