Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: Juni 2019

Sommergefühl

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Gestern war ich zum ersten Mal in diesem Jahr im See baden. Eigentlich war es gar nicht geplant, ich wollte nur mit dem Fahrrad durch den Wald und die Dünen zum Appartement fahren. Dabei kam ich am See vorbei, und das Wasser glitzerte so einladend…

Es war noch relativ wenig los, und so habe ich mich an einer stillen Stelle ausgezogen und bin im String ins Wasser (Bikini hatte ich nicht dabei). Es war so schön! Das klare Wasser auf der nackten Haut, überhaupt nicht kalt, und meine freien Bewegungen in der Schwerelosigkeit, sicher und getragen… Das werde ich jetzt so oft wie möglich machen.

Überhaupt ändert sich mein ganzes Körpergefühl im Sommer. Ich werde träger und gleichzeitig zufriedener, ruhe mehr in mir selbst. Mache mir keine Gedanken mehr über Unzulänglichkeiten, sondern genieße all die Empfindungen: Sonne auf der Haut, Wind im Haar, Erde unter den nackten Füßen…

Diese Unbeschwertheit sieht man mir ziemlich schnell an. Meine Bräune ist keine Solarien-Bräune, sondern zeigt die Streifen des Shirts. Meine Haare bleichen aus, bekommen helle Strähnen. MakeUp wird immer unsinniger. Ich liebe jeden Tag, den ich so verbringe!

Sommersonnenwende

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Die Nacht von 21. Juni ist die Sommersonnenwende, also der längste Tag des Jahres. Bin jetzt an wird es wieder früher dunkler abends, jeden Tag ein bisschen.

Für mich fühlt sich dieses Wissen komisch an, denn eigentlich fängt der Sommer ja erst an. Jetzt kommen die langen Monate zum auf der Terasse sitzen, in See schwimmen, faule Nachmittage im Liegestuhl…

Im Appartement lasse ich jetzt hin und wieder die Fenster auf und genieße den sanften Wind auf meiner Haut, der mich so ganz anders streichelt als es sonst Männerhände tun.

Auch meine Gäste sind entspannter, erzählen vom Sommerurlaub und genießen mit mir zärtliche Stunden, die Geilheit von der Hitze zu fließender Lust gedämpft.

„Dein Freund hat es echt gut“

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich habe einige Kunden, die immer wieder mal nach einem Termin zu mir sagen: „Dein Freund hat es echt gut!“ Noch ganz im Gefühl der letzten Stunde, die voll von Erotik und Nähe war, drückt diese Aussage eine Sehnsucht aus nach etwas, von dem sie in ihrem Leben gerne mehr hätten.

Trotzdem ist diese Aussage an dieser Stelle und mit diesem Bezug völliger Quatsch. Wenn ich einen Kunden für eine eine Stunde im Appartement treffe, richte ich dabei meine ganze Aufmerksamkeit auf den Kunden und seine Bedürfnisse. Meine eigenen Bedürfnisse und Stimmungen treten dabei eher in den Hintergrund.

In einer privaten Beziehung geht es darum, zusammen etwas zu entwickeln und die Balance zu finden, in der sich beide wohl, sicher und genährt fühlen. Dort geht es sowohl um die Bedürfnisse meines Partners als auch um meinen eigenen – im Idealfall ist das deckungsgleich und/ oder ergänzt sich.

Beziehung passiert nicht im luftleeren Raum, wie es manche Dates tun. Wenn ich abends nach Hause komme, erlaube ich es mir auch mal, müde und genervt zu sein, und wünsche mir statt Sex und Unterhaltung eher Nähe und Geborgenheit – oder auch mal Zeit für mich. Umgekehrt bringt auch mein Partner die Themen seines Arbeitstages mit nach Hause, ist vielleicht noch abgelenkt oder frustriert.

Ich mag rein erotische Dates, und ich lebe gerne in einer Beziehung. Es handelt sich für mich jedoch um verschiedene Begegnungswelten, die so weit voneinander entfernt liegen, dass der Weg von der einen in die andere schwierig sein kann.

Diskretion

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im Paysex wird viel Wert auf Diskretion gelegt, von Kunden und Anbieterinnen gleichermaßen. Doch während die meisten Anbieterinnen das verinnerlicht haben und jeden Kontakt außerhalb des Termins vermeiden, gehen einige Kunden da deutlich sorgloser mit um.

Letzten hatte ich mal wieder so ein Erlebnis. Tantra-Massagen habe ich mal unter meinem Realnamen angeboten, aber offiziell vor vier Jahren damit aufgehört und gebe mit seitdem größte Mühe, meinen Realnamen aus dem Paysex rauszuhalten. Trotzdem passiert es ab und zu, dass Kunden aus dem Paysex mein Profil bei Facebook finden oder die Homepage meiner Praxis (wo ich Wellness-Massagen, Yoga und Gestalttherapie anbiete).

So schrieb mich also jemand über mein Praxis-Handy an (für Paysex habe ich eine andere Nummer); er würde gerne eine Massage buchen, am besten spontan an diesem (schon fortgeschrittenen) Abend. Ich erspare Euch die Details des ewigen hin und her Schreibens. Auf mein wiederholtes Einwenden, dass seine (erotischen) Wünsche bei mir falsch seien, kam dann irgendwann: „Ja, kann ich dich dann im Mühlenhagen besuchen kommen?“ Daraufhin habe ich ihn ohne weiteren Kommentar blockiert.

Auch Sexarbeiterinnen haben ein Leben neben der Sexarbeit und möchten weder im seriösen Job noch im Privatleben mit Erotik-Anfragen belästigt werden!

Geschichte: Kerzenlicht

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich werde ziemlich häufig auf meine Geschichten angesprochen, die ich hier hin und wieder veröffentliche, und darauf ob es da noch mehr von gibt. Ich schreibe natürlich viel mehr als ich hier veröffentliche. Die Geschichten hier drehen sich meist um Treffen mit Kunden. Viele meiner anderen Geschichten sind zarter, beschreiben nur kurze Momente. Heute möchte ich Euch eine davon geben; eine Fantasie vom letzten Wochenende, als ich bei einem guten Freund ein paar Urlaubstage verbracht habe.


Kerzenlicht

Es ist dunkel geworden, während wir auf der Terrasse sitzen und Wein trinken. Weißwein, der Geschmack von Sommer auf der Zunge. Ich trinke sonst nicht und habe Angst zu viel zu trinken. Aber der Wein bewirkt nur eine sanfte Schwere, die sich gut anfühlt.

Als es ganz dunkel ist, steht er auf und entzündet einige Teelichte auf dem Tisch und in den Spaten des überhängenden Daches. Das Licht tanzt auf seinem Gesicht, ein Spiel von Licht und Schatten, das ihn attraktiv und irgendwie geheimnisvoll aussehen lässt.

Ich lauche seiner Stimme, doch das Gespräch ist längst beiläufig geworden. Ich mag es einfach hier mit ihm zu sitzen und die gemeinsame Zeit zu genießen. Bei ihm zu sein ist für mich Urlaub; Freiheit vom Alltag und all den Dingen, die ich sonst tun und sein muss.

Noch sitze ich hier, mein Körper schwer und entspannt. Gleich werde ich aufstehen und den Schritt zu ihm hinüber machen. Seine Stimme wird verstummen und ich werde mich vorbeugen und ihn küssen, die Hände auf die Lehnen seines Stuhls gestützt.

Er wird meinen Kuss erwiedern und seine Hände auf meine Hüften legen. Das Kerzenlicht wird über uns beide flackern, ein Spiel aus Licht und Schatten, das uns begleiten wird durch eine Nacht, die nur uns beiden gehört.


Geschichten unterliegen meinem Copyright und dürfen nicht kopiert und/ oder an anderer Stelle im Internet veröffentlicht werden!

Mythos Maithuna

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Immer wieder mal ruft mich ein Mann an, der schon die ein oder andere Tantra-Massage bekommen hat, also einen oberflächlichen Eindruck von dem Thema, und der jetzt nach weiteren Möglichkeiten sucht. Ich verbinde gerne eine erotische Massage mit sinnlichem Sex – das nenne ich dann aber nicht Tantra. Wenn ich also gefragt werde: „Ist das dann (wie) ein Maithuna?“, muss ich sagen: Nein, ist es nicht.

Was ist ein Maithuna? Maithuna ist die Bezeichnung für ein tantrisches Vereinigungsritual. Vereinigungsritual ist technisch gesehen dasselbe wie Sex – es kommt zu einer sexuellen Vereinigung. Aber Maithuna und Sex haben ganz unterschiedliche Ziele und Abläufe.

Sex ist gelebte Sexualität: Lust, Sinnlichkeit, Ekstase, Orgasmus. Maithuna ist ein spirituelles Erlebnis; ein komplexes Ritual, bei dem es um Meditation und Energie geht. Maithuna muss man lernen; nicht in erster Linie die Abläufe, sondern die Beherrschung des eigenen Körpers und der eigenen Lust. Ekstase ist ein Beiwerk, aber nicht Ziel von Maithuna; Orgasmus wird vermieden.

Ich kann mit niemandem einfach so ein Maithuna machen, weil er „es mal ausprobieren möchte“. Ich kann eine Massge geben und danach sinnlichen, einfühlsamen Sex haben (vielleicht auch Slow Sex) – aber wer ein Maithuna erleben möchte, muss sich auf einen längeren Weg einstellen und bereit sein, sich tiefer mit Tantra auseinanderzusetzen.