Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: April 2020

Es geht weiter

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Nach einer sehr ruhigen Osterwoche, in der ich viel Zeit zu Hause auf der Couch verbracht habe, gab es jetzt in den letzten Tagen einige erfreuliche Neuigkeiten und Veränderungen.

Schon im März hatte ich mich um einen Teilzeit-Job beworben, der dann aber durch die momentane Situation erst mal auf Eis lag. Vor zwei Tagen kriegte ich dann den Anruf, dass sie nächste Woche wieder starten. Heute war ich dann noch mal zum Einarbeiten da, und ab nächste Woche geht es los, für zwei evtl auch drei Tage die Woche.

Natürlich wird jeder andere Job schlechter bezahlt als Paysex (oberflächlich betrachtet). Aber es ist eine zuverlässige Grundlage, die meine Grundkosten deckt und mir trotzdem noch Zeit für andere Dinge lässt (wie meine Hobbys und Paysex-Dates). Ich freue mich auch einfach darauf, etwas Neues zu machen.

Ich habe auch die Hoffnung, dass meine Paysex-Dates dadurch entspannter werden. Dass ich mich auf Stammkunden und längere Dates konzentrieren kann, mit Vorlaufzeit und Vorfreude, und aus der „Sofortness“ herauskomme, die zu häufig von uns Frauen gefordert wird.

Berührung als Grundbedürfnis

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich glaube daran, dass Berührung ein Grundbedürfnis jedes Menschen ist. Die Haut ist das größte Sinnesorgan und perfekt darin, Reize wahrzunehmen – Wärme, Wind, Wasser, das Reiben von Kleidung, sanfte Berührungen, das Gewicht eines anderen Körpers…

Mein ganzes Leben ist ausgerichtet auf Berührung und Kontakt, sowohl beruflich als auch privat. Ich liebe es zu berühren; einen anderen Körper zu erkunden, zu spüren wie sich jemand auf mich und meine Berührungen einlassen kann, Empfindungen zu lesen und mich davon lenken zu lassen. Ich liebe es auch, berührt zu werden; sanftes Streicheln auf meiner Haut, feste Griffe in verspanntem Gewebe, ein Wechselspiel aus Druck und Loslassen…

Doch ich glaube, dass Berührung nicht nur mit körperlichem Kontakt zu tun hat, sondern auch mit Verbindung und Präsenz. Bei Massagen gibt es den Slogan: „Anfassen kann jeder, berühren ist Kunst.“ Manchmal empfinde ich Berührungen als unangenehm, z.B. weil sie mechanisch sind, derjenige nicht bei der Sache ist, oder zu zielgerichtet, um Reaktionen wahrzunehmen. Jemanden zu berühren ist eine Kunst, die man ein Leben lang verfeinern kann.

Ich mag es, berührbar zu sein – nicht nur im szenetypischen Sinne, dass ich mich anfassen lasse, sondern auch emotional/ menschlich. Ich gehe gerne in Kontakt, lasse mich von Geschichten und Stimmungen berühren. Nehme ein Gefühl und eine Erinnerung mit aus einer Begegnung, sehe den Menschen und werde als Mensch sichtbar.

Ist es nicht das, was die meisten Menschen auf die ein oder andere Art suchen – im Sex oder woanders?