Heute Morgen hatte ich einen lieben Stammgast da, den ich schon sehr lange kenne. Diesmal drückte er mir spontan beim Reinkommen einen Champagner-Piccolo in die Hand: „Hier, vielleicht magst du ja.“ Mh, eigentlich war ich noch beim zweiten Kaffee…
Es ist mir dann gelungen, den Champagner wunderbar in unser Spiel einzubauen, und wir hatten eine tolle Session zusammen. Danach habe ich mir einen dritten Kaffee gekocht, und wir haben noch ein wenig geplaudert – u.a. darüber, wie sehr Alkohol in unsere Kultur eingebunden ist.
Wer mich kennt und/ oder schon mehr in meinem Blog gelesen hat, weiß, dass ich nur sehr wenig trinke und auch ein sehr gespaltenes Verhältnis zu dem Thema habe. Auch ich lande jedoch immer wieder in Situationen, in denen irgendwie das Gefühl herrscht, dass Alkohol jetzt dazugehören würde.
Ein großes Abendessen in einem schicken Restaurant – zumindest ein Glas Wein gehört dazu. Eine Feier zu Geburtstag, Beförderung o.a. – Anstoßen mit Sekt. Gemütlich Grillen im Garten – mit dem Bier in der Hand. Auch im Paysex gehört für manche Sekt oder Wein dazu – um die Stimmung zu entspannen und die Situation als etwas besonderes zu kennzeichnen.
Wer da an einem Glas Wasser nippt, wird häufig komisch angeschaut. Gegen die komischen Blicke bin ich immun, nicht aber gegen dieses Gefühl von „ach komm, das kannst du dir doch gönnen“. Zum Glück habe ich genug Menschen in meinem Umfeld, die auch überwiegend auf Alkohol verzichten, so dass sich die Versuchung nicht so häufig stellt.
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