Traumfrau mit Nebenwirkungen

Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Seite 36 von 55

Nachlassende Disziplin

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


KM hat gerade per Mail daran erinnert, „sich bitte an die bestehenden Corona-Regelungen deiner Region“ zu halten. Nun, Prostitution ist immer noch überall verboten, und auch eventuelle Graubereiche sind sehr dunkelgrau (und damit riskant).

Auf der anderen Seite wird hier sehr selbstverständlich damit umgegangen, dass einige Frauen weiterhin Dates anbieten. Das steht teilweise so im Profil oder im Blog. Mir wäre das ja zu riskant – Corona-Strafen sind sehr teuer, Verstösse gegen das Prostitutionsverbot sind mit 25.000 Euro gelistet. Das sollte zu etwas mehr Diskretion mahnen…

Aber nicht nur hier, sondern auch im Alltag und auf der Straße lässt die Disziplin, die Corona-Maßnahmen einzuhalten, stark nach – und auch die Kontrollen sind deutlich weniger geworden. Die Lockerungen sind in den Augen vieler Menschen sehr willkürlich und von Lobbyismus geprägt – welchen Sinn macht es dann noch, sich daran zu halten?

Hier in Hamburg sind die Zahlen so gering, dass sich keum jemand Gedanken um eine Covid19-Infektion machen muss. Andererseits zeigt sich gerade in NRW, wie schnell die Zahlen wieder nach oben schnellen können – und damit nach Quarantäne und einem neuen Lockdown schreien.

Ich finde es spannend, darüber nachzudenken, warum sich Menschen überhaupt an die Corona-Maßnahmen halten. Ist es wirklich Angst vor dem Virus, oder nicht doch in den meisten Fällen die Angst vor Strafen?

Mobbing

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Jetzt ist Mobbing also das Thema des Monats bei kaufmich. Im Text im Magazin geht es zu dem Thema überwiegend um Beleidigungen, v.a. in den Kommentaren zu Blogs.

Ich habe die Kommentarfunktion zu meinen Blogs schon vor vielen Jahren abgeschaltet. Damals ging es auch um einen Blog über Mobbing, genauer gesagt um eine subjektive Darstellung von sehr negativen Erfahrungen, die ich in einem Studio gemacht habe (natürlich ohne Namensnennung – nachlesen kann man das am 19.11.15). Ich war übers Wochenende auf einem Seminar und verbrachte jede freie Minute am Handy, um der Flut aus Vorwürfen, Spekulationen und Anmerkungen Herr zu werden. Am zweiten Tag gab ich auf und schaltete die Kommentarfunktion aus – und danach nie wieder an.

Wenn ich in letzter Zeit hier Kommentare zu Blogs lese, habe ich meist den Eindruck, dass immer dieselbe handvoll Leute kommentiert, und zwar entweder zur Selbstbestätigung oder um gegeneinander zu sticheln. Dabei sind es doch Kommentare, keine Forumsbeiträge – der Sinn dieser Diskussionen der Kommentatoren untereinander erschließt sich mir überhaupt nicht! Den Begriff Mobbing finde ich jedoch etwas übertrieben dafür, es sind eher Zickereien auf Kindergarten-Niveau.

Ansonsten halte ich es mit der Aussage: Social Media ist immer freiwillig und jeder ist dort für seine Grenzen verantwortlich. Jeder Frau steht es frei, ihr Profil einfach als Anzeige zu nutzen und das Drumherum zu ignorieren.

Stammkunden in Corona-Zeiten

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Seit über drei Monaten herrscht in Deutschland Prostitutionsverbot, und kein Ende in Sicht. Vom 30.4. ist verlängert worden bis 30.8. und im Moment ist sogar vom 30.10. die Rede. Jede Frau musste und muss einen eigenen Weg finden, mit dem Wegfall dieser Einnahmen umzugehen; neben all den Belastungen, die die Auflagen für jeden einzelnen Menschen und für die Gesellschaft insgesamt bedeuten.

Ich möchte diesen Blog-Beitrag nutzen, um mich bei meinen Stammkunden zu bedanken. Schon kurze Zeit nach Beginn der Sperre bekam ich Anrufe und Nachrichten von guten, teils langjährigen Stammkunden. Einige wollten einfach nur hören, wie es mir geht und ob ich klarkomme. Von anderen habe ich das Angebot bekommen, mir Geld zu leihen oder Gutscheine zu kaufen, die sie dann irgendwann nach der Sperre einlösen könnten.

In zwei Fällen habe ich das Angebot mit dem Geld angenommen, von Männern die ich sehr gut kenne und denen ich vertraue. Eigentlich war das aber eher eine Notlösung, und im Notfall habe ich auch einen privaten Freundeskreis, der mich auffängt. Viel mehr als über das Geld freue ich mich über das Vertrauen und die Anerkennung.

Auch jetzt noch, drei Monate später, kriege ich diese Anrufe. Es tut gut zu wissen, dass zusätzlich zu der geschäftlichen Ebene eine private Ebene da ist, in der man sich Gedanken um den anderen macht. (Ja, auch ich mache mir Gedanken, wie es meinen Kunden in dieser Zeit ergeht.) Einige Stammkunden habe ich sogar auf einen kurzen Kaffee getroffen.

Es ist so toll, dass ich mich nicht nur in meinem privaten Umfeld gesehen und aufgehoben fühle, sondern auch bei meinen Kunden! Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie dankbar und glücklich ich damit bin.

Marketing und Werbung

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor zwei Wochen habe ich von Kaufmich eine (Standard-)Mail bekommen, die zum Schreiben von Blogs aufforderte – diese seien wichtig für das Gesamtprofil als Anbieterin und für das Marketing-Konzept.

Andererseits passiert es mir immer wieder, dass Blogs von mir nicht freigeschaltet werden, weil sie „Werbung“ enthalten. Ist Marketing nicht auch Werbung? Nur halt ein bisschen geplanter…

Mit Marketing-Konzepten habe ich mich im Rahmen anderer Ausbildungen/ Tätigkeiten beschäftigt; in der Sexarbeit ist das eine relativ neue Entwicklung. Ich kenne nur eine handvoll Anbieterinnen, die sich Gedanken über ein Gesamtkonzept in ihrem Auftreten machen. Die meisten verlassen sich auf sexy Fotos und/ oder eine überzeugende Serviceliste.

Ich bin da etwas hin und her gerissen. Einerseits verstehe ich den Sinn davon, eine „Anbieter-Persona“ zu entwickeln – quasi die Essenz der Eigentschaften von mir, die ich verkaufen möchte, von denen der Kunde den größten Gewinn hat. Andererseits arbeite ich am liebsten mit Stammgästen, die ich über viele Monate und Jahre treffe und die demnach eine Menge Seiten an mir kennenlernen, nur selten beschränkt auf ein oder zwei Aspekte, die sich in so ein Marketing-Konzept gießen lassen würden.

Neukunden lesen meist erst mal nur das Profil. Dort sollten klare Informationen enthalten sein und ein präziser Eindruck davon, wer ich bin und was ich anbiete. Im Blog sehe ich das lockerer. Da erzähle ich von Aktuellem, von Vergangenem und von Ideen für die Zukunft – ohne Konzept, dafür mit mehr Untertönen. Ich finde das für den Kunden auch spannender, als mich immer an ein Konzept zu halten und genau zu überlegen, welchen Eindruck ich vermitteln will. Manchmal ist es auch verwirrend – aber das lässt sich dann im persönlichen Kontakt klären.

Leben in Zeiten der Verunsicherung

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In den letzten Wochen gibt es immer mehr Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen. Ich fühle mich davon eher verunsichert als erleichtert.

Kurz nach Ostern, als die Einschränkungen am härtesten waren und ich keinerlei Ahnung hatte, wie es eigentlich weitergehen soll, hatte ich eine Phase, in der ich viel „Verschwörungstheorien“ gelesen habe und gerne geglaubt hätte, dass der Virus gar nicht so ernst ist. Mittlerweile hat sich meine Meinung dazu deutlich geändert. Ich hatte einige Fälle im Bekanntenkreis, auch ein paar die nicht ganz harmlos waren und auf keinen Fall mit einer Grippe vergleichbar.

Ich finde es gerade eher erschreckend, wie locker viele Menschen mittlerweile mit Abstandsregelungen und Maskenpflicht umgehen, gerade im öffentlichen Raum. Was ist denn so schwer daran, ein wenig vorsichtig zu sein, wenn man von einer Menge fremder Menschen umgeben ist?! Wie man das im Familien- und Freundeskreis handhabt, soll jeder selber entscheiden (und Risiken für sich individuell abschätzen). Aber in der Öffentlichkeit halte ich die Regeln durchaus für angebracht und würde mir wünschen, dass sie länger Bestand haben – nicht nur wegen Covid19.

Andererseits sind viele der weiterhin geltenden Einschränkungen, z.B. beim Sport oder halt in der Sexarbeit, für mich nicht nachvollziehbar. Da wird viel Politik betrieben und einzelne Gruppen versuchen, ihre Meinungen und Vorurteile durchzusetzen. Natürlich sollte ein Risikopatient nicht gerade in einem vollen Fitnesstudio unterwegs sein – wird er aber im Normalfall eh nicht sein. Und wieso ein Treffen zu zweit gefährlicher sein soll als der Besuch eines vollen Shopping-Centers, erschließt sich mir überhaupt nicht.

Ich würde gerne wenigstens meine Stammkunden wieder treffen, oder ein paar Massagen geben (von mir aus auch mit Mundschutz). Ich habe noch nicht mal verstanden, ob Wellness-Massagen eigentlich wieder erlaubt sind oder nicht; Berührung und Kontakt fehlen mir so sehr…

Erinnerungen (Teil 1)

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Mit 23 habe ich zum ersten Mal in einem Bordell gearbeitet. Es war ein kleiner Club, sehr familiär, und ich habe mich dort lange sehr wohl gefühlt. Die Mädchen boten einen fixen Service an, eine Hausdame kümmerte sich um Empfang und Ordnung.

Einer der (wenigen) Kunden, der mir aus dieser Zeit noch in Erinnerung geblieben ist, ist „Hängebacken-Peter“. Er kam 2-3 Mal im Monat und nahm immer das jüngste Mädchen im Team, oder halt die Neue.

Spitznamen, die die Frauen untereinander für Kunden nutzen, klingen häufig gemeiner als sie gemeint sind. Die meisten Männer stellen sich nun mal nur mit einem Vornamen vor, und die meisten Namen tauchen dutzendfach auf. Also suchen wir nach etwas anderem, um Kunden voneinander zu unterscheiden.

„Hängebacken-Peter“ verdankte seinen Spitznamen einer Krebs-OP. Er war von einem Tumor im Gesicht genesen; die OP hatte jedoch eine lange Narbe auf einer Hälfte des Gesichts hinterlassen, die auch seine Sprache etwas verzerrte und ihn in gewissen Situationen zum sabbern neigen ließ.

Er buchte meist von Anfang an 3-4 Stunden und verlängerte dann auch gerne mal. Auf dem Zimmer geschah nicht viel: kuscheln, im Arm liegen, küssen. Trotzdem war er vielen von uns zuwider – wegen der schon erwähnten Neigung zum Sabbern, und auch einfach weil es sich für ein Mädchen um die 20 nicht normal anfühlt, mit einem Mann über 50 zu kuscheln.

Ich erinnere mich, wie ich unauffällig die Uhr im Auge behielt und hoffte, dass die Zeit verging, oder auch wie ich versuchte wegzudämmern und mich in monotone Tagträume flüchtete.

Im Nachhinein betrachtet tut er mir leid, mit seinen so offensichtlichen Makeln und seiner Fixierung auf junge Mädchen. Heute wäre er ein Gast, auf den ich mich freuen würde; jemand, dem ich absichtslose Berührungen, Nähe, Kontakt und Aufmerksamkeit schenken könnte. Mit Anfang 20 fehlte mir dazu leider die nötige Geduld und Toleranz.

Anekdoten

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im Moment gibt es nicht viel, worüber ich als Anbieterin hier im Blog schreiben könnte. Wir sind schließlich immer noch in der Corona-Zeit, und die Dinge die in meinem Leben geschehen haben nur selten mit Paysex zu tun (abgesehen davon dass ich mir die Zeit nehme mein Profil zu überarbeiten). Kaufmich schlägt vor, dass erotische Geschichten immer gut ankommen. Die schreibe ich meist aber eher dann, wenn ich gerade etwas konkretes erlebt habe.

Ich habe mir gedacht, dass ich einige Geschichten erzählen könnte, die ich in den langen Jahren, die ich jetzt schon in der Sexarbeit tätig bin, erlebt habe. Ein wenig schrecke ich aber davor zurück, und über die Gründe dafür möchte ich hier reden.

Anekdoten sind immer beliebt, über alle Berufe und Tätigkeiten, aber vor allem über Sexarbeit. In vielen Bücher nehmen sie den Hauptteil ein, und auch in Gesprächen werden eher Anekdoten erzählt als über den Alltag mit langweiligen, irgendwie ereignislosen Dates; selbst über schöne, aufregende Dates lässt sich häufig wenig sagen.

Was genau sind Anekdoten? Anekdoten sind lustige Geschichte, die besondere Erlebnisse auf humoristische Art erzählen. Häufig sind diese Erlebnisse irgendwie absurd oder eklig, und häufig wird sich über den Gegenüber lustig gemacht.

Genau das stört mich beim Erzählen von Anekdoten: Jemand kommt zu mir, um einen (vielleicht geheimen, vielleicht lang gehegten) Wunsch in die Tat umzusetzen. Das braucht ein gewisses Vertrauen und Mut. Und dann mache ich mich über diesen Wunsch oder auch einfach über die Art oder das Aussehen dieses Mannes lustig? Das widerspricht für mich der allgemeinen Menschlichkeit und meiner eigenen Integrität, der Art wie ich mit anderen Menschen umgehen möchte. (Was nicht heißt, dass ich perfekt bin und mir sowas nie passiert – aber dann eher im Gespräch mit Freunden und nicht öffentlich im Internet.)

Trotzdem werde ich mich in den nächsten Tagen an ein paar Geschichten versuchen – in der Hoffnung, dabei die Würde aller Beteiligten waren zu können.

Dreamdolls

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Vor kurzem habe ich zum ersten Mal eine Sexpuppe live gesehen. Nicht so eine von den aufblasbaren Gummi-Teilen aus dem Sexshop, sondern eine hochwertige, in einem Puppen-Bordell. Voll-Silikon über einem Stahl-Skelett, alle Details sind ausgearbeitet – im Gesicht und auch an anderen Stellen.

Ich finde, dass sich diese Puppen erstaunlich echt anfühlen und die Gesichter ziemlich real wirken. Bei mir wecken sie den Spieltrieb, so wie als Kind – anziehen, waschen, mit ihnen sprechen… Sex? Irgendwie erotisch sind sie schon…

Um mit so einer Puppe Sex zu haben, muss man sich wohl ziemlich in den eigenen Fantasien verlieren können – so sehr, dass jede Reaktion des Gegenübers eher störend wäre. Oder man nutzt so eine Puppe für den Quicki zwischendurch, wenn man sich nicht auf jemanden anders einstellen und Rücksicht nehmen will.

Jetzt in Corona-Zeiten sind Puppen eine hygienische Alternative. Noch sind reale Dates ja verboten, und werden es wohl auch noch eine Weile bleiben. Da kommt der ein oder andere vielleicht auf die Idee, eine solche Puppe als Alternative zu Selbstbefriedigung und Online-Sex zu nutzen. (Das ist übrigens völlig legal, ein Puppen-Bordell ist nämlich offiziell keine Prostitutionsstätte, sondern eine Vermietung.)

Ignorierliste

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im Moment haben eine ganze Menge Leute offensichtlich zu viel Zeit und gleichzeitig das (Mit-)Denken völlig eingestellt!

Ich bin eigentlich sehr sparsam, was die Verwendung der Ignorierfunktion angeht, und halte mich auch beim Nachrichtenaustausch für einigermaßen geduldig. Aber in der letzten Woche hat sich die Zahl der Männer auf meiner Ignorierliste verdreifacht, und ähnlich sieht es aus bei der „schwarzen Liste“ in meinem Telefon.

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Ich mache ein Angebot für eine Dienstleistung, die man bei mir buchen kannt. Alle nötigen Informationen dazu sind in meinem Profil zu finden, und ich habe auch nichts dagegen wenn man mich anruft oder Nachrichten schreibt, um Fragen zu stellen.

Einzeilige Nachrichten a la „Date jetzt möglich?“ oder Spontan-Anfragen per Date-Manager machen hingegen nicht viel Sinn. Ich erkläre dann gerne, dass ich nicht durchgehend online bin, Termine grundsätzlich nur telefonisch vereinbare und außerdem so gut wie nie spontan verfügbar bin. Ich erkläre, wie ich mir eine Date-Vereinbarung vorstelle – einmal. Wenn dann noch wiederholte Male dieselbe unpassende Art von Anfrage kommt, blockiere ich denjenigen.

Einige sind weiter und rufen mich einfach direkt an – das finde ich toll! Aber wenn die Vorstellung eines Mannes von einem idealen Date nicht zu meinem Angebot passt, brauchen wir da nicht drüber diskutieren. Wenn ermeine Art Sexualität zu leben nicht mag, meine Preise zu hoch erscheinen, er nur spontan kann, usw., dann passt das einfach nicht. Nicht schlimm, es gibt mehrere tausend Frauen in Hamburg die Dates anbieten und man kann einfach nach einer suchen, die besser zu denVorstellungen passt. Ich halte mich nicht für unwiderstehlich und muss demnach mit niemandem darüber diskutieren, dass ich aber doch so sexy bin und warum es nicht nach seinen Vorstellungen laufen kann – das führt nur dazu, dass ich auflege und nicht mehr ans Telefon gehe.

Die dritte Möglichkeit, auf meiner Ignorierliste zu landen, sind jede Art von obszönen Anfragen. Ich stehe nicht auf Dirty Talk, und Nachrichten a la „Bock zu ficken?“, „Ich finde deinen dicken Arsch so geil!“ u.ä. turnen mich so ab, dass ich lieber auf weiteren Kontakt verzichte.

Solche Anfragen habe ich auch sonst immer wieder mal, aber in den letzten Wochen haben sie massiv zugenommen – obwohl doch eigentlich gar keine Termine möglich sind. Das sind wohl all die, die jetzt im Homeoffice sitzen und sich langweilen. Es gibt doch so viel schönere Arten, sich die Zeit zu vertreiben, als fremde Frauen im Internet zu ärgern!

Terminplanung

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Seit drei Wochen arbeite ich jetzt in einem Teilzeit-Job, an drei Tagen die Woche 6 Stunden am Nachmittag/ Abend. Es geht mir sehr gut damit! Ich genieße es total, wie sehr dieser Job Struktur in mein Leben bringt, durch die festen Arbeitszeiten. Die Firma ist neu, ich kann mich toll einbringen, die Arbeit ist spannend – und gleichzeitig gehe ich abends nach Hause und habe dann frei bis zum nächsten Schichtbeginn.

Alle anderen Termine packe ich jetzt natürlich auf die Tage, an denen ich nicht arbeite, und bin so auch an diesen Tagen ziemlich viel unterwegs. Das stellt mich jetzt gedanklich vor ein Problem: Die meisten Männer im Paysex erwarten, dass sie kurzfristig ein Date vereinbaren können. Das wird bei mir in Zukunft wohl nur noch in Ausnahmesituationen funktionieren.

Ich merke auch, dass ich da keinen Nerv mehr drauf habe. Ich habe so viele Dinge im Kopf, wenn ich dann ein Date mache, möchte ich mich da auch drauf einstellen können. Zeit für Vorbereitungen haben, mich beim Aufhübschen in die richtige Stimmung bringen… Nicht so schnell auf Abruf, gehetzt, gedanklich noch halb woanders.

Ob dann Paysex für mich überhaupt noch Sinn macht? Immerhin habe ich genug Stammkunden, die meist ihre Termine rechtzeitig machen. Aber wenn ich an die Diskussionen am Telefon denke, habe ich schon keine Lust mehr, überhaupt abzunehmen wenn ich die Telefonnummer nicht kenne. Wahrscheinlich wird sich das wieder geben, wenn sich die Situation normalisiert hat. Ich werde also einfach abwarten und sehen, wie sich das entwickelt.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »