Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
Das Date ist fast vorbei. Ich bin schon wieder angezogen, sitze auf meinem Stuhl und nippe an einem Kaffee, während er auf der Bettkante sitzt und sich langsam anzieht. Beiläufig wirft er mir diese Frage hin: „Und, was hast du noch so für Wünsche und Träume?“
Ich zucke zurück ob der Intimität dieser Frage. Sind Wünsche und Träume nicht etwas höchst Intimes, fast Geheimes, über das man höchstens mit engen Freunden spricht?!
Danach werde ich wütend. Ach ja, so sieht er mich also: die arme kleine Prostituierte, die von einem besseren Leben träumt?!
Ich bleibe ihm die Antwort auf diese Frage schuldig, und ihm fällt selbst auf, dass das wohl zu intim war für ein so beiläufiges Treffen, wie es das unsere war.
Aber im Nachhinein beschäftigt mich die Frage noch, und ich versuche, für mich selbst eine Antwort zu finden – und vorher erst mal herauszufinden, was mich an der Frage eigentlich so irritiert, dass ich nicht sofort eine Antwort finde.
Es ist das Begriffpaar „Wünsche und Träume“. Für mich sind Wünsche und Träume etwas, das erst mal weit von meinem Leben entfernt ist und unerreichbar scheint. In Wünschen und Träumen kann ich mich verlieren, ohne jemals ins Handeln zu kommen und eine Möglichkeit zu haben, sie zu verwirklichen.
Teenager haben Wünsche und Träume. In diesem Alter muss man erst noch lernen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und das Leben aktiv selbst zu gestalten. Da erscheint vieles noch in weiter Ferne, ohne gangbaren Weg. Doch spätestens mit 30 sollte der Blick auf das eigene Leben realistischer geworden sein. Von einigen Wünschen und Träumen hat man sich vielleicht verabschiedet, andere verwirklicht, und es sind neue hinzugekommen.
Nur, dass ich jetzt nicht mehr von Wünschen und Träumen spreche, sondern von Ideen und Plänen. Im Großen und Ganzen mag ich mein Leben, so wie es ist; aber Leben heißt immer auch Veränderung und Entwicklung. Ich habe Ideen, wohin sich mein Leben entwickeln könnte und was ich gerne noch (er)leben würde, und plane entsprechende Schritte, um das umzusetzen.
Ideen und Pläne sind real und erreichbar. Wünsche und Träume sind Wolken, Illusionen – zumindest bis man sie auf ihre Realisierbarkeit überprüft hat und sie dann zu Plänen und Zielen werden.
TRÄUME NICHT DEIN LEBEN, LEBE DEINEN TRAUM!
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