Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im Moment gibt es nicht viel, worüber ich als Anbieterin hier im Blog schreiben könnte. Wir sind schließlich immer noch in der Corona-Zeit, und die Dinge die in meinem Leben geschehen haben nur selten mit Paysex zu tun (abgesehen davon dass ich mir die Zeit nehme mein Profil zu überarbeiten). Kaufmich schlägt vor, dass erotische Geschichten immer gut ankommen. Die schreibe ich meist aber eher dann, wenn ich gerade etwas konkretes erlebt habe.

Ich habe mir gedacht, dass ich einige Geschichten erzählen könnte, die ich in den langen Jahren, die ich jetzt schon in der Sexarbeit tätig bin, erlebt habe. Ein wenig schrecke ich aber davor zurück, und über die Gründe dafür möchte ich hier reden.

Anekdoten sind immer beliebt, über alle Berufe und Tätigkeiten, aber vor allem über Sexarbeit. In vielen Bücher nehmen sie den Hauptteil ein, und auch in Gesprächen werden eher Anekdoten erzählt als über den Alltag mit langweiligen, irgendwie ereignislosen Dates; selbst über schöne, aufregende Dates lässt sich häufig wenig sagen.

Was genau sind Anekdoten? Anekdoten sind lustige Geschichte, die besondere Erlebnisse auf humoristische Art erzählen. Häufig sind diese Erlebnisse irgendwie absurd oder eklig, und häufig wird sich über den Gegenüber lustig gemacht.

Genau das stört mich beim Erzählen von Anekdoten: Jemand kommt zu mir, um einen (vielleicht geheimen, vielleicht lang gehegten) Wunsch in die Tat umzusetzen. Das braucht ein gewisses Vertrauen und Mut. Und dann mache ich mich über diesen Wunsch oder auch einfach über die Art oder das Aussehen dieses Mannes lustig? Das widerspricht für mich der allgemeinen Menschlichkeit und meiner eigenen Integrität, der Art wie ich mit anderen Menschen umgehen möchte. (Was nicht heißt, dass ich perfekt bin und mir sowas nie passiert – aber dann eher im Gespräch mit Freunden und nicht öffentlich im Internet.)

Trotzdem werde ich mich in den nächsten Tagen an ein paar Geschichten versuchen – in der Hoffnung, dabei die Würde aller Beteiligten waren zu können.