Jetzt geht das Jahr langsam in seinen Endspurt, und November ist bei mir jedes Jahr ein voller Monat. Dieses Jahr liegt das auch daran, dass bei mir viel in Bewegung ist. Im September habe ich eine Fortbildung angefangen, die mich jedes zweite Wochenende beschäftigt – sehr spannend und intensiv, aber danach brauche ich eigentlich den Montag frei. Ich habe auch wieder angefangen, selber Stunden zu unterrichten, und Massagen und Coachings zu geben. So kann es manchmal etwas schwierig sein, einen Termin mit mir zu bekommen, vor allem kurzfristig.
Das ist ein Thema, dass mich in der Sexarbeit von Anfang an begleitet und gerade in den letzten Jahren immer wieder Thema ist: die „Sofortness“. Jahrelang war es für mich total normal, den ganzen Tag auf Abruf zu stehen. Im Appartement habe ich versucht, zumindest eine Kernzeit zu halten – meist war ich nachmittags (13:00-19:00) da und habe auch spontan Termine gemacht. Die Hälfte der Anrufe, ob ich „jetzt gleich“ könne, kamen trotzdem vormittags oder später am Abend. Und immer wieder habe ich tageweise rumgesessen und die Zeit verstreichen lassen…
Seit ich nicht mehr im Appartement bin, habe ich mir angewöhnt, nur noch Termine zu machen, die mindestens am Tag vorher vereinbart wurden (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das klappt meist gut; im Moment wird es aber manchmal eng. Ich habe einige Termine, die ich flexibel verschieben kann – aber nicht mehr am Abend vorher (das finde ich unhöflich und wahrscheinlich würde es mein Gegenüber nicht lange mitmachen). Manchmal mache ich mir Gedanken darüber, ob ich zu wenig „kundenfreundlich“ bin, wenn ich eine vernünftige Terminvereinarung mit Vorlauf verlange. Dann sage ich mir immer, dass das in anderen Branchen völlig normal ist – und es da eher ein schlechts Zeichen ist, wenn jemand nicht ausgelastet ist.
Ja, ich versuche vieles möglich zu machen, gerade für Stammgäste. Aber wenn jemand auf einen ganz bestimmten Tag oder eine bestimmte Zeit festgelegt ist, sollte genug Vorlauf eingeplant werden – so viele Termine mache ich nicht mehr in der Woche und bin auch nicht immer bereit, alle anderen Verpflichtungen beiseite zu legen.
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