Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
„Hallo Tina, seitdem du dich für Geld auch ficken lässt, bist du leider nicht mehr die alte… die geheimnisvolle, leicht unnahbare Tantra-Göttin hat mir besser gefallen… ein ex-Fan von dir“
Diese Nachricht erhielt ich letzten Samstag und für einen Moment ist es dem unbekannten Absender gelungen, mir die Laune zu verderben. Von der Brutalität der Formulierung und den eindeutigen Projektionen mal abgesehen, hat mich vor allem eins irritiert: dass mir das Recht auf Veränderung abgesprochen wird.
Ich bin seit 18 Jahren mit dem Thema Sexarbeit verbunden, auf ganz unterschiedliche Arten. Nur eins war ich nie: ausschließlich Sexarbeiterin. Mein Leben setzte sich immer aus sehr vielen unterschiedlichen Aspekten zusammen; ich war Schülerin, Auszubildende, Studentin, bin Tochter, Freundin, Partnerin, Geliebte, beschäftige mich mit Spiritualität, Tanz, Pferden, Sport, Yoga… und ich war und bin Sexarbeiterin, in unterschiedlichen Aspekten: Stripperin, Callgirl, CamGirl, Prostituierte, Tantra-Masseurin, Bizzar-Lady. All das sind Aspekte von mir; die Gewichtung verschiebt sich, aber es kommt selten vor, dass ich etwas ganz aus meinem Leben verbanne.
Im Moment liegt mein Schwerpunkt gerade nicht auf Tantra-Massagen. Das heißt nicht, dass ich diese Berührungskunst, die ich jahrelang gelernt, geübt, perfektioniert habe, plötzlich nicht mehr beherrsche. Ich gebe immer noch Tantra-Massagen und genieße diese Art von Begegnung.
Darüber hinaus genieße ich jetzt auch ganz andere Formen von erotischen Begegnungen. Das Wort Tantra benutze ich dabei kaum noch; echte tantrische Begegnungen hatte und habe ich eher in meinem Privatleben, und dort sind sie meist deutlich weniger sexuell, als Uneingeweihte sich das Vorstellen.
Also bitte, beurteile mich nicht nach deinen Projektionen und Vorurteilen, sondern sieh genauer hin. Oder von mir aus sieh auch nur das, was du sehen möchtest – aber verurteile mich nicht für etwas, das du nicht verstehst!
Schreibe einen Kommentar