Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Dies und das (Seite 7 von 12)

Geplauder aus meinem Alltag

Resignation

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Die letzten Jahre habe ich um diese Zeit einen Blog geschrieben, in dem ich meinen Gästen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr gewünscht habe und auf ein positives Jahr zurückgesehen habe. Dieses Jahr fällt mir da gar nichts zu ein.

Sexarbeit ist schon seit dem 1. November wieder verboten (wie es den Großteil des Jahres war) und seit dem 16. Dezember sind wir im harten Lockdown, auf unbestimmte Zeit. Ich glaube nicht mehr an solche Maßnahmen, denn viel zu viele Menschen nehmen sie nicht mehr ernst. Viele wissen gar nicht, welche Regeln überhaupt gelten, und haben auch kein Interesse daran, sich zu informieren, sondern sie dehnen einfach die Regeln so weit wie möglich oder ignorieren sie ganz.

Wenn ich die Bilder von überfüllten Fußgängerzonen Anfang Dezember sehe oder überlege, wie viele Anfragen ich immer noch jede Woche kriege oder meinen Nachbarn bei ihren Partys zuhöre, dann bleibt mir nur noch Resignation angesichts von so viel Egoismus und Rücksichtslosigkeit.

(Kein) Neustart

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Seit dem 15. September ist Prostitution in Hamburg wieder erlaubt. Trotzdem habe ich in den letzten zwei Wochen nur sehr wenige Dates gehabt.

Die Auflagen verunsichern nicht nur mich, sondern auch die Kunden. Die Maske ist ein Hindernis, und die Kontaktlisten schrecken viele ab.

Letzte Woche war ich kurz in dem Appartement, in dem ich bis März gearbeitet habe, meinen Schlüssel abgeben und mit den Kolleginnen Kaffee trinken. Es war nett, und auch entspannt – dort sind die Auflagen gut geregelt, nicht zu abschreckend organisiert und jederzeit einsehbar. Trotzdem zieht es mich nicht dorthin zurück.

Urlaub 2020

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Zum Glück hatte ich dieses Jahr meinen Urlaub nicht längerfristig geplant, da ich Anfang des Jahres zu sehr mit meinem Umzug beschäftigt war. Normalerweise fahre ich immer über meinen Geburtstag im Februar ein paar Tage weg, aber dieses Jahr hat es nicht geklappt, da war ich nur einen Tag in der Therme. Und dann kam Corona und das Thema Urlaub rückte ganz weit in den Hintergrund.

Ein wenig hat sich die Lockdown-Zeit um Ostern wie Urlaub angefühlt, da man einfach nichts machen konnte. Ich war viel zu Hause, habe gelesen und geschrieben, oder bin mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren. Später haben dann viele Menschen versucht, noch irgendwie irgendwo Urlaub zu buchen, zur Not halt in Deutschland, so dass hier viele Orte total überfüllt waren/ sind. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich eigentlich für dieses Jahr von dem Thema Urlaub verabschiedet.

Nun habe ich mich aber kurzfristig entschlossen, für ein paar Tage einen guten Freund in der Nähe von Dresden zu besuchen. Sonntag geht es los. Es wird nichts Wildes; er ist im Homeoffice, muss also tagsüber arbeiten, und ich werde in der Zeit zwischen Terrasse und Badesee hin und her pendeln. Abends können wir dann in die Stadt fahren, oder vielleicht am frühen Abend noch eine kleine Wanderung machen, bevor es dunkel wird.

Für Anfang Oktober habe ich noch eine Woche Urlaub gebucht, da fahre ich an die Nordsee zum Reiten. Eine Woche nur mit Pferden, wahrscheinlich werde ich außer zu Ausritten gar nicht vom Hof runterkommen. Auch das ist ein toller Rückzug und für mich eine Möglichkeit, den Kopf freizubekommen von all den Dingen, die mich zu Hause selbst dann beschäftigen wenn ich eigentlich frei habe.

Nächstes Jahr habe ich für um meinen Geburtstag rum zwei Wochen Urlaub eingeplant. Wir hatten geplant, da nach Ägypten zu fliegen – aber ich bin nicht sicher, ob das dann schon wieder möglich sein wird. Wir leben in einer Zeit, in der man nur auf Sicht planen kann und lernen muss, Ungewissheiten auszuhalten.

Copycat

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Letzten Montag bekam ich mittags eine Nachricht von einer anderen Escort: ob mit aufgefallen ist, dass eine andere Frau meinen Blog kopiert hat? Ich folgte ihren Hinweisen und landete auf einem Profil, dass noch keine Woche alt war – und das als ersten Blog-Eintrag meinen vorletzten Blog „P-Größe und P-Bilder“ kopiert hatte.

Im ersten Moment hab ich da eher drüber gelacht: Wie dumm ist es, einen so aktuellen Blog zu kopieren, den viele noch im Kopf haben? Mein Profil enthält mittlerweile unzählige Blogs aus fünf Jahren; wenn sie irgendeinen alten Beitrag genommen hätte, wäre es wahrscheinlich nicht mal mir aufgefallen. Und dann der Text selber: Dieser Blog bezieht sich direkt zu Beginn auf den vorhergegangenen Beitrag, und im letzten Absatz klar auf meine Beschreibung im Profil. So aus dem Zusammenhang gerissen, machte der Text so wenig Sinn, dass der Betrug augenfällig war.

Unter dieser Kopie sammelten sich dann auch innerhalb von kurzer Zeit mehrere Kommentare, die den Betrug ansprachen. Ich habe einen eher ironischen Kommentar geschrieben: „Schön, dass dir mein Text so sehr gefällt, dass du ihn kopiert hast. Vielleicht solltest du noch einen Link zu meinem Blog und Profil setzen, denn so aus dem Zusammenhang gerissen ergibt er nicht viel Sinn.“

Als alle kritischen Kommentare gelöscht wurden, stieg in mir doch Wut auf ob solcher Dreistigkeit, und ich meldete den kopierten Text an den Kaufmich-Support. Die haben ihn dann innerhalb von einer halben Stunden gelöscht. An dieser Stelle DANKE an den Support und auch an die Community, aus der mich gleich mehrere Hinweise erreichten.

Generell sind kopierte Texte ein schwieriges Thema. Auch ich lasse mich gerne von den Beiträgen anderer inspirieren – allerdings zu eigenen Gedanken, nicht zu einer wortwörtlichen Übernahme der Texte anderer. Bei Profiltexten regt es mich sehr auf, wenn meinen Formulierungen geklaut werden; es ist schließlich meine Beschreibung von mir, wie kann die auf jemanden anders zutreffen?! Bei Blogs und Geschichten sehe ich das etwas lockerer, aber auch da ärgert es mich. Ich stecke schließlich Zeit und Arbeit hinein, und die Anerkennung dafür überlasse ich dann ungern anderen.

Kaufmich als Community

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Seit dem 15. März herrscht so gut wie überall in Deutschlang ein Corona-bedingtes Prostitutionsverbot. Dadurch ist der Sinn dieser Seite eigentlich hinfällig. (Ich habe kein Angebot für Chats oder Webcam oder Fotos/Video-Verkauf, und würde mir dafür wohl auch eher eine dafür ausgelegte Seite suchen.)

Trotzdem bin ich im Moment fast häufiger hier als sonst. Mein Alltag ist ruhiger und ich habe Zeit zum Nachdenken und zum Schreiben. Ich schreibe Blogs, die nicht auf indirekte Werbung abzielen, sondern sich eher mit allgemeinen Themen beschäftigen. Und ich bekomme Mails, nicht nur von Stammgästen, die in Kontakt bleiben wollen, sondern auch von Männern aus anderen Teilen von Deutschland, die ich wohl nie treffen werde, mit denen sich aber ein schöner Austausch ergibt.

Ich mag diesen Community-Charakter von Kaufmich, der gerade für mich mehr in den Vordergrund tritt. Ich würde mir vielleicht sogar einen Forums-Bereich wünschen, nicht nur für Escorts, sondern auch für den Austausch von Escorts und Kunden untereinander. Im Moment passiert das ansatzweise unter den Blogs einzelner Frauen oder in den Artikelkommentaren im Magazin, aber das finde ich keinen schönen Rahmen dafür.

Kaufmich ist im Moment für mich ein Schutzraum und eine Zuflucht in einer Zeit, in der Sexarbeit in der Gesellschaft wieder mehr ins Abseits gedrängt wird.

Nachlassende Disziplin

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KM hat gerade per Mail daran erinnert, „sich bitte an die bestehenden Corona-Regelungen deiner Region“ zu halten. Nun, Prostitution ist immer noch überall verboten, und auch eventuelle Graubereiche sind sehr dunkelgrau (und damit riskant).

Auf der anderen Seite wird hier sehr selbstverständlich damit umgegangen, dass einige Frauen weiterhin Dates anbieten. Das steht teilweise so im Profil oder im Blog. Mir wäre das ja zu riskant – Corona-Strafen sind sehr teuer, Verstösse gegen das Prostitutionsverbot sind mit 25.000 Euro gelistet. Das sollte zu etwas mehr Diskretion mahnen…

Aber nicht nur hier, sondern auch im Alltag und auf der Straße lässt die Disziplin, die Corona-Maßnahmen einzuhalten, stark nach – und auch die Kontrollen sind deutlich weniger geworden. Die Lockerungen sind in den Augen vieler Menschen sehr willkürlich und von Lobbyismus geprägt – welchen Sinn macht es dann noch, sich daran zu halten?

Hier in Hamburg sind die Zahlen so gering, dass sich keum jemand Gedanken um eine Covid19-Infektion machen muss. Andererseits zeigt sich gerade in NRW, wie schnell die Zahlen wieder nach oben schnellen können – und damit nach Quarantäne und einem neuen Lockdown schreien.

Ich finde es spannend, darüber nachzudenken, warum sich Menschen überhaupt an die Corona-Maßnahmen halten. Ist es wirklich Angst vor dem Virus, oder nicht doch in den meisten Fällen die Angst vor Strafen?

Dreamdolls

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Vor kurzem habe ich zum ersten Mal eine Sexpuppe live gesehen. Nicht so eine von den aufblasbaren Gummi-Teilen aus dem Sexshop, sondern eine hochwertige, in einem Puppen-Bordell. Voll-Silikon über einem Stahl-Skelett, alle Details sind ausgearbeitet – im Gesicht und auch an anderen Stellen.

Ich finde, dass sich diese Puppen erstaunlich echt anfühlen und die Gesichter ziemlich real wirken. Bei mir wecken sie den Spieltrieb, so wie als Kind – anziehen, waschen, mit ihnen sprechen… Sex? Irgendwie erotisch sind sie schon…

Um mit so einer Puppe Sex zu haben, muss man sich wohl ziemlich in den eigenen Fantasien verlieren können – so sehr, dass jede Reaktion des Gegenübers eher störend wäre. Oder man nutzt so eine Puppe für den Quicki zwischendurch, wenn man sich nicht auf jemanden anders einstellen und Rücksicht nehmen will.

Jetzt in Corona-Zeiten sind Puppen eine hygienische Alternative. Noch sind reale Dates ja verboten, und werden es wohl auch noch eine Weile bleiben. Da kommt der ein oder andere vielleicht auf die Idee, eine solche Puppe als Alternative zu Selbstbefriedigung und Online-Sex zu nutzen. (Das ist übrigens völlig legal, ein Puppen-Bordell ist nämlich offiziell keine Prostitutionsstätte, sondern eine Vermietung.)

Ignorierliste

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Im Moment haben eine ganze Menge Leute offensichtlich zu viel Zeit und gleichzeitig das (Mit-)Denken völlig eingestellt!

Ich bin eigentlich sehr sparsam, was die Verwendung der Ignorierfunktion angeht, und halte mich auch beim Nachrichtenaustausch für einigermaßen geduldig. Aber in der letzten Woche hat sich die Zahl der Männer auf meiner Ignorierliste verdreifacht, und ähnlich sieht es aus bei der „schwarzen Liste“ in meinem Telefon.

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Ich mache ein Angebot für eine Dienstleistung, die man bei mir buchen kannt. Alle nötigen Informationen dazu sind in meinem Profil zu finden, und ich habe auch nichts dagegen wenn man mich anruft oder Nachrichten schreibt, um Fragen zu stellen.

Einzeilige Nachrichten a la „Date jetzt möglich?“ oder Spontan-Anfragen per Date-Manager machen hingegen nicht viel Sinn. Ich erkläre dann gerne, dass ich nicht durchgehend online bin, Termine grundsätzlich nur telefonisch vereinbare und außerdem so gut wie nie spontan verfügbar bin. Ich erkläre, wie ich mir eine Date-Vereinbarung vorstelle – einmal. Wenn dann noch wiederholte Male dieselbe unpassende Art von Anfrage kommt, blockiere ich denjenigen.

Einige sind weiter und rufen mich einfach direkt an – das finde ich toll! Aber wenn die Vorstellung eines Mannes von einem idealen Date nicht zu meinem Angebot passt, brauchen wir da nicht drüber diskutieren. Wenn ermeine Art Sexualität zu leben nicht mag, meine Preise zu hoch erscheinen, er nur spontan kann, usw., dann passt das einfach nicht. Nicht schlimm, es gibt mehrere tausend Frauen in Hamburg die Dates anbieten und man kann einfach nach einer suchen, die besser zu denVorstellungen passt. Ich halte mich nicht für unwiderstehlich und muss demnach mit niemandem darüber diskutieren, dass ich aber doch so sexy bin und warum es nicht nach seinen Vorstellungen laufen kann – das führt nur dazu, dass ich auflege und nicht mehr ans Telefon gehe.

Die dritte Möglichkeit, auf meiner Ignorierliste zu landen, sind jede Art von obszönen Anfragen. Ich stehe nicht auf Dirty Talk, und Nachrichten a la „Bock zu ficken?“, „Ich finde deinen dicken Arsch so geil!“ u.ä. turnen mich so ab, dass ich lieber auf weiteren Kontakt verzichte.

Solche Anfragen habe ich auch sonst immer wieder mal, aber in den letzten Wochen haben sie massiv zugenommen – obwohl doch eigentlich gar keine Termine möglich sind. Das sind wohl all die, die jetzt im Homeoffice sitzen und sich langweilen. Es gibt doch so viel schönere Arten, sich die Zeit zu vertreiben, als fremde Frauen im Internet zu ärgern!

Abschied von Glamoresse

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Am Sonntag den 15.3. habe ich mittags mein Zimmer bei Glamoresse ausgeräumt (den Studio-Appartement, wo ich die letzten 4 1/2 Jahre gearbeitet habe). Noch der Kollegin eine Nachricht geschrieben, dass ich ihr am nächsten Tag den Schlüssel vorbeibringe… Nun liegt der Schlüssel immer noch bei mir, da drei Stunden später die Nachricht kam, dass alle Bordelle wegen Corona bis mindestens 30.4. schließen müssen.

Trotz der momentanen Ausnahmesituation ist mein Alltag im Glamoresse gedanklich und gefühlsmäßig sehr schnell in die Vergangenheit gerutscht. Schon nach einer Woche ist es sehr weit weg und meine Gedanken daran eher ein bisschen melancholisch – und die Vorstellung, vielleicht dorthin zurückzugehen, erscheint mir ziemlich absurd.

Ich weiss noch nicht, wie geanu es weitergehen wird, da meine Pläne durch die aktuelle Situation natürlich etwas durcheinander gerüttelt wurden. Aber ich bin guter Hoffnung, dass sich für mich neue Wege öffnen werden – in der Sexarbeit und außerhalb.

Zeit für Neues

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Seit heute sind aufgrund der Corona-Krise alle Bordelle in Hamburg geschlossen. Ich plante jedoch schon seit einigen Wochen, mein Appartement-Zimmer bei Glamoresse aufzugeben. Über vier Jahre war ich dort, mit Höhen und Tiefen, und habe mich überwiegend sehr wohl gefühlt.

Doch nun ist Zeit für Neues. Ich mag die Belastung der hohen Kosten für das Appartement-Zimmer nicht mehr tragen, und ich möchte wieder eigene Wege gehen. Mein Ausflug in die Welt des Studio-BDSM war spannend, aber es unterscheidet sich doch zu sehr von der Art, wie ich BDSM und Erotik insgesamt lebe.

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