Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Autor: Tina (Seite 1 von 56)

Aktuelle politische Diskussionen

In den letzten Wochen bin ich immer wieder mal gefragt worden, ob ich mir Sorgen über ein eventuelles Prostitutionsverbot durch die Einführung des Nordischen Modells mache. Im Moment wird dieses Thema in der Politik und den Medien wieder sehr gepusht.

Ich verfolge diese aktuelle Diskussion nur am Rande, da sie schon seit einigen Jahren geführt wird und ich mir also schon so einige Gedanken darüber gemacht habe. Als 2017/18 das Prostitutionsschutzgesetz eingeführt wurde, war das nur für Sexarbeiterinnen und Betriebe ein Thema, Kunden hat es so gut wie gar nicht betroffen. Das Nordische Modelle lässt jetzt Sexarbeiterinnen relativ außen vor (indem sie grundsätzlich als unwissende Opfer gesehen werden) und konzentriert sich auf die Kunden und indirekt natürlich auch auf Bordelle.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das Nordische Modell in Deutschland in den nächsten Jahren kommen wird, oder höchstens in einer sehr verwässerten Version. Die feministische Zeitschrift Emma hat Deutschland mehrfach als „das Bordell Europas“ bezeichnet und damit auf die sehr liberale Gesetzgebung hier Bezug genommen. Ein solcher völliger Paradigmenwechsel wäre sehr ungewöhnlich.

Prostitution wird sich nie völlig abschaffen lassen, sondern sie wird nur erschwert. Als Folge wird eine offene Kommunikation darüber schwierig und Anbieterinnen und Kunden verwickeln sich schnell in ein Versteckspiel, mit dem keinem gedient ist. Ich glaube nicht, dass sich für mich persönlich viel ändern würde, da ich sehr viele Stammkunden habe, die ich schon seit vielen Jahren kenne und wo ein entsprechendes Vertrauensverhältnis besteht. Als Einzelanbieterin ist es außerdem sehr unwahrscheinlich, dass jemals bei mir eine Kontrolle (durch Polizei o.ä.) durchgeführt werden wird.

Leid tut es mir für junge Frauen, die gerade in die Sexarbeit einsteigen und für die der Schutz von Bordellen wegfällt. Häufig werden diese Betriebe mit Zuhältern und Ausbeutung gleichgesetzt. Ich habe sie jedoch immer als Schutzraum erlebt, wo ich von Kolleginnen umgeben war, man sich gegenseitig unterstützt hat und im Problemfall immer sofort Hilfe und ein Ansprechpartner da war. Diese Möglichkeit würde dann wahrscheinlich wegfallen und viele junge Frauen in Gefahr bringen, da sie diese Arbeit alleine lernen müssen.

Was mir viel mehr Sorgen macht als die gesetzlichen Regelungen zur Prostitution sind die sich entwickelnden Gewohnheiten und Gesetze zur Abschaffung des Bargeld oder zumindest zur Einführung von (niedrigen) Grenzen. Es ist für mich kein Problem, ein ec-Gerät zu besorgen – viele Kunden fürchten jedoch einen Verlust ihrer Anonymität oder die Nachweisbarkeit solcher Besuche in der Familie, so dass sie das wohl von einem Besuch bei mir abhalten würde.

Der Leuchtfeuer-Teddy

Letzte Woche habe ich gesehen, dass schon jetzt der Tisch von Hamburg Leuchtfeuer in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs steht. Ich freue mich jedes Jahr darüber, wenn ich es sehe!

„Hamburg Leuchtfeuer“ ist ein Verein, der in Hamburg ein Hospitz betreibt, in der Trauerbegleitung aktiv ist – und sich um HIV-Infizierte und Aids-Kranke kümmert.

Jedes Jahr im Dezember bringen sie einen kleinen Teddy heraus, etwa zehn Zentimeter hoch, jedes Jahr in anderen Farben, immer mit der Aids-Schleife als Stickerei unter einer Pfote. Dieses Jahr ist der Teddy bunt wie ein Regenbogen, passend zur anhaltenden Diskussion über die LGBTQ-Bewegung.

Ich liebe dieses Teddys, nicht nur weil sie einfach süß sind, sondern auch als Zeichen für Mitgefühl und Toleranz – dieses Jahr wird also auf jeden Fall noch einer von ihnen bei mir einziehen.

Gerüche und Düfte

Es kommt zum Glück nur sehr, sehr selten vor, dass mir bei einem Kunden mangelhafte Hygiene auffällt. Fast alle meiner Kunden kommen entweder frisch geduscht zu mir oder gehen auf eigene Initiative bei mir duschen. Wer bei mir duscht, riecht danach nach meinem Duschgel (ein ganz sanfter Honigduft). Alternativ rieche ich häufig ein sanftes Aftershave oder Deo, und jeder Mensch hat natürlich auch einen Eigengeruch.

Ob man jemanden riechen kann oder nicht, ist leider oft eine sehr intuitive Entscheidung, die das Unterbewusstsein trifft und gegen die man nicht viel machen kann. Ich habe zum Glück in meinem Leben bisher nur eine handvoll Menschen getroffen, die ich einfach nicht riechen konnte, d.h. deren Eigengeruch mir unangenehm war (trotz guter Hygiene).

Ich selber benutze auch neutrale Pflegeprodukte, rieche also nach meinem Duschgel oder vielleicht nach Nivea-Deo. Das tue ich zum einen deswegen, damit keine Düfte abfärben, aber auch weil Düfte Geschmackssache sind und schnell als negativ oder einfach als zu viel empfunden werden.

Ab und zu bekomme ich mal eine Anfrage, in der darum gebeten wird, dass ich vor dem Termin nicht dusche (und am besten noch direkt vom Sport komme). Da erkläre ich dann meist, dass ich nicht das gewünschte Ergebnis werde liefern können. Ich dusche an normalen Tagen 2-3 Mal am Tag (und benutze regelmäßig Deo); da wird das Weglassen einer Dusche kein hohes Maß an Körpergeruch erzeugen wie gewünscht.

Herbst

Nach ein paar verregneten Tagen letzte Woche ist jetzt der goldene Herbst zurück. Herbst ist meine liebste Jahreszeit. Ich liebe es, jetzt lange Touren mit dem Fahrrad zu fahren, spazieren zu gehen oder mit meinem Pferd im Wald zu sein, wenn das Laub unter den Hufen raschelt.

Nächste Woche ist wieder Dom, dann beginnen auch bald die Weihnachtsmärkte (der erste hat sogar schon begonnen, in Wandsbek), und dann nähert sich das Jahr mit großen Schritten seinem Ende. Ich mag es, wenn es ruhiger wird, mit mehr Zeit für Innenschau, und mit gemütlichen Stunden im Warmen.

Ein lieber Stammkunde hat Herbststimmung bei mir vor kurzem so ausgedrückt:

Guten Abend Tina, der Herbst ist da. Ich mag den Herbst. Es ist wie bei dir. Wenn man deinen Raum betritt, taucht man in ein gedämpftes Licht. Es wirkt wie in einem Herbstwald. Es herrscht eine wohlige Harmonie. An der Zimmerdecke funkeln kleine bunte Punkte, wie die letzten Sonnenstrahlen durch das Laubdach im Wald schimmert. Wenn du mich mit deinen Lippen verwöhnst, klingt es, als wenn man durch raschelndes Laub sich bewegt. Es ist einfach nur eine tolle beruhigende Stimmung und ich genieße es jedesmal. Ich hoffe noch auf viele Herbsttage bei dir.

(Ich habe mir natürlich von ihm die Erlaubnis geben lassen, diese Nachricht zu veröffentlichen.)

Studienteilnehmer gesucht ab 65 Jahre

Mittlerweile haben viele meiner Kunden das Renten-Alter erreicht, und an die möchte ich mich heute wenden. An der Fresenius-Hochschule schreibt eine Studentin gerade ihre Bachelor-Arbeit über Sexualität im Alter, und da ich das Thema so spannend finde, möchte ich ihren Aufruf teilen.

Julia G. führt im Rahmen ihrer Psychologie-Bachelor-Arbeit an der Hochschule Fresenius aktuell eine qualitative Studie zum Erleben von Sexualität in höherem Lebensalter durch… Ziel ihrer Studie ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, die gesellschaftliche Tabuisierung von Sexualität im Alter weiter aufzubrechen…

Für diese Studie sucht Julia aktuell Interview-Partner:innen aller Geschlechter im Lebensalter zwischen 65 und 80 Jahren, mit denen sie sich im Rahmen eines kurzen Telefonats über ihr Erleben ihrer Sexualität und ihren Umgang mit diesem Thema unterhalten darf… Natürlich werden alle persönlichen Daten dieser Erhebung anonymisiert…

Ich würde mich freuen, wenn der eine oder die andere von euch, die in diese Altersklasse fallen, Lust darauf hätte, an dieser kleinen Studie teilzunehmen… Möglicherweise vielleicht nämlich könnten gerade eure Erfahrungen oder Herangehensweisen dazu beitragen, der Liebe und Lust im hohen Lebensalter ein kleines bisschen mehr von der Wahrnehmung und Achtung zu verschaffen, die sie verdienen…

Hier nochmal die Eckdaten:

Interview: Psychologie-Bacherlor-Arbeit an der Hochschule Fresenius
Geschlecht: alle willkommen
Alter: 65 bis 80 Jahre
Zeitraum: 27.10.-16.11.2025
Ort: per Telefon
Dauer: max. 30 Minuten
Alle persönlichen Daten werden anonymisiert

Falls du das Level 65 bereits hinter dir gelassen hast und Lust darauf hättest, Julias Fragen aus deiner Perspektive heraus zu beantworten, melde dich (bis spätestens 16.11.2025) über mail.studie@gmx.de bei ihr…

Ich würde mich freuen, wenn Julias Studie und ihre Ergebnisse dazu beitragen würden, unseren gesellschaftlichen Blick auf die Sexualität des höheren Lebensalters ein kleines bisschen offener, neugieriger und bestenfalls realistischer zu machen…

Wenn ihr wisst, was es bedeutet, „alt“ zu sein und Lust darauf habt, eure eigenen Erfahrungen, Sichtweisen und Herangehensweisen in dieser Studie mit einfließen zu lassen, meldet euch also von Herzen gerne bei ihr…!

Wie natürlich darf es sein?

Vor kurzem hat mich ein Kunde vor unserem Termin (sehr freundlich) darum gebeten, doch bitte darauf zu achten, mich frisch zu rasieren, da es beim letzten Mal etwas stachelig gewesen sei. Ich fühlte mich ein bisschen ertappt und kam der Bitte natürlich gerne nach.

Die meisten meiner Kunden kommen gerade deswegen zu mir, weil sie meine Natürlichkeit lieben. Doch was genau heißt eigentlich natürlich? Im Sommer bin ich meist ungeschminkt, und auch jetzt schminke ich oft nur ein wenig die Augen. Zum Glück habe ich relativ reine Haut und selten das Bedürfnis, mich deutlich zu schminken. Auf Social Media folge ich einer Sexarbeiterin, die deutlich mehr Hautprobleme hat und diese mit einer dicken Schicht MakeUp überschminkt (was zumindest online richtig gut aussieht). Ich frage mich nur immer, wie ihr MakeUp wohl intensives Schmusen oder gar Spiele mit Öl überstehen würde… meines tut das nämlich so gut wie nie.

Manchmal, wenn ich mich im Spiegel sehe oder auf Schnappschüssen, sehe ich in meinem Gesicht langsam mein Alter. Die Falten auf der Stirn bei intensiven Blicken, die nicht mehr sofort weggehen, oder bei Müdigkeit Spuren um Augen und Mund. Viele Frauen, die oft deutlich jünger sind als ich, bekämpfen das konsequent mit Botox und Co. Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass es nicht so wird wie erwartet, und ich mag auch meine Mimik und möchte die nicht glattbügeln. Also doch mehr MakeUp, oder einfach mehr Schlaf und Kosmetik?

Zurück zum Anfang des Textes, manchmal unterschätze ich auch nach so vielen Jahren noch, wie viel Zeit ich für all diese kleinen Dinge brauche: duschen, rasieren, cremen, ein wenig MakeUp – und plötzlich bin ich spät dran und irgendwas bleibt auf der Strecke. So laufe ich seit meinem Urlaub mit unlackierten Nägeln rum, weil ich das ständig vergesse. Ich hoffe dann einfach, dass meine Kunden mit so viel Natürlichkeit leben können.

Urlaubsvorfreude

Am Sonntag fliege ich für eine Woche in die Türkei, und ich freue mich schon seit Monaten darauf. Eigentlich bin ich gar nicht so wild auf Urlaub, sondern genieße es meist zu Hause und in meinem Alltag zu sein. Dieses Jahr hatte ich aber schon im Frühjahr das Bedürfnis, in diesem Jahr in die Sonne zu fliegen, und es war definitiv die richtige Entscheidung, denn ich habe sehr lange nicht so auf einen Urlaub hingefiebert.

Wie meine letzten Blogtexte auch deutlich zeigen, waren die letzten Wochen schwierig, was Terminvereinbarung und Zuverlässigkeit anging, und ich merke deutlich wie angegriffen meine Geduld ist und dass ich oft schon keine Lust mehr auf Termine habe oder auch nur ans Telefon zu gehen. Dazu war ich gesundheitlich etwas kränklich, nicht ernsthaft krank, aber körperlich empfindlicher als sonst. Eine Auszeit ist also angebracht, und danach freue ich mich hoffentlich wieder mehr auf und über Dates.

Vor vielen Jahren hat wurde ich kurz vor dem Urlaub gefragt: „Und, fährst du Reiten?“, und ich habe prompt geantwortet: „Nein, ich habe Urlaub – keine Männer, keine Pferde!“ Zugegebenermaßen halte ich mich da nicht immer ganz konsequent dran, ich war schon mit einem Partner oder einem guten Freund in Urlaub und sogar schon mal im Reiturlaub. Diesmal ist Urlaub jedoch wirklich Zeit für mich. Ich werde die Hälfte des Tages einen Sprachkurs besuchen und die andere Hälfte alleine die Stadt erkunden, ganz in meinem Tempo und an meine Bedürfnisse angepasst. Da werden dann bestimmt auch viele Stunden in Cafés bei rauskommen, mit Buch und Notizbuch und viel Zeit für meine Gedanken.

Ab dem 6. Oktober bin ich dann hoffentlich gut erholt wieder zurück in meinem Alltag.

My Wellness

Letzte Woche hatte ich ein besonderes Date: Ich habe einen Kunden zu „My Wellness“ in Hamburg-Harburg begleitet. My Wellness ist eine Sauna-Anlage, in der man eine einzelne Suite für sich alleine hat. Diese ist ausgestattet mit einer Sauna, Regendusche, Whirlpool, Liegen und einem Sitzbereich mit Hängesessel, und teilweise zusätzlich mit einer automatischen Massageliege und Bestrahlungspanelen.

Wir waren drei Stunden dort und hatten eine richtig gute Zeit, mit Sauna, Whirlpool, leckeren Getränken und Snacks (wobei ich positiv überrascht war von den fairen Preisen, erst recht da er das schon vorher als Paket gebucht hatte). Zum Entspannen, Kuscheln und Knutschen war das ideal. Für Sex fehlte ein Bett o.ä., die Liegen waren dazu nicht geeignet (mit Absicht?). Dafür hätten wir am besten davor oder danach noch Zeit bei mir eingeplant, was wir diesmal aber leider zeitlich nicht geschafft haben – velleicht ein anderes Mal.

Anzahlung

Erst vor drei Wochen habe ich mich hier im Blog über mangelnde Zuverlässigkeit aufgeregt und erklärt, wie schwierig dass für mich ist und dass ich es doof finde, wenn Termine gemacht werden mit dem Gedanken: „Na ja, ich kann ja auch wieder absagen.“

In den letzten Wochen ist es so schlimm geworden, dass ich gerade mal wieder ernsthaft darüber nachdenke, für bestimmte Termine Anzahlungen zu verlangen. Alleine in dieser Woche habe ich drei Absagen gehabt, was die Hälfte meiner Termine waren, und keinen einzigen dieser Termine habe ich neu vergeben können.

Das erste war ein sehr lieber, langjähriger Kunde, der wegen einer Zahnentzüngung abgesagt hat – okay, kann passieren. Das zweite war die Absage eines sehr langen Termins am Wochenende – mit reichlich Vorlauf, also auch okay. Die dritte Absage hat mich mehr als nur geärgert:

Anfrage am Dienstag, ob ich einen Termin am Donnerstagnachmittag machen könnte. Ich antworte: „Ja, kann ich machen, aber nur wenn das 100% sicher ist, da ich da andere Termine für absagen muss.“ Er bestätigt, dass das wirklich sicher ist – nur um dann heute Morgen abzusagen! Ich habe für den Termin nicht nur meine Reitstunde abgesagt, sondern mein Pferd für heute bei meiner Trainerin ins Training gegeben, da er sonst diese Woche zu wenig gemacht hätte. Ich sitze jetzt also zu Hause, kann nicht zum Stall da mein Pferd heute Morgen gearbeitet wurde, und muss das auch noch bezahlen, ohne Geld zu verdienen.

Ein anderer Termin, für den ich gerne Anzahlung gehabt hätte, war ein Neukunde vor ein paar Wochen, der ohne mich zu kennen einen Termin über einen ganzen Tag gebucht hat (6 Stunden, 12:00-18:00). Neukunden haben immer ein Ausfallrisiko, und so lange Termine auch, und ich hatte echt Bauchschmerzen deswegen. Im Endeffekt hat es (fast) reibungslos geklappt.

Beschäftigen tut mich bei dem Thema nicht nur die Frage, ob Kunden überhaupt bereit sind, Anzahlungen zu leisten, oder ob ich sie damit nur abschrecke, sondern ich komme mir auch ein wenig „gemein“ vor, denn im Grunde würde ich nicht allgemein eine Anzahlung verlangen wollen (immer oder immer bei Neukunden), sondern das nach Bauchgefühl entscheiden. Leider trügt mich mein Bauchgefühl nur selten, aber objektiv begründbar ist das natürlich nicht richtig. Andererseits ist es wohl sinnvoller, einen Termin mit Anzahlung anzubieten, statt diese Termine komplett abzulehnen, weil ich nicht die Nerven für diese Risiken habe.

Zuverlässigkeit

Im letzten Winter habe ich angefangen, nicht nur ein Mal die Woche Reitunterricht zu nehmen, sondern bei einem anderen Lehrer noch ein zweites Mal, um an einem bestimmten Problem zu arbeiten. Dafür habe ich den Montagnachmittag freigehalten, wo bei mir eh wenig los war. Die zweite Reitstunde war samstagvormittags, also eh etwas außerhalb der Zeiten, in denen ich viel Terminanfragen habe. Im Sommer hat sich das leider geändert: Ich musste die eine Reitstunde von Montag auf Dienstag schieben, um montagsabends an einem Online-Kurs teilzunehmen, und meine Lehrerin verlegte die Samstagstunde für die Sommerzeit auf Donnerstagnachmittag.

Jetzt halte ich also theoretisch Montagabend, Dienstagnachmittag und Donnerstagnachmittag für private Termine frei – das geht natürlich nicht, es kostet zu viel Arbeitmöglichkeit. Ich habe mich also darauf eingestellt, regelmäßig die ein oder andere Reitstunde abzusagen, und das mit meinen Reitlehrern so kommuniziert. Wir schreiben einfach am Tag vorher noch mal, ob es passt oder nicht.

Im August ist es mir jetzt gleich drei Mal passiert, dass ich Reitstunden abgesagt habe für Arbeitstermine, die fest gebucht waren und für die ich (bei Neukunden) auch schon Bestätigungen hatte – nur um dann am Morgen eine Nachricht zu kriegen: „Oh, ich schaffe das doch nicht, wir müssen das verschieben.“ Nein, das ist nicht nur ein bisschen ärgerlich! Ich habe nicht nur einen privaten Termin dafür abgesagt, sondern ich habe die Zeit auch freigehalten und kann meist den Termin so kurzfristig nicht mehr neu vergeben (ein Mal ist mir das zum Glück gelungen, von den dreien).

Bei fast allen Dienstleisterin gilt eine Absagefrist von 24-48 Stunden vorher (so wie ich es auch mit meinem Reitlehrern handhabe). Ich finde es nicht zu viel verlangt, sich am Tag vorher festzulegen und dem dann auch Priorität zu geben. Wenn du den Termin nicht fest zusagen kannst, dann buch ihn bitte einfach nicht!

P.S. Es gibt Sexarbeiterinnen, die deswegen nur noch mit Anzahlung Termine vergeben. Ich sehe den Sinn dahinter, möchte es aber eigentlich nicht.

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