Es ist Anfang Dezember und richtiges Herbstwetter, kurz vor dem ersten Wintereinbruch: Hamburger Grau, 3-6 Grad, Nieselregen, frühe Dunkelheit. Wie die meisten Menschen habe auch ich das Bedürfnis, einfach zu Hause auf der Couch zu bleiben und mich mit einer Decke, Tee und einem Buch einzukuscheln.
Alternative dazu: eine ausgiebige Massage. Ich massiere immer gerne und Massagen sind auch sehr häufig Teil der Zeit bei mir, doch im Moment rücken sie noch mehr in den Mittelpunkt. In dieser Woche habe ich gleich zwei Termine gehabt, in denen die Massage so sehr im Vordergrund und alles andere so sehr im Hintergrund war, dass es mich an die Zeit erinnert hat, als ich Tantra-Massagen gegeben habe.
Wenn ich eine lange Massage gebe, ist das auch für mich ein meditatives Erlebnis. Die Abläufe sind mir immer noch sehr vertraut. Ich kann mich einfach in das Gefühl von Öl und Haut fallen lassen, in die entspannte Stimmung. Es ist wie eine eigene Blase, ein Schutzraum, in den nichts von außerhalb eindringen kann.
Es ist etwas besonderes, wenn ich mich so ganz auf meinen Gast konzentrieren kann. Meine eigenen Bedürfnisse und Körperempfindungen treten in den Hintergrund, ich verliere mich ganz im Moment. In normalen Terminen kommt das nicht so häufig vor; ich genieße auch die Erotik, die zwischen zwei Menschen entsteht, aber einen Raum alleine gestalten zu können und Stimmung zu kreieren und zu halten, ist etwas besonderes.
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