Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
Im Moment werden häufig Scherze darüber gemacht, dass viele Menschen während des Lockdowns zugenommen haben. Auch mein Leben ist seit dem Lockdown weniger aktiv. Mein Gewicht schwankt jedoch schon seit Jahren, nicht erst seit Corona.
Wenn es hier bei kaufmich um das Gewicht von Frauen geht, wird meist nach Extremen gesucht: Entweder „skinny“ oder „Rubens“. Einige Männer sind sehr auf bestimmte körperliche Merkmale fixiert oder einen bestimmten Typ Frau. Andere suchen mehr nach einem harmonischen Gesamtbild oder dem gewissen Etwas.
Ich war nie „skinny“, selbst als Jugendliche nicht. Ich war schlank, aber sportlich, und mein Po war schon immer sehr rund. Diese Figur habe ich jahrelang gehalten und viele meiner Kunden haben mich so kennengelernt.
In den letzten zehn Jahren habe ich über zehn Kilo zugenommen, am Anfang sehr schleichend, dann stärker. Phasenweise ärgert mich das, aber meistens fühle ich mich wohl damit. Wenn ich über Abnehmen nachdenke, dann geht es mir dabei eher um meine Fitness als ums Aussehen. Ich mag die Ruhe, die mein Körper mit dem mehr an Gewicht ausstrahlt, und das Gefühl von Erdung.
Einige Kunden habe ich verloren, weil ich ihnen „zu dick“ geworden bin. Wenn ich das direkt mitkriege (über Internet-Kommentare, ins Gesicht sagt es mir keiner) schmerzt es einen kurzen Moment. Andererseits kann ich nicht der Typ von jedem sein. Es gibt auch Kunden, die mich aufgrund meiner Tattoos ablehnen. Viele Kontakte gehen auseinander, weil dem Kunden einfach nach etwas anderem ist als dem was ich anbiete.
Menschen verändern sich im Laufe der Jahre, und ich mag es, wenn ich diese Entwicklungen auch im Körper spüren kann – und auch sehen. Vielleicht werde ich in Zukunft wieder abnehmen, aber dann weil es zu meinem Lebens- und Körpergefühl passt und nicht um irgendwelche Ideale oder die Vorstellungen anderer zu erfüllen.
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