Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Dies und das (Seite 12 von 12)

Geplauder aus meinem Alltag

Ich will jetzt Frühling

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Als vor drei Wochen das Wetter plötzlich so schön wurde, habe ich schon an Frühling gedacht: mit dem Fahrrad ins Appartement fahren, im Wald joggen, endlich wieder Röcke statt Jeans und schicke Schuhe statt schwerer Stiefel.

Stattdessen hat es in der Woche danach wieder geschneit, und ich laufe weiterhin im Wintermantel rum. Auch wenn jetzt wenigstens die Sonne scheint, finde ich es gerade echt hart. Mein Körper sehnt sich nach Bewegung und Wärme, und auch emotional will ich jetzt endlich Frühling!

Zusätzlich nervt, dass gefühlt die Hälfte der Leute in meinem Bekanntenkreis krank sind und meine Woche nur noch aus kurzfristig abgesagten Terminen besteht. Zum Glück ist der März ist für mich ein kurzer Monat; danach ist der Winter dann hoffentlich endgültig vorbei.

Der kaufmich-Blog

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In den letzten Wochen habe ich hier nur sehr wenig geschrieben. Zum einen war ich einfach so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass mir die nötige Muse fehlte. Und irgendwie habe ich auch gerade etwas den Spaß daran verloren – nicht am Schreiben an sich, aber am Schreiben auf kaufmich.

Ich frage mich, was wir hier eigentlich wollen bzw was der Sinn von kaufmich ist: Ist es eine soziale Plattform, in der es um Austausch untereinander geht, oder ist es eine Werbeplattform, die den Kontakt zwischen Sexarbeiterinnen und ihren Kunden herstellt?

Für mich ist es das zweite – ich bin hier, um Kontakt zu potentiellen Kunden herzustellen, also platt gesagt: um für meine Arbeit zu werben. In diesem Sinne ist auch der Blog für mich erweiterte Werbung: ich erzähle etwas mehr über mich, meine Arbeit, meine Einstellungen, als ich es in den kurzen Profiltexten unterbringen könnte.

Mein letzter Blog wurde mal wieder nicht freigeschaltet, mit der Begründung: „Dein Blogbeitrag wurde abgelehnt, da der Inhalt Deines Blogs kein tagebuchähnlicher Eintrag ist, sondern nur Werbung für Dich und Dein Angebot ist.“ Aha… Ist nicht alles, was ich über mich schreibe, eigentlich Werbung? Sogar die ganzen „was halte ich vom Wetter, was habe ich heute gemacht“-Blogs sind doch im Grunde Werbung; eine Art von „Schau her, wie toll ich bin!“

Aber wenn ich mir ernsthafte Gedanken über meine Arbeit und meine Art, wie ich das sehe und wie ich mit meinen Kunden umgehe, mache, ist das zu viel Werbung. Na denn…

Ich schreib dann mal noch ein paar Kurzgeschichten, basierend auf Erlebnissen mit Kunden, damit alle anderen wissen, was man so mit mir erleben kann. Das wird nämlich komischerweise nicht als Werbung gesehen.

Weiter ging die Ablehnungs-Mail von kaufmich übrigens mit: „Dein Blog soll Dich interessant für andere Mitglieder machen und deren Kommentare führen zu einem zusätzlichen Austausch zwischen Dir und den anderen Menschen aus unserer Community.“ Nun, ich habe meine Kommentar-Funktion vor einigen Wochen deaktiviert, da ich es leid bin, die ständig selben Leute zu lesen, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen oder abwerten, und Toleranz hier nicht zwar groß geschrieben, aber nur sehr klein gelebt wird.

Der Leuchtfeuer-Teddy

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Jetzt im Advent steht mitten in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs wieder ein Tisch voller kleiner Teddybären. Jedes Jahr sehen sie etwas anders aus und doch immer ähnlich: etwa zehn Zentimeter hoch, mit plüschig-weichem Fell und einer roten Schleife um den Hals.

Auf der Schleife steht „Hamburg Leuchtfeuer“, und unter eine Tatze des Teddys ist eine Aids-Schleife gestickt.

„Hamburg Leuchtfeuer“ ist ein Verein, der in Hamburg ein Hospitz betreibt, in der Trauerbegleitung aktiv ist – und sich um HIV-Infizierte und Aids-Kranke kümmert.

In meinem Leben hält sich die Angst vor Aids in Grenzen. Safer Sex gilt sowieso, auch wegen vieler anderer sexuell übertragbarer Krankheiten. Es gibt Krankheiten, die mir viel weniger kontrollierbar erscheinen, allen voran Krebs, aber auch leichter übertragbare Infektionskrankheiten.

Trotzdem kaufe ich jedes Jahr einen Leuchtfeuer-Teddy, und diese Sammlung hat einen besonderen Platz in meiner Wohnung. Für mich sind sie eine Mahnung, mich nicht zu sicher zu fühlen, und ein Aufruf zu Mitgefühl und Toleranz.

Umzug

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ziemlich genau ein Jahr war ich in der Praxis im Schleswiger Damm und habe mic hin diesem Jahr in der Sexarbeit neu ausgerichtet. Ich habe mich in der Praxis und in meinem kleinen Massage-Zimmer wohl gefühlt. Trotzdem ist jetzt die Zeit für einen Umzug.

Der Hauptgrund ist die Lage der Praxis in Hamburg-Schnelsen. Ich bin jeden Tag quer durch Hamburg gependelt, mehr als eine Stunde pro Weg – Zeit, mir verloren war und die auch spontane Termine (z.B. vormittags oder am Samstag) unmöglich machte. Außerdem liegt die Praxis in Schnelsen seit ein paar Monaten im toten Winkel des A7-Ausbaus und war wegen ständigen Staus auf der A7 und der Kieler Strasse für meine Hamburger Kunden schwer zu erreichen.

Also habe ich mich nach etwas anderem umgesehen und werde ab dem 2. November in einem Studio in HH-Mitte arbeiten. Ich freue mich auf die neuen Möglichkeiten!

Urlaubs-Nachlese

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Zurück zu Hause nach zwei Wochen auf Mallorca. Zum Glück ist es auch in Hamburg endlich Sommer (26 Grad) und ich habe noch eineinhalb Tage für mich, aber am Montag werde ich wieder anfangen zu arbeiten. Ein erster Schritt dahin wird es sein, morgen ausgiebig Zeit im Bad zu verbringen Meine Kosmetik in den letzten zwei Wochen hat sich auf Duschen, Haarkur, Sonnencreme beschränkt – es ging mir gut damit, aber um wieder in Alltags-Zustand zu kommen, braucht meine Haut eine gründliche Reinigung, Rasur und Creme.

Überhaupt fühle ich mich ganz anders in meinem Körper im Moment. Am Anfang habe ich Probleme gehabt, mich an das Klima zu gewöhnen, und obwohl mir gefühlt die Hitze (34-36 Grad!) nicht so viel ausgemacht hat, hatte mein Körper damit zu kämpfen, und meine Haut ist eindeutig zu hell für die mallorquinische Sonne; obwohl ich keinen Sonnenbrand hatte, habe ich mich in der Sonne nie richtig wohl gefühlt.

Die erste Woche habe ich mit meiner Ausbildungsgruppe verbracht. Eine sehr intensive Zeit, mit Meditation und Therapie und spannenden Kontakten. Ich habe festgestellt, dass ich sehr viel körperlicher bin als die meisten Menschen – nicht unbedingt sexuell, ich mag einfach körperliche Nähe. In dieser Woche eher zu Frauen – spannend, wie anders sich Frauen körperlich und energetisch anfühlen als Männer! Vielleicht erkunde ich das doch noch etwas weiter…

Die zweite Woche war dann richtig Urlaub Mit meinem Freund habe ich die Insel erkundet. Ungewohnt für mich, ich mache nur selten richtigen Urlaub. Aber es war sehr schön, sich so über die Insel treiben zu lassen. Wir haben viel gesehen: atemberaubende Landschaften, jede Menge Kirchen, alte Städte voller Leben, Touristenorte, und natürlich immer das Mittelmeer. Auch diese Woche voller Nähe, körperlich und emotional.

Nächste Woche muss das träge Körpergefühl weichen. Ich tausche leichte Sommerkleider und Sandalen gegen enge Minikleider und High Heels und achte wieder mehr auf Außenwirkung. Dann tritt der Sex wieder mehr in mein Leben; ich freue mich darauf und auf das erotische Grundgefühl, das meinen (Arbeits-)Alltag begleitet. Doch ab und zu, in der Praxis oder beim Sport, werde ich wohl noch von der sanften Erotik von warmem Wind auf der Haut und Schwimmen im Meer träumen.

Öl-Massagen

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ja, ich lieber es zu massieren! Kürzlich sagte jemand zu mir: „Das fühlt sich an, als würdest du auf meinem Rücken meditieren.“ Und häufig ist es genau das für mich: eine Meditation, ein mich verlieren in den Berührungen und im Fühlen des anderen Körpers. Früher habe ich mich als Tantra-Masseurin gesehen, und immer noch liebe ich das Ritual dieser Massage, die langsame und sinnliche Begegnung, bei der sich der Nehmende ganz fallen lassen kann.

In letzter Zeit gebe ich mehr reine Öl-Massagen. Mit ganz viel warmem Öl, das ich dann in langsamen, gleichmäßigen Bewegungen in den ganzen Körper einmassiere, mal ganz sanft, mal kräftiger. Ich fange an der Rückseite an, streiche von oben nach unten die Wirbelsäule entlang und verteile das Öl über den gesamten Rücken. Massiere die Muskeln rechts und links der Wirbelsäule, den Nacken, Schultern und Schulter-blätter, und streiche immer wieder einfach nur mit langen Strichen aus. Dann kommt der Po, massiere die Muskeln kräftig, streiche hoch und runter, vielleicht auch vorwitzig durch die Spalte – da mischt sich dann schnell etwas Erregung in die Entspannung. Wenn ich danach die Beine massiere, kommt wieder Ruhe auf, manche schlafen sogar kurz ein. Aber wenn ich dann von unten wieder hochstreiche, mit langen Strichen die ganze Rückseite hinauf und hinunter, wird man schnell wieder wach.

Jetzt, wo mein „Opfer“ ganz entspannt ist, beginnt der andere Teil meines Spiels. Ich nehme meine Hände zur Seite und setze die Massage mit meinem Körper fort. Mein ganzer Körper gleitet nach oben, reibt sich an dem Körper unter mir. Meine Nippel drücken sich in den Rücken, mein Becken wippt frech, mein Atem mischt streicht übers Ohr und das Geräusch vermischt sich mit dem anderen Atem… Dieses Spiel, reibende Körper mit warmem, glitschigem Öl, wird schnell sehr erotisch. Wenn ich es nicht mehr aushalte, wird es Zeit zum umdrehen. Nun kann ich meinen Körper über die Vorderseite gleiten lassen, den Penis zwischen meinen Brüsten spüren, mit einem Bein Druck ausüben, während mein ganzer Körper nach oben gleitet, bis meine Zunge über Hals und Unterkiefer lecken kann…

Ob ich an diesem Punkt wieder meine Hände dazunehme oder ob wir die Massage beenden und zu anderen Dingen übergehen, diese Entscheidung überlasse ich meinem Gast!

Meine ersten Tage bei kaufmich

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Eine Bekannte aus einem anderen Forum hatte mir kaufmich empfohlen, und da ich mich gerade eh mit dem Thema Social Media beschäftige, erschien es mir einen Versuch wert. Also Profil erstellt – das ist ja schön einfach! Schnell trudeln die ersten Nachrichten ein: allgemeine Anfragen nach Zeiten, Preisen etc, aber auch recht spezielle Fantasien, dabei auch die üblichen Standard-Mails, die der Absender wohl an jede neue in diesem Portal schickt.

Am Donnerstag hatte ich mein erstes Date über kaufmich. Abgesprochen war eigentlich eine erotische Massage, aber die Stimmung entwickelte sich total anders; irgendwie schaffte er es, meine devote Seite zu kitzeln. Ja, ich kann es auch sehr genießen, mal heftiger angefaßt zu werden, und mein Po lädt zum Schlagen ein. Gekrönt haben wir das dann mit Anal, wobei ich gut gekommen bin. Nochmal, bitte!

Freitag dann mein erstes nicht so schönes Erlebnis über kaufmich: Auch dieses fing gut an, ein paar Mails, dann ein nettes Telefonat, Termin abgesprochen, Details geklärt – und dann hat er mich versetzt! So was finde ich nicht lustig, und dam Telefon dann weggedrückt zu werden ist einfach nur feige und respektlos. Blick auf sein Profil: er hatte schon mehrere schlechte Bewertungen von Frauen, die er versetzt hat; das habe ich dann auch so geschrieben (ganz sachlich). Zehn Minuten später piept mein Handy mit einer SMS, und es folgen eine Reihe wilder Beschimpfungen: deine Kolleginnen machen aber auch alle (wag ich zu bezweifeln), ich kenn deine Chefin (welche Chefin, ich bin doch selbständig), ich zeige dich bei der Steuer an (mach das, ich zahl meine Steuern ordentlich), … Als ich darauf nich reagiert hat, hat er mich abends hier bewertet: 5 Sterne und die Unterstellung, ich hätte ihm Drogen verkauf und sei für alles offen. Jetzt überlege ich noch, ob ich das melde, oder ob ich mich darauf verlasse, dass kaufmich-Kunden klug genug sind, um solche Verleumdungen als solche zu erkennen.

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