Ich weiss, dass viele meiner Leser gerne meine erotischen Geschichten lesen. Ich tue mich immer etwas schwer damit, sie hier im Blog zu veröffentlichen, da sie doch sehr intim sind – es geht mir mehr um Stimmungen und um Gefühle als um pornografische Details. Heute habe ich meine absolute Lieblingsgeschichte rausgesucht; sie ist schon viele Jahre alt, aber mir immer noch sehr nah.
Ich habe seine Stimme am Telefon gleich wiedererkannt. Als es jetzt an meiner Tür schellt, fühle ich Aufregung und Unsicherheit in mir aufsteigen. Er kommt auf mich zu und sieht aus wie immer: im Anzug, elegant, aber seine Bewegungen verraten seinen sportlichen Körper. Ich lächel ihn an: „Lange her…“ – „Drei Jahre.“, antwortet er und drückt mich kurz an sich. „Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Aber ich habe dich vermisst.“
Und dann ist alles ganz leicht. Meine Finger streichen über seine Haut, vorsichtig, tastend, und doch selbstverständlich. Er zieht mich an sich und küsst mich – haben wir uns jemals geküsst, früher? Egal, es fühlt sich gut an – nah, intim, fließend. Ich drücke ihn zurück, bis er auf dem Rücken liegt, und lasse meine Lippen über seine Brust wandern. Er zieht mich wieder hoch, näher zu sich, bis ich auf ihm liege und nicht mehr sicher sagen kann, wo mein Körper aufhört und seiner anfängt. Ich vergrabe eine Hand in seinen Haaren, reibe mein Becken an ihm, gleite mit meiner Zunge über seinen Hals, während er mich noch enger an sich drückt. Ich gleite tiefer, seitlich über seine Leiste (Gedanke: als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war er noch nicht rasiert…), nehme seinen Penis in den Mund, sehe gleichzeitig an ihm hoch: sein gestreckter Körper, der zurückgelegte Kopf, alles spricht von Lust.
Dann liege ich auf dem Rücken, seine Zunge streicht über meine empfindlichste Stelle, seine Finger tauchen erst ins warme Öl, um mich dann zu streicheln und zu erkunden. Als er hochkommt und statt mit seinem Finger mit seinem Schwanz über meine Perle reibt, mischt sich mein Stöhnen mit seinem. Meine Beine schlingen sich um seine Taille, meine Arme ziehen ihn näher zu mir, unsere Körper reiben aneinander. Küsse. Atem. Stöhnen.
Er stützt sich wieder auf, schiebt meine Knie hoch gegen meinen Körper. Ich sehe ihn an, sehe seine geschlossenen Augen, das Gesicht, von Lust gezeichnet, so offen in diesem Moment. Meine Hand ruht kurz auf seiner Wange, mit vorsichtiger Zärtlichkeit.
Dann dringt er in mich ein, und ich strecke mich ihm entgegen. Ein kurzer Moment nur, er zieht sich gleich wieder zurück: „Tut mir leid, ich steht total unter Strom, das wird nicht lange dauern…“ (Gedanke: wir haben nicht über Verhütung gesprochen – früher war das immer wichtig.) Er reibt sich wieder an mir, ich spüre seinen Körper mit jeder Faser von meinem Körper. Ich will ihn so sehr!
Doch nicht heute; ich merke wie er sich von mir zurückzieht. Jetzt bin ich es, die die Finger in Öl taucht und ihn streichelt. Ich betrachte ihn, seinen Körper, der jetzt ganz ruhig geworden ist, das Gesicht, dass trotz seiner Lust entspannt ist. Meine Finger gleiten sanft rauf und runter, bis sein Saft warm durch meine Finger tropft.
Danach wandert sein Blick schnell zur Uhr: „Tut mir leid, ich hab noch nen Arbeitstermin – hatte ich ja vorher gesagt.“ Seine Stimme ist weich, ich spüre keine Ablehnung daran, sondern einen Hauch von Bedauern.
Als er sein Jacket wieder anzieht, greift er in die Innentasche nach seinem Portemonaie. „Wieviel?“ Ich bin versucht abzulehnen, doch dann nenne ich eine Summe und nehme das Geld – wir brauchen es beide: als Grenze, die einen jeden von uns in seiner eigenen Welt hält.
(geschrieben am 29.05.13)
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