Traumfrau mit Nebenwirkungen

Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

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Traurigkeit

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor ein paar Tagen haben wir uns von einer Kollegin getrennt. Sie war gut zwei Monate bei uns und die Situation war durchgängig schwierig. Ihr Auftreten war laut und unruhig und sie hatte Probleme, im Team mitzuarbeiten und sich einzufügen. Trotzdem haben wir uns immer wieder Mühe gegeben, sie zu integrieren. Sie reagierte auf jeden Hinweis mit Genervtheit und Arroganz, und Donnerstagabend ist es dann endgültig eskaliert.

Es ist wohl normal (und sehr menschlich), dass das in den folgenden Tagen noch Hauptthema unter uns Kolleginnen im Appartement war und wir auch ausgiebig geschimpft und gelästert haben. Doch hinter allem Groll zeigt sich bei mir ein Gefühl von Traurigkeit. Vielleicht ist es naiv von mir, aber mir tut es immer weh, wenn menschliches Miteinander so böse schiefgeht. Ich glaube an menschliche Tugenden wie Freundlichkeit, Rücksichtnahme und ein gewisses Maß an Nachsicht. Niemand ist perfekt, wir alle machen Fehler und haben Launen – aber warum muss es immer wieder so eskalieren?

Miteinander funktioniert nur, wenn alle Seiten sich bemühen, und es wird schwerer, je mehr kleine Unachtsamkeiten und Verletzungen sich angehäuft haben und je verhärteter die Fronten sind. Ich wünsche uns allen weniger Egoismus und mehr gegenseitige Rücksichtnahme; wenn das im Kleinen anfange würde, hätten wir wohl auch gesamtgesellschaftlich weit weniger Probleme.

Schreck am Montag

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Heute Mittag also nach neun Tagen Urlaub wieder zurück ins Appartement. Unten die Tür war abgeschlossen, ich war also noch alleine. Erst mal lüften: Ich riss vorne im Flur das Fenster auf, ging dann durch bis in mein Zimmer, zog den Vorhang zurück – und starrte in ein Männergesicht auf der anderen Seite der Fensterscheibe! Erschrocken stolperte ich einen Schritt zurück, wir waren schließlich im 1. Stock, gut sechs Meter über dem Boden!

Des Rätsels Lösung: Die Fassade wurde gestrichen, mit einer Hebebühne. Ich ließ das Fenster zu und machte meinen ersten Termin im Zimmer einer Kollegin, das nach vorne rausging, wo zum Glück keiner an der Fassade rumturnte.

Blogs und Kommentare

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Ich habe die Kommentar-Funktion zu meinen Blogs vor drei Jahren deaktiviert, nachdem eine Diskussion zu einem meiner Blogs völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Ich muss mich auf meinen eigenen Profil nicht abwerten und beschimpfen lassen!

Manchmal tut es mir leid, dass ich dadurch relativ wenig Feedback zu meinen Texten bekomme. (Einige Leser schreiben mir Nachrichten, worüber ich mich jedes Mal freue.) Andererseits lese ich ab und zu die Kommentare unter anderen Blogs. Dabei habe ich häufig das Gefühl, dass es nicht um einen Kommentar zum Text oder um einen konstruktiven Beitrag geht, sondern dass sich sehr häufig die immer selben Leute selbst loben und lautstark ihre eigene Meinung mitteilen und wie toll sie doch sind.

Für mich ist ein Blog nicht der Eröffnungsbeitrag zu einer Diskussion (für Spass gibt es Foren, da können alle gleichberechtigt diskutieren), sondern ein Text, in dem ich etwas erzähle, dass mich gerade beschäftigt. Als Autorin freue ich mich, wenn du etwas mit meinem Text anfangen kannst; wenn das nicht der Fall ist, ist das auch okay und du kannst einfach weiterklicken.

Last nur mit least: Ich mag kaufmich sehr gerne und genieße die Möglichkeiten, mich hier darzustellen und auch zu surfen und von anderen zu lesen. Aber in erster Linie bin ich hier, um Werbung für mich zu machen, und darauf sind natürlich auch meine Blogs in der ein oder anderen Form ausgerichtet.

Interesse oder Gleichgültigkeit

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Bezüglich meines letzten Postings, der Geschichte „Half a boy, half a man“, bekam ich mehrere Zuschriften, sowohl von Männern als auch von Frauen, die sich davon haben berühren lassen. Mit einem Mann ergab sich ein kurzer, netter Dialog, da mich eine seiner Aussagen getroffen hatte. Er schrieb: „Es ist aber wohl auch ein Indiz dafür, dass der ein oder andere Kunde ein gehöriges Päckchen zu tragen hat und solch ein Paysex-Date nicht immer nur die pure Freude ist. Kann und wird dir letztendlich egal sein und das ist auch gut nachvollziehbar.“ Ich möchte gerne meine Antwort an ihn und ein paar Gedanken dazu mit Euch teilen.

Ich widerspreche der Aussage, dass mir die Themen und Probleme meiner Kunden egal sind. Menschen sind mir nie egal! Ich lasse mich gerne von Geschichten und Schicksalen berühren und fände es sehr bedenklich, wenn das irgendwann nicht mehr so wäre. Andererseits bin ich keine Therapeutin. Ich kann Mitgefühl und Einfühlungsvermögen im Rahmen eines Dates bieten, aber ich mische mich nicht ungebeten in das Leben fremder Menschen ein. Selbst Therapeuten behandeln nur das, wofür sie einen Auftrag haben. Mein Auftrag im Rahmen eines Paysex-Dates sind Lust, Erotik, Sex, Nähe, Körperlichkeit.

Dem Kunden in der Geschichte habe ich einen Nachkontakt angeboten, den er aber abgelehnt hat. Das war sein gutes Recht, und demnach endete der Kontakt mit Ende des Dates. Es mag häufiger vorkommen dass ein Kunde mit anderen Themen als nur Erotik und Sex in ein Paysex-Date geht. Trotzdem begegnen sich hier erwachsene Menschen, die eigene Entscheidungen treffen und Erfahrungen machen – auch mal die falschen. Das gehört zum Leben dazu; im Idealfall lernt man etwas daraus und entwickelt sich weiter.

Geschichte: Half a boy, half a man

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In den vergangenen Stunden hatte ich mich mehrfach gefragt, warum er zu mir gekommen war. Er war jung, gut 15 Jahren jünger als ich. Ein gutaussehender, sportlicher junger Mann, der gerade arg nervös war, aber ansonsten nicht übermäßig schüchtern wirkte. Versteht mich nicht falsch: Ich halte mich durchaus für attaktiv, sonst wäre ich nicht hier. Aber auch an meinem Körper hinterließ das älter werden Spuren – mit denen ich entspannt umging, die mich aber für einige Männer unattraktiv machten.

Doch seine Hände glitten über die Polster an meinem Hüften, als suche er nach etwas. Seine Arme umklammerten mich zeitweise so fest, dass es weh tat. Sein Körper suchte meine Nähe, doch die Sexualität wirkte aufgesetzt. Seine Bemühungen, mich zu erregen, waren geschickt, aber ziellos. Sein eigener Körper fügte sich nicht seinen Wünschen, seine Lust war flatterhaft, teilweise gezwungen. Ich mochte die Nähe seines Körpers; die Ungezwungenheit unseres Zusammenseins und die Art, wie wir in enger Umarmung kurz zur Ruhe kamen. Gesprochen haben wir dabei kein Wort, es gab nur kurze Blicke und leise Laute.

Auch hinterher sprachen wir kaum, saßen uns stumm gegenüber. Ich strich über seinen Arm, stellte ein letztes Mal Nähe her. Als es schon fast Zeit war zu gehen, griff er plötzlich heftig nach meiner Hand. Ich hielt ihn, bis er mit tränenfeuchten Augen zu mir aufsah. Dann ging er, und der Abschied war endgültig. Doch der Blick des verlorenen Jungen in seinen Augen begleitete mich auf dem Heimweg, und ich wünscht ihm, dass er woanders fand, was er so dringend suchte.


Geschichten unterliegen meinem Copyright und dürfen nicht kopiert und/ oder an anderer Stelle im Internet veröffentlicht werden!

Buchempfehlung: „Mein Huren-Manifest“

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Ich möchte Euch von einem Buch erzählen, das ich letzte Woche gelesen habe und von dem ich mir fast wünsche, ich hätte es geschrieben. (Na ja, falls ich einmal ein Buch schreibe, wird es wohl andere Schwerpunkte haben.) Es geht um das Buch „Mein Huren-Manifest“ von Undine de Riviere.

Undine de Riviere ist Bizzar-Lady in Hamburg, seit über 20 Jahren im Gewerbe – und eine der beeindruckensten Frauen, die ich je getroffen habe!

Nun hat sie ein Buch geschrieben, über die Realität von Sexarbeit aus ihrer eigenen Sicht, der Sicht von Kolleginnen, der Sicht von Kunden; über Probleme und Stigmatisierung, über den Unsinn des Prostitutionsschutzgesetzes, über Vorurteile, Politik, Menschenhandel und Arbeitsmigration, aber auch über die schönen Seiten: den Sex, die Freiheit, die Begegnungen, den Reiz des Verruchten.

Sie sagt selber, dass das Buch aus ihrer Sicht und ihren Erfahrungen geschrieben ist. An manchen Stellen hätte ich mir einen etwas genaueren Blick auf die Schattenseiten gewünscht. Andererseits gibt es mehr als genug negative Darstellungen, und dieses Buch ist eindeutig pro Sexarbeit, ja ein flammendes Plädoyer für sexuelle Selbstbestimmung und freie Berufswahl.

Entschleunigung

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Die letzten drei Wochen war die S-Bahn gesperrt, mit der ich sonst meist ins Appartement fahre. Im Vorweg war das eine riesige Katastrophe für mich. Als es dann soweit war, habe ich einfach mein Leben total zurückgefahren: Ich fuhr nur noch Fahrrad, pendelte ausschließlich zwischen meiner Wohnung, dem Reitstall und dem Appartement hin und her. Kein Yoga in Altona, kaum Treffen mit Freunden, keine spontanen Termine.

Im Nachhinein fühlte sich diese Zeit total entschleunigt an. Wege dauern halt so lange, wie sie dauern, hetzen führt zu nichts. Körperlich bin ich fitter und psychisch deutlich entspannter. Ich hatte schon den Gedanken, einfach so weiterzumachen. Aber das ist wohl illusorisch, dafür liebe ich meine vielen Aktivitäten einfach zu sehr.

Doch bevor mein Alltag wieder trubeliger wird, habe ich jetzt erst mal eine Woche Urlaub. Die ersten Tage werde ich noch zu Hause verbringen. Dann fahre ich meine Mutter besuchen, und von Donnerstag bis Sonntag bin ich zum Vipassana.

Vipassana ist eine Meditationsform, bei der es um totalen Rückzug geht. Ich werde drei Tage lan mein Handy ausschalten, nicht lesen, nicht schreiben und auch in der Gruppe mit niemandem sprechen. Nur nach Innen gehen und den eigenen Atem beobachten. Klingt furchtbar? Nein, es ist wunderbar! Die totale Auszeit, in der ich mich um absolut nichts kümmern muss.

Danach habe ich dann wieder die Kraft für die vielen aufregenden Begegnungen in meinem Alltag.

Outdoor

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Bei Außentemperaturen um die 30° bekomme ich vermehrt Anfragen nach Outdoor-Treffen. Die Fantasie kann ich gut verstehen: Heißer Sex unter der Sonne, auf einer Wiese, am Strand oder sogar im Badesee – ja, die Vorstellung finde ich auch sexy!

In der Praxis lehne ich solche Anfragen aber ab. Zum einen aus Sicherheitsgründen: Sich mit einem Fremden in einer fremden Umgebung zu treffen, ist ein hohes Risiko und braucht Sicherheitsvorkehrungen, deren Aufwand den Spaß an der Sache übersteigt. Überhaupt Aufwand: Wenn ich Fahrzeit und -kosten hinzurechne, lohnt es sich meist auch finanziell nicht mehr.

Zum anderen kenne ich die Umgebung rund um mein Appartement ziemlich gut, auch im weiteren Jmkreis. Und auch wenn es an einigen Stellen ziemlich grün ist, ist es doch alles Stadtgebiet und als solches stark bevölkert, gerade bei schönem Wetter. Ich kenne keine Stelle, die zu mehr als einem ganz kurzen Quicki geeignet wäre, und selbst das nur mit einem sehr hohen Risiko, dabei überrascht zu werden.

Ich mag keine Quickis, und ich finde es total stillos, andere mit meiner Sexualität zu belästigen. Also keine Outdoor-Treffen mit mir!

Natürlich blond

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Schon seit über 15 Jahren färbe ich meine Haare meist rot; das gehört mittlerweile fest zu meinem Selbstbild. In den letzten Wochen war ich jedoch arg nachlässig damit, und so kommt es, dass meine Haare mittlerweile wieder fast ihren natürlichen Farbton haben. Ich bezeichne es als „straßenköterblond“, der typische mitteleuropäische dunkelblonde Ton, der nur sehr wenig mit dem strahlenden hellblond oder weißblond zu tun hat, wie es so modern ist. Eigentlich wollte ich also dieses Wochenende die Haare färben. Doch jetzt stehe ich vor dem Spiegel und stelle fest, dass mein Haar von der Sonne hellblonde Strähnchen bekommen hat, was ich sehr hübsch finde. Also werde ich das Färben wohl noch etwas schieben, zumindest bis nach meiner ersten Urlaubswoche Anfang August, vielleicht sogar bis in den September.

Überhaupt sieht man meinem Körper gerade an, dass ich diesen Sommer sehr genieße. Ich bin sehr braun geworden, aber nicht gleichmäßig solarienbraun oder ganzkörper-gebräunt vom Sonnenbaden, sondern die Bräune, die man halt vom Aufenthalt im Freien kriegt: Sehr braun im Gesicht und an Armen, Schultern, Dekolleté und oberem Rücken. Etwas braun an den Beinen, mit Sandalenstreifen auf den Füßen. Und nur sehr wenig braun an Bauch, Brust, unterem Rücken und Po. Entspricht auch nicht dem Ideal, aber im Moment ist mir Gefühl wichtiger als Aussehen – und ich habe richtiges Sommer-Feeling!

Pünktlichkeit

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In letzter Zeit habe ich das Problem mit der Pünktlichkeit eher in die andere Richtung: Ich plane meine Termine sorgfältig so, dass ich früh genug im Appartement bin, um noch zu duschen und mich in Ruhe vorzubereiten. Ein oder zwei Stunden vor dem vereinbarten Termin schellt dann plötzlich mein Telefon: „Hey, ich bin schon fast da, kann ich jetzt schon kommen?“

Nun sitze ich aber gerade jetzt in Sommer so wenig wie möglich im Appartement rum. Heute erreichte mich dieser Anruf, als ich (mehr als eine Stunde vor dem Termin) gerade aus dem Badesee stieg. Ich schaffte es, eine halbe Stunde eher fertig zu sein als der vereinbarte Termin – dafür war ich jetzt abgehetzt und genervt, und seine Stimmung war auch nicht die beste, weil er bei der Hitze fast eine Stunde im Auto gesessen und gewartet hat. Das hätten wir uns beide ersparen können, wenn er stattdessen einfach auf Entenwerder gemütlich einen Kaffee trinken gegangen wäre…

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