Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Bücher schließen

Gestern las ich den Blog einer Escort aus Wien, der ich seit einiger Zeit folge. Sie schrieb, dass sie jetzt ihre Bücher schließt, und meint damit, dass sie ab nächstem Jahr nur noch Stammgäste treffen wird und keine neuen Kunden mehr annimmt.

Ich finde das eine sehr mutige Entscheidung! Ich sage immer, dass 70-80% meiner Kunden Stammgäste sind. Da sind aber auch eine nicht geringe Menge Männer drunter, die nur 1-3 Mal im Jahr zu mir kommen, oder sogar nur alle paar Jahre mal.

Für viele Männer ist der Besuch einer Sexarbeiterin eine Phase, in der sie etwas ausleben, was ihnen gerade in ihrem Privatleben fehlt, oder etwas Neues ausprobieren wollen. Das kann dann eine Hand voll Besuche sein oder auch eine intensive Zeit von ein paar Monaten, auf jeden Fall eine übersichtlicher, endlicher Zeitraum.

Natürlich habe ich auch Kunden, die ich seit vielen Jahren treffe – aber nur darauf verlassen würde ich mich nicht wollen. Außerdem mag ich es, neue Männer kennenzulernen, und meine Art der Treffen hat sich auch im Laufe der Jahre immer wieder geändert, so dass ich jetzt andere Männer anziehe als vor fünf oder zehn Jahren.

Einen Punkt gibt es jedoch, wo die Frage, ob jemand (regelmäßiger) Stammgast ist oder nicht eine große Rolle für mich spielt: bei der Terminvereinbarung. Guten Stammgästen gebe ich auch mal einen kurzfristigen Termin oder mache einen Termin möglich zu einem Zeitpunkt, wo es mir eigentlich nicht so gut passt. Wenn ich weiß, dass jemand zuverlässig ist, werfe ich für ein Treffen auch mal meine privaten Pläne über den Haufen; für neue Kunden bin ich dafür nicht mehr bereit, das Risiko versetzt zu werden und mich zu ärgern ist mir zu groß.

1 Kommentar

  1. Tina

    https://www.thorja.at/blog/books-closed/

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