Als Sexarbeiterin ist Sex mein Beruf und mein ständiger Begleiter. Meine Sexualität beschränkt sich nicht nur auf den engen Rahmen einer monogamen Partnerschaft, sondern ist viel komplexer, und ich lebe sie in verschiedenen Bereichen meines Lebens aus. Was nicht heißt, dass alles in meinem Leben mit meiner Sexualität zu tun hat!
Wenn mich jemand richtig ärgern will, reduziert er mich auf meine Sexualität und/ oder sexualisiert verschiedene Aspekte meines Lebens. Manche tun das bewusst und mit der Erwartung, dass ich darauf eingehe. Für manche ist es auch einfach nur ein Scherz.
Beispiel: „Ach, du reitest? Ja, das ist ja bestimmt geil, so mit dem Pferd zwischen den Beinen und am Sattel reiben!“ Oder ganz simpel: „Dann bist du ja bestimmt gut, kannst gerne mal auf mir reiten *haha.“
Vor einiger Zeit bin ich mal von einem Kunden gebeten worden, in Latex-Kleidung einige Yoga-Posen durchzuturnen. Genau das war es: Turnen, denn mit meiner sonstigen Yoga-Praxis hatte es so gar nichts gemein außer die Abfolge der Bewegungen. Ich habe mir dabei übrigens den Latex-Rock zerrissen.
Ich weiss, dass meine Kunden mich wegen des Sex treffen. Das ist okay, dafür bin ich da. Wir können gerne die Themen während eines Treffens auf Sex begrenzen. Aber wenn wir über etwas anderes reden, dann reduziere mich nicht auf Sex!
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