Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Dies und das (Seite 4 von 12)

Geplauder aus meinem Alltag

Touch starved

Letzte Woche war bei uns im Yogastudio eine „New Teacher Class“. Das ist die erste (öffentliche) Stunde der Absolventen der gerade zu Ende gegangenen Yogalehrer-Ausbildung und immer ein tolles Erlebnis. Die Stunden sind meist sehr kreativ und enthalten Elemente, die man in den alltäglichen Stunden nicht so häufig findet. Diesmal unterrichtete eine Lehrerin, die es sich sehr zu Herzen genommen hatte, die Schüler durch Berührungen zu unterstützen.

Gegen Ende der Stunde lag ich in einem Twist auf dem Boden, als ich ihre Hände spürte, die sanft mein Knie fixierten und gleichzeitig die entgegengesetzte Schulter Richtung Boden drückten. Was sie tat fühlte sich gut an, aber noch mehr überraschte mich, wie sehr mein Körper auf die Berührung an sich reagierte. Eine kleine, kurze, harmlose Berührung – doch für einen Moment fühlte ich mich, als wäre ich seit Wochen nicht berührt worden und mein Körper würde auch diesen kleinen Aspekt von Nähe förmlich aufsaugen. Noch intensiver wurde dieses Gefühl, als sie in der Endentspannung kurz meinen Nacken ausstrich und mit den Fingern über meine Stirn strich. So schön!

Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, in meinem Leben zu wenig Berührungen, Nähe und Körperkontakt zu bekommen. Ich meine jetzt nicht (nur) Sex, sondern es gibt auch Menschen in meinem Leben, mit denen ich einfach mal eine Umarmung tausche, Nähe und Körperkontakt genieße. Wirklich bewusste, absichtslose Berührungen sind aber trotzdem etwas Besonderes. Ich frage mich: wenn es schon mir so geht, dass es manchmal nicht genug ist – wie geht es dann sehr vielen anderen Menschen damit?

Immer wieder gibt es Artikel, Reportagen, ja ganze Bücher darüber, wie wichtig Berührungen für menschliches Wohlbefinden sind – und wie berührungsarm unsere Gesellschaft ist. Auch deswegen ist Sex häufig ein so beherrschendes Thema: für das Bedürfnise nach Sex muss sich niemand rechtfertigen, und es wirkt weitaus „cooler“ als zuzugeben, dass man einfach mal in den Arm genommen werden möchte. Also versuchen viele Menschen, ihre Bedürfnisse nach Körperkontakt und Nähe über Sex zu stillen. Das kann begrenzt funktionieren – richtig effektiv ist es aber nicht.

Mittlweile gibt es einen riesigen Markt für den Bereich Berührungen: Massagen, Körperarbeit, Sexarbeit, seit einigen Jahren sogar „professionelles Kuscheln“. Auch ich habe überlegt, einfach mal wieder eine Massage für mich zu buchen. So schön solche Erlebnisse sein können, lösen sie trotzdem nicht das Grundproblem. Ich finde, jeder Mensch brauch jemanden in seinem Leben, bei dem er einfach mal in Nähe und Kontakt baden kann – in echter Verbindung und Zuneigung, nicht als Dienstleistung oder Zweckgemeinschaft.

Herbst

Und plötzlich ist es Herbst. Diesmal kam der Wechsel vom Sommer auf den Herbst gefühlt sehr plötzlich. Die eine Woche noch 30 Grad Hitze, und dann plötzlich 9 Grad und Regen. Eigentlich ist der Herbst meine liebste Jahreszeit, doch im Moment braucht mein Körper noch ein wenig Zeit, um sich umzustellen.

Die schönen Seiten des Herbstes: Morgens um sieben auf den Elbbrücken den Sonnenaufgang beobachten. Im Park Kastanien sammeln. Sich ordentlich den nordischen Wind um die Nase wehen lassen. Alleen voller Herbstlaub.

Und der Rückzug nach Drinnen. Langsam die Heizung anstellen und sich einkuscheln. Die perfekte Zeit für lange Massagen. Für Nähe und Sinnlichkeit. Kuscheln, Streicheln, Langsamkeit.

Ich wünsche allen einen guten Start in die dunkle Jahreszeit!

Kannst du nicht doch… (Re-post)

In den letzten Tagen hat es jemand geschafft, mir gleich zwei Mal die Laune zu verderben mit einer kurzfristigen Anfrage. Da wir uns schon kannten, habe ich beim ersten Mal noch versucht, es möglich zu machen – also eine gute halbe Stunde auf Abruf verbracht, bereit alles stehen und liegen zu lassen, um mir dann sagen zu lassen, dass es ihm zu lange dauert, wenn ich erst in einer Stunde in der Wohnung und fertig sein kann. Heute dann dasselbe Spiel, da bin ich jedoch gleich am Anfang pampig geworden und habe ihn gebeten, sich an das nächste Laufhaus zu wenden. Ich finde solches Verhalten sehr schnell einfach nur noch respektlos und habe dann auch generell keinen Nerv mehr auf diesen Mann!

Deswegen re-poste ich heute Mal einen Blog, in dem ich beschreibe, welchen Aufwand ich für ein kurzfristiges Date betreiben muss und was das für mich bedeutet. (In dem Text gehe ich von einer Anfrage am Abend aus, aber das gilt eigentlich zu jeder Tageszeit und erst recht am Wochenende.) Manchmal bringe ich noch einen Termin im Laufe des Tages unter, wenn ich am Vormittag angerufen werde. Aber garantiert nie spontan innerhalb der nächsten 30 Minuten!


In den letzten Wochen häufen sich die Anfragen nach kurzfristigen Treffen: „Ich weiss, du machst eigentlich nie Termine für denselben Tag, aber kann ich nicht vielleicht doch heute noch zu dir kommen?“ Häufig kommen diese Anfragen im Laufe des Abends, also nach 18:00. Ich kann verstehen, dass einige Männer dann alleine zu Hause oder im Hotel sitzen und sich nach Gesellschaft sehnen. Aber ich möchte Dir das gerne mal aus meiner Perspektive schildern:

Gehen wir mal davon aus, dass ich an dem Abend keinen Arbeitstermin habe, weder in Form eines Dates noch in einem meiner anderen Tätigkeiten. Ich arbeite theoretisch sieben Tage die Woche, und an diesem Abend habe ich eigentlich keine Verpflichtung und kann meine Zeit selber planen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich dann zu Hause sitze und hoffe, dass doch noch eine Anfrage kommt!

Die Realität ist eher, dass ich mir spätestens am frühen Nachmittag überlegt habe, wie ich den Abend verbringen möchte. Ich habe mich zu einer Yoga-Stunde angemeldet, mich mit einer Freundin verabredet oder fahre spät noch zu meinem Pferd. Dann kommt diese Anfrage, ob ich nicht doch Zeit für ein Date hätte. Ich gebe zu, es gab Zeiten in meinem Leben, da hätte ich mich jetzt vor dem Yogastudio umgedreht und wäre zurück in die Wohnung gefahren, hätte die Freundin angerufen und den Termin so kurzfristig abgesagt, hätte den Sattel wieder vom Pferd genommen und es einfach zurück in die Box gestellt. Ich bin froh, heute nicht mehr so rücksichtslos mit meinem Privatleben umzugehen!

Aber gehen wir mal davon aus, dass ich genau das mache. Ich breche ab, was auch immer ich zum Zeitpunkt der Anfrage gerade gemacht habe, und fahre in die Wohnung, sagen wir mal mit 30 Minuten Fahrzeit (was knapp geschätzt ist). Dort brauche ich ca 20 Minuten, um den Raum vorzubereiten; diesen nutze ich nämlich auch für andere Dinge. Ich muss also die Möbel umstellen, den Futon ausrollen und neu beziehen, die Heizung hochdrehen und mich ums Licht kümmern. Dann muss ich duschen, mich rasieren, meine Nägel lackieren, etwas MakeUp auflegen – noch mal mindestens 30 Minuten. Jetzt sind wir also bei einem Zeitrahmen von mindestens 1,5-2 Stunden zwischen Anfrage und frühestmöglichem Zeitpunkt des Treffens; bei einem Anruf um 19:00 macht das ein Treffen um 21:00. Die meisten Männer werden (zu Recht) sagen, dass ihnen das zu spät wird.

Gehen wir von dem ungewöhnlichen Fall aus, dass ich zum Zeitpunkt der Anfrage in der Wohnung bin. Dann geht es mir wie den meisten Menschen am Abend: Ich habe nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag jetzt den Feierabend eingeläutet und freue mich auf einen ruhigen Abend. Vielleicht sitze ich am Schreibtisch und schreibe, oder ich liege entspannt mit einem Buch in der Badewanne. Es geht mir dann bei plötzlichen Arbeitsanfragen wie den meisten Menschen: Ich habe einfach keine Lust mehr. Ich mache sehr, sehr gerne Sexarbeit, aber Sexarbeit ist trotz allem Arbeit – siehe Vorbereitungen oben, und wenn mich jemand für Erotik bezahlt, erwartet er (zu Recht) Aufmerksamkeit und Motivation und keine Einstellung a la „okay, dann nehme ich das eben noch mit“.

Es wird also auch in Zukunft keine spontanen Treffen mit mir am Abend geben. Meist sind alle Anfragen für denselben Tag zu spontan. Selten bringe ich am Nachmittag ein spontanes Date unter, oder kann den Abend freihalten, wenn die Anfrage früh genug am Tag kommt. Für die spontane Lust am Abend sollte man sich aber bitte an Frauen wenden, die im Schichtdienst arbeiten und es gewohnt sind, sich spontan bereit zu halten (was keine Kritik an diesem System sein soll).


Text ursprünglich gepostet am 07.04.22

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der folgende Blog: http://blog.traumfrau-mit-nebenwirkungen.com/ueber-mich/mein-ende-der-geduld/

Ende des Sommers

Passend zum Ende des Augusts ist die lange Hitzeperiode vorbei. Richtig regnen tut es immer noch nicht, aber ich genieße die milderen Temperaturen von knapp über 20 Grad. Ehrlich gesagt hatte ich die Hitze über; es war toll, wenn man in Urlaubsstimmung abends auf der Terrasse saß, aber im Alltag fand ich es anstrengend.

Insgesamt ist der August in diesem Jahr ein Monat, bei dem ich froh bin, ihn hinter mir zu lassen. Ich hatte wenige Dates und habe auch sonst nur wenig gearbeitet. Neben dem Wetter machte sich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation bemerkbar, und irgendwann hatten sich meine Prioritäten so verschoben, dass es mir schwer fiel, noch Motivation zu finden.

In diesem Sinne hoffe ich, im September einen Neustart zu finden. Gestern habe ich eine wunderschöne Massage gegeben, die mir gezeigt hat, warum ich das so liebe, und heute hatte ich ein schönes Treffen mit einem langjährigen Stammkunden. Gleichzeitig habe ich einen Marketing-Lehrer, der mich gerade sehr inspiriert, und freue mich darauf, wieder mehr Struktur in meinen Alltag zu bringen und neben Dates, Massagen und meinem Sport Zeit am Schreibtisch zu verbringen, um Texte zu schreiben und neue Konzepte zu entwickeln.

Das Leben ist und bleibt spannend!

Summer High

„Haare werden heller, Haut wird dunkler, Drinks werden kälter, Musik wird lauter, Nächte werden länger, das Leben wird wilder, ich liebe den Sommer!“

Das hat eine Freundin von mir heute gepostet, und ich kann ihr da nur aus ganzem Herzen zustimmen. Von meiner Vorsicht vor ein paar Wochen ist nicht mehr so viel übrig und ich genieße in vollen Zügen den Nach-Corona-Sommer.

Mein Rhythmus hat sich total umgestellt. Ich schlafe wenig, bin früh auf, bin den ganzen Tag unterwegs – und es ging mir seit vielen Jahren nicht mehr so gut wie im Moment. Mir ist bewusst, dass das den langen Tagen und dem hellen Licht geschuldet ist und sich im Herbst wieder ändern wird, aber ich genieße es trotzdem.

An manchen Tagen fühle ich mich wie high, hochgepusht, fast überdreht. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren, z.B. wie jetzt aufs Schreiben. Ich will raus, neue Menschen treffen, Leben spüren!

Ich lerne viele neue Menschen kennen im Moment, entdecke neue Orte. Auch meine Paysex-Dates genieße ich sehr, sowohl mit neuen Kunden als auch mit liebgewonnen Stammkunden. Alles fühlt sich intensiver an, näher, hingebungsvoller.

Ein Hoch auf den Sommer!

Neue Fotos

In den letzten Jahren musste ich mich immer dazu zwingen, neue Fotos für Anzeigenprofile und meine Homepage zu machen. Ich habe zugenommen, und obwohl ich mich immer noch in meinem Körper wohlfühle, ist der Unterschied auf Fotos sehr deutlich. Es ist daher schwer, Fotos zu machen, auf denen ich mir wirklich gefalle.

Meine Fotos macht schon seit mittlerweile 13 Jahren ein guter Freund von mir, der viel Geduld mit mir hat. Wir sind ein eingespieltes Team und sehr entspannt im Umgang miteinander, so dass eigentlich immer eine entspannte Atmosphäre herrscht. Gestern wollten wir eigentlich nach draußen, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt das Shooting ganz ausfallen zu lassen, haben wir uns stattdessen in meiner Wohnung getroffen.

Es lief richtig gut! Ich habe schon seit sehr langer Zeit nicht mehr so viel Lust auf ein Shooting gehabt, so viele Outfits und Ideen gehabt und so mit der Kamera spielen können. Es sind fast 400 Bilder entstanden, ein Vielfaches von dem was wir sonst machen.

Gestern Abend habe ich mir gleich die Zeit genommen und die Bilder gesichtet und sortiert. 24 Bilder habe ich ausgewählt; nicht alle davon für meine Sexarbeit-Werbung, einige werde ich auch einfach so für mich nutzen. Es sind sehr unterschiedliche Seiten von mir zu sehen, von frech und sexy über verträumt und verspielt zu sinnlich und erotisch.

In den nächsten Tagen wird der Fotograf die ausgewählten Bilder noch mal überarbeiten. Wir machen keine Beauty-Retuschen o.ä., sondern korrigieren nur ein wenig die Farben, und manche Bilder schneide ich neu zu. Dann freue ich mich darauf, Euch die Bilder zu präsentieren!

Kannst du nicht doch…

In den letzten Wochen häufen sich die Anfragen nach kurzfristigen Treffen: „Ich weiss, du machst eigentlich nie Termine für denselben Tag, aber kann ich nicht vielleicht doch heute noch zu dir kommen?“ Häufig kommen diese Anfragen im Laufe des Abends, also nach 18:00. Ich kann verstehen, dass einige Männer dann alleine zu Hause oder im Hotel sitzen und sich nach Gesellschaft sehnen. Aber ich möchte Dir das gerne mal aus meiner Perspektive schildern:

Gehen wir mal davon aus, dass ich an dem Abend keinen Arbeitstermin habe, weder in Form eines Dates noch in einem meiner anderen Tätigkeiten. Ich arbeite theoretisch sieben Tage die Woche, und an diesem Abend habe ich eigentlich keine Verpflichtung und kann meine Zeit selber planen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich dann zu Hause sitze und hoffe, dass doch noch eine Anfrage kommt!

Die Realität ist eher, dass ich mir spätestens am frühen Nachmittag überlegt habe, wie ich den Abend verbringen möchte. Ich habe mich zu einer Yoga-Stunde angemeldet, mich mit einer Freundin verabredet oder fahre spät noch zu meinem Pferd. Dann kommt diese Anfrage, ob ich nicht doch Zeit für ein Date hätte. Ich gebe zu, es gab Zeiten in meinem Leben, da hätte ich mich jetzt vor dem Yogastudio umgedreht und wäre zurück in die Wohnung gefahren, hätte die Freundin angerufen und den Termin so kurzfristig abgesagt, hätte den Sattel wieder vom Pferd genommen und es einfach zurück in die Box gestellt. Ich bin froh, heute nicht mehr so rücksichtslos mit meinem Privatleben umzugehen!

Aber gehen wir mal davon aus, dass ich genau das mache. Ich breche ab, was auch immer ich zum Zeitpunkt der Anfrage gerade gemacht habe, und fahre in die Wohnung, sagen wir mal mit 30 Minuten Fahrzeit (was knapp geschätzt ist). Dort brauche ich ca 20 Minuten, um den Raum vorzubereiten; diesen nutze ich nämlich auch für andere Dinge. Ich muss also die Möbel umstellen, den Futon ausrollen und neu beziehen, die Heizung hochdrehen und mich ums Licht kümmern. Dann muss ich duschen, mich rasieren, meine Nägel lackieren, etwas MakeUp auflegen – noch mal mindestens 30 Minuten. Jetzt sind wir also bei einem Zeitrahmen von mindestens 1,5-2 Stunden zwischen Anfrage und frühestmöglichem Zeitpunkt des Treffens; bei einem Anruf um 19:00 macht das ein Treffen um 21:00. Die meisten Männer werden (zu Recht) sagen, dass ihnen das zu spät wird.

Gehen wir von dem ungewöhnlichen Fall aus, dass ich zum Zeitpunkt der Anfrage in der Wohnung bin. Dann geht es mir wie den meisten Menschen am Abend: Ich habe nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag jetzt den Feierabend eingeläutet und freue mich auf einen ruhigen Abend. Vielleicht sitze ich am Schreibtisch und schreibe, oder ich liege entspannt mit einem Buch in der Badewanne. Es geht mir dann bei plötzlichen Arbeitsanfragen wie den meisten Menschen: Ich habe einfach keine Lust mehr. Ich mache sehr, sehr gerne Sexarbeit, aber Sexarbeit ist trotz allem Arbeit – siehe Vorbereitungen oben, und wenn mich jemand für Erotik bezahlt, erwartet er (zu Recht) Aufmerksamkeit und Motivation und keine Einstellung a la „okay, dann nehme ich das eben noch mit“.

Es wird also auch in Zukunft keine spontanen Treffen mit mir am Abend geben. Meist sind alle Anfragen für denselben Tag zu spontan. Selten bringe ich am Nachmittag ein spontanes Date unter, oder kann den Abend freihalten, wenn die Anfrage früh genug am Tag kommt. Für die spontane Lust am Abend sollte man sich aber bitte an Frauen wenden, die im Schichtdienst arbeiten und es gewohnt sind, sich spontan bereit zu halten (was keine Kritik an diesem System sein soll).

Rhythmen und Vorsätze

Als ich diesen Blog vor einem halben Jahr hierher überführt habe, hatte ich mir vorgenommen, so alle drei Tage einen Vortrag zu schreiben. Bei kaufmich habe ich in den letzten Jahren eher unregelmäßig geschrieben; geplant hatte ich einen Beitrag die Woche, aber manchmal habe ich auch mehrere Wochen gar nicht geschrieben, und manchmal drei Beiträge in einer Woche.

Jetzt bin ich gerade etwas aus dem Takt gekommen, ich habe seit elf Tagen nichts geschrieben. Deswegen gibt es heute einen Plauder-Blog, in dem ich einfach ein bisschen aus meinem Alltag erzähle.

Rhythmen sind sowieso immer ein Thema für mich. Ich freue mich darüber, in meiner Selbständigkeit meine Zeit fast ganz frei einteilen zu können. Manchmal führt das aber auch dazu, dass Chaos ausbricht und es mir nicht mehr gelingt, so etwas wie Struktur in meinen Alltag zu bringen.

Während Corona ist mein Tempo insgesamt heruntergefahren, ich habe mich daran gewöhnt wenig Termine und viel Zeit zu haben (so wie vorher manchmal in den Sommerferien). Jetzt kämpfe ich seit einigen Monaten darum, mein Grundtempo wieder hochzufahren, um mehr in meinem Tag unterzubringen.

Ein Schritt dazu ist, statt selbständig zu Hause Yoga zu machen, wieder morgens in eine Yogastudio zu gehen – dann habe ich mein Yoga schon mal erledigt und bin außerdem früh auf, wach und unterwegs. Klappt so mittelmäßig: die Yogastunden morgens sind toll, aber letzten Donnerstag ist die Nacht davor so kurz gewesen, dass ich mich danach noch mal hingelegt habe – und dann den Rest des Tages gar nichts mehr geschafft habe. Die letzten Tage liefen zum Glück besser.

Heute habe ich schon mal ein paar Themen für die nächsten Blogs aufgeschrieben. Es passiert so viel in der Welt, und auch in meinem eigenen Leben finde ich viel Inspiration. Demnächst also wieder mehr von mir!

Murphy’s Law

Normalerweise nehme ich um diese Zeit, um meinen Geburtstag herum, gerne Urlaub und verbringe ein paar Tage in einer anderen Gegend. Vor fünf Jahren verbrachte ich meinen Geburtstag in Rom, und vor zwei Jahren hat es zumindest noch für einen Zoobesuch und einen Tag in der Therme gereicht. Dieses Jahr funktioniert kaum etwas richtig, in meiner Geburtstagswoche herrscht Chaos.

In den letzten Wochen, in der zweiten Januar-Hälfte und Anfang Februar, hatte ich kaum Anfragen nach Treffen. Ich habe ganze Tage einfach so vor mich hin getrödelt oder mich mit anderen Dingen beschäftigt, da auch in meinem anderen Job wenig los war.

Was soll ich sagen: für diese Woche musste ich mehr Anfragen ablehnen, als ich Dates vereinbaren konnte. Es gab einen Termin am Donnerstagnachmittag, für den ich vier Anfragen hatte!

Im Endeffekt ist die Anzahl meiner Dates jedoch trotzdem übersichtlich geblieben. Am Mittwoch wurde kurzfristig ganz Wilhelmsburg wegen einer Bombenräumung lahmgelegt; meine Wohnung lag zwar außerhalb des Sperrgebiets, aber das Verkehrschaos brachte auch hier alles zum Stillstand. Seit Mittwochabend begleitet uns außerdem der Sturm, der dazu führt, dass man besser zu Hause bleibt.

Von Sonntag bis Dienstag werde ich doch noch ein paar Tage wegfahren (in der Hoffnung, dass uns das Wetter nicht im Hotelzimmer einsperrt, sondern wir auch ein bisschen raus können). Nächste Woche ist dann auch schon ziemlich eng… Da freue ich mich fast darauf, wenn im März wieder Alltag einkehrt.

Frohes Neues Jahr

Hoffnung. Was für ein Geschenk! 365 unbeschriebene Tage, an denen alles möglich ist. 8760 Stunden Hoffnung, Veränderung, Entwicklung und Wachstum. Kein Wunder, sondern das Leben in seiner schönsten, natürlichen Form. Es findet immer einen Weg. Vertraue darauf. Das Leben hat es verdient.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen hoffnungsvollen Start in das Jahr 2022!

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