Traumfrau mit Nebenwirkungen

Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Seite 39 von 55

Die Einsamkeit des Sommers

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Hier in Hamburg haben vor zwei Wochen die Ferien begonnen, und auch in meinem Bekanntenkreis ist Urlaubszeit. Im Appartement ist es von einer Woche auf die andere ruhig geworden, und ich überlege jeden Tag, ob ich überhaupt reinfahre oder lieber zu Hause auf Anrufe warte.

Der Sommer ist eine ruhige Zeit, in der ich häufig gegen die Apathie ankämpfe. Es gibt nicht viel zu tun; mein Telefon schellt weniger und auch private Unternehmungen nehmen ab. Ich weiß nie, wer gerade überhaupt noch da ist oder doch in Urlaub.

Manchmal fühlt sich der Sommer einsam an. Obwohl eigentlich alles wie immer ist, fühle ich mich wie rausgefallen aus meinem Alltag, in eine leere Zeit. Dann freue ich mich darauf, wenn das Leben im September oder Oktober wieder Fahrt aufnimmt, wieder mehr zu tun ist, im Alltag und auch darüber hinaus.

Das Recht Risiken einzugehen

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Freitagabend war ich bis spät am Abend im Appartement. Es wurde gerade dunkel, als ich aufbrach, und es war immer noch warm. Spontan entschied ich mich, doch mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren statt die Bahn zu nehmen. Ohne weiteren Gedanken fuhr ich los; schaltete Musik auf meine Kopfhörer und genoss die Bewegung und die warme Sommerluft.

Ich war schon zehn Minuten unterwegs, fuhr durchs Industriegebiet an geparkten LKWs vorbei und bog dann in den Park an der Bille ab, als ich daran denken musste, wie häufig ich schon darauf angesprochen wurde, ob ich keine Angst hätte, wenn ich so alleine unterwegs bin. Ehrlich gesagt habe ich noch nie Angst vor einem Überfall gehabt, höchstens vor einem Unfall. Ich weiss nicht, wie gefährlich es wirklich ist, als Frau nachts allein unterwegs zu sein, statistisch gesehen – und ehrlich gesagt ist es mir auch egal.

In einem Buch der Feministin Virginia Despendes las ich vor kurzem, dass es ein großer Schritt zur Emanzipation sei, dass Frauen sich nicht mehr zu ihrer eigenen Sicherheit im Haus einsperren ließen. Zur Freiheit gehört auch das Recht, Risiken einzugehen. Diese Risiken sind einfach Teil eines aktiven, selbstbestimmten Lebens.

Ich mag es, mein Leben aktiv und selbstbestimmt zu leben. Ich mag es, nachts im Dunkeln mit dem Fahrrad durch die laue Sommernacht zu fahren, ohne mir Gedanken über eingebildete oder tatsächlich vorhandene Risiken zu machen.

Rückzugsräume

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Manchmal bleibe ich deutlich länger im Appartement als es nötig wäre. Ich rede jetzt nicht von den Zeiten am Nachmittag, wenn ich für spontane Termine zur Verfügung bin, oder von Wartezeiten zwischen zwei Terminen. Ich rede von langen, faulen Stunden, wenn ich eigentlich schon Feierabend habe, aber mit den Kolleginnen zusammensitze, Kaffee trinke und rede, oder in meinem Zimmer auf dem Bett liege und ein Buch zu Ende lese oder einen Film sehe.

In solchen Stunden wird das Appartement zu einem Rückzugsraum für mich und fühlt sich fast wie Zuhause an. Ich mag mein Zuhause, aber manchmal wartet dort der überquellende Schreibtisch und Hausarbeit und die Wahl der Möglichkeiten, was ich alles tun könnte. Im Appartement zu sein fühlt sich häufig irgendwie zeitlos an. Dort gibt es nicht viel zu tun, von den Terminen und dem Aufräumen danach abgesehen. Dort scheint immer viel Zeit zu sein – auch zum Träumen, Nachdenken, einfach zu Sein…

Irgendwann stehe ich dann doch auf, fahre nach Hause und nehme mein Leben aktiv in die Hand. Auch das fühlt sich gut an!

No Porn just a Sex Film

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich schaue Pornos. Der schnelle Kick im Internet, wenn man von einem kurzen Filmchen zum nächsten klickt. Meist ist nur die Frau zu sehen und vom Man nicht viel mehr als der Schwanz und vielleicht noch die Hände. Großaufnahmen auf ineinander passende Geschlechtsteile und vielleicht noch auf ihr Gesicht, bei dessen Ausdruck man nicht weiß ob es Lust oder Schmerz ist.

Pornographie wird oft in einem Atemzug mit Prostitution genannt, und beides gilt als Geisel des zwischengeschlechtlichen Umgangs. Es lebt das Klischee von Männern, die Frauen ausnutzen, benuzten, gar mißbrauchen…

Letzten habe ich einen Film gesehen, der zeigte, dass es auch anders geht. Zwei wunderschöne Menschen beim Sex, in einem weißen Zimmer. Wunderschöne Bilder von Lust und Hingabe, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Sex, an dem beide mit dem ganzen Körper teilnehmen und nicht nur mit den Geschlechtsteilen.

Nach solchen Filmen werde ich jetzt häufiger suchen. Nicht für die schnelle Befriedigung, sondern um die ästhetischen Bilder zu genießen und davon zu träumen, wie sich Sex im Idealfall anfühlt – ein ganzheitliches, harmonisches, intimes Erlebnis, das ganz ohne aufwendige Extras auskommt, sondern sich in einer natürlichen Dynamik entwickelt.

Wenn das in der Pornographie geht, wenn es beides gibt: die Darstellung mechanischer Geilheit und warmer Intimität, kann das nicht auch für Prostitution gelten? Auch dort gibt es alles: Menschenhandel und Zwang am dunklen Ende, aber auch abenteuerlustige Hobby-Huren, glamuröse Escort-Ladys, einfühlsame Tantra-Frauen, und dazwischen eine Menge Frauen, die einfach diese Arbeit machen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ich mag Ästhetik und suche Schönheit, Echtheit und Intimität – auch an Stellen, wo man sie eher nicht vermutet, zum Beispiel in Sexfilmen.

Geschichte: Sommerhitze

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Da jetzt draußen wieder hochsommerliche Temperaturen herrschen, möchte ich eine Geschichte mit Euch teilen, die ich an einem heißen Sommerwochenende vor einigen Jahren geschrieben habe.


Sommerhitze

Der Vormittag ist schon fast vorbei, die Hitze wabert durch die offene Balkontür ins Schlafzimmer, wo ich noch immer nur mit einem langen T-Shirt bekleidet auf dem Bett liege, in die romantischen und erotischen Szenen eines Romans versunken.

Ich bin allein dieses Wochenende, und es fällt mir nicht leicht. Die Hitze stimuliert meine Libido, und der Stress der letzten Wochen verstärkt meine Sehnsucht nach Nähe. Seufzend drehe ich mich auf den Rücken, schiebe meine Beine weiter auseinander, in der Hoffnung mich durch mehr Luft an meinem Körper wohler zu fühlen.

Meine Fingerspitzen streichen meine Haare zurück, spielen mit den zersausten Strähnen. Verträumt schiebe ich mir einen Finger in den Mund, sauge und knabbere an der Fingerspitze und denke daran, wie das seinen Atem an meinem Ohr schneller werden lässt, wenn ich so mit seinen Fingern spiele.

Vorgestern standen wir zusammen an der Alster, sein Arm um meine Taille, zog er mich eng an seinen Körper. Schon da war es warm, unsere Körper schwitzig in zu viel Kleidung. Doch mein Körper reagierte trotzdem auf seine Nähe, schmiegte sich automatisch an ihn. Mein Kopf wollte nicht so ganz mitspielen, ich war genervt davon, dass wir im Moment so wenig Zeit alleine hatten – und genervt davon, wie sehr ich ihn immer noch wollte. Ich wollte nicht wollen…

Doch ich wollte ihn, will ihn. Will ihn ausziehen, seinen Körper spüren, schwitzig von der Hitze und von Lust. Auf dem Bett liegend, wandern meine Hände langsam tiefer, zwischen meinen Brüsten entlang, zu meinen Oberschenkeln. Ich verreibe den Schweiß, der sich zwischen meinen Beinen gebildet hat, fahre mit den Fingern gedankenverloren die Kuhle am Beinansatz entlang.

Mein Körper windet sich auf dem Bett, suchend, rastlos. Ich lasse meine Hände schlaff neben mich fallen, lehne den Kopf in den Nacken, und drehe mich frustriert auf den Bauch.

Mir ist einfach zu heiß!


Geschichten unterliegen meinem Copyright und dürfen nicht kopiert und/ oder an anderer Stelle im Internet veröffentlicht werden!

Sommergefühl

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Gestern war ich zum ersten Mal in diesem Jahr im See baden. Eigentlich war es gar nicht geplant, ich wollte nur mit dem Fahrrad durch den Wald und die Dünen zum Appartement fahren. Dabei kam ich am See vorbei, und das Wasser glitzerte so einladend…

Es war noch relativ wenig los, und so habe ich mich an einer stillen Stelle ausgezogen und bin im String ins Wasser (Bikini hatte ich nicht dabei). Es war so schön! Das klare Wasser auf der nackten Haut, überhaupt nicht kalt, und meine freien Bewegungen in der Schwerelosigkeit, sicher und getragen… Das werde ich jetzt so oft wie möglich machen.

Überhaupt ändert sich mein ganzes Körpergefühl im Sommer. Ich werde träger und gleichzeitig zufriedener, ruhe mehr in mir selbst. Mache mir keine Gedanken mehr über Unzulänglichkeiten, sondern genieße all die Empfindungen: Sonne auf der Haut, Wind im Haar, Erde unter den nackten Füßen…

Diese Unbeschwertheit sieht man mir ziemlich schnell an. Meine Bräune ist keine Solarien-Bräune, sondern zeigt die Streifen des Shirts. Meine Haare bleichen aus, bekommen helle Strähnen. MakeUp wird immer unsinniger. Ich liebe jeden Tag, den ich so verbringe!

Sommersonnenwende

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Die Nacht von 21. Juni ist die Sommersonnenwende, also der längste Tag des Jahres. Bin jetzt an wird es wieder früher dunkler abends, jeden Tag ein bisschen.

Für mich fühlt sich dieses Wissen komisch an, denn eigentlich fängt der Sommer ja erst an. Jetzt kommen die langen Monate zum auf der Terasse sitzen, in See schwimmen, faule Nachmittage im Liegestuhl…

Im Appartement lasse ich jetzt hin und wieder die Fenster auf und genieße den sanften Wind auf meiner Haut, der mich so ganz anders streichelt als es sonst Männerhände tun.

Auch meine Gäste sind entspannter, erzählen vom Sommerurlaub und genießen mit mir zärtliche Stunden, die Geilheit von der Hitze zu fließender Lust gedämpft.

„Dein Freund hat es echt gut“

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich habe einige Kunden, die immer wieder mal nach einem Termin zu mir sagen: „Dein Freund hat es echt gut!“ Noch ganz im Gefühl der letzten Stunde, die voll von Erotik und Nähe war, drückt diese Aussage eine Sehnsucht aus nach etwas, von dem sie in ihrem Leben gerne mehr hätten.

Trotzdem ist diese Aussage an dieser Stelle und mit diesem Bezug völliger Quatsch. Wenn ich einen Kunden für eine eine Stunde im Appartement treffe, richte ich dabei meine ganze Aufmerksamkeit auf den Kunden und seine Bedürfnisse. Meine eigenen Bedürfnisse und Stimmungen treten dabei eher in den Hintergrund.

In einer privaten Beziehung geht es darum, zusammen etwas zu entwickeln und die Balance zu finden, in der sich beide wohl, sicher und genährt fühlen. Dort geht es sowohl um die Bedürfnisse meines Partners als auch um meinen eigenen – im Idealfall ist das deckungsgleich und/ oder ergänzt sich.

Beziehung passiert nicht im luftleeren Raum, wie es manche Dates tun. Wenn ich abends nach Hause komme, erlaube ich es mir auch mal, müde und genervt zu sein, und wünsche mir statt Sex und Unterhaltung eher Nähe und Geborgenheit – oder auch mal Zeit für mich. Umgekehrt bringt auch mein Partner die Themen seines Arbeitstages mit nach Hause, ist vielleicht noch abgelenkt oder frustriert.

Ich mag rein erotische Dates, und ich lebe gerne in einer Beziehung. Es handelt sich für mich jedoch um verschiedene Begegnungswelten, die so weit voneinander entfernt liegen, dass der Weg von der einen in die andere schwierig sein kann.

Diskretion

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Im Paysex wird viel Wert auf Diskretion gelegt, von Kunden und Anbieterinnen gleichermaßen. Doch während die meisten Anbieterinnen das verinnerlicht haben und jeden Kontakt außerhalb des Termins vermeiden, gehen einige Kunden da deutlich sorgloser mit um.

Letzten hatte ich mal wieder so ein Erlebnis. Tantra-Massagen habe ich mal unter meinem Realnamen angeboten, aber offiziell vor vier Jahren damit aufgehört und gebe mit seitdem größte Mühe, meinen Realnamen aus dem Paysex rauszuhalten. Trotzdem passiert es ab und zu, dass Kunden aus dem Paysex mein Profil bei Facebook finden oder die Homepage meiner Praxis (wo ich Wellness-Massagen, Yoga und Gestalttherapie anbiete).

So schrieb mich also jemand über mein Praxis-Handy an (für Paysex habe ich eine andere Nummer); er würde gerne eine Massage buchen, am besten spontan an diesem (schon fortgeschrittenen) Abend. Ich erspare Euch die Details des ewigen hin und her Schreibens. Auf mein wiederholtes Einwenden, dass seine (erotischen) Wünsche bei mir falsch seien, kam dann irgendwann: „Ja, kann ich dich dann im Mühlenhagen besuchen kommen?“ Daraufhin habe ich ihn ohne weiteren Kommentar blockiert.

Auch Sexarbeiterinnen haben ein Leben neben der Sexarbeit und möchten weder im seriösen Job noch im Privatleben mit Erotik-Anfragen belästigt werden!

Geschichte: Kerzenlicht

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ich werde ziemlich häufig auf meine Geschichten angesprochen, die ich hier hin und wieder veröffentliche, und darauf ob es da noch mehr von gibt. Ich schreibe natürlich viel mehr als ich hier veröffentliche. Die Geschichten hier drehen sich meist um Treffen mit Kunden. Viele meiner anderen Geschichten sind zarter, beschreiben nur kurze Momente. Heute möchte ich Euch eine davon geben; eine Fantasie vom letzten Wochenende, als ich bei einem guten Freund ein paar Urlaubstage verbracht habe.


Kerzenlicht

Es ist dunkel geworden, während wir auf der Terrasse sitzen und Wein trinken. Weißwein, der Geschmack von Sommer auf der Zunge. Ich trinke sonst nicht und habe Angst zu viel zu trinken. Aber der Wein bewirkt nur eine sanfte Schwere, die sich gut anfühlt.

Als es ganz dunkel ist, steht er auf und entzündet einige Teelichte auf dem Tisch und in den Spaten des überhängenden Daches. Das Licht tanzt auf seinem Gesicht, ein Spiel von Licht und Schatten, das ihn attraktiv und irgendwie geheimnisvoll aussehen lässt.

Ich lauche seiner Stimme, doch das Gespräch ist längst beiläufig geworden. Ich mag es einfach hier mit ihm zu sitzen und die gemeinsame Zeit zu genießen. Bei ihm zu sein ist für mich Urlaub; Freiheit vom Alltag und all den Dingen, die ich sonst tun und sein muss.

Noch sitze ich hier, mein Körper schwer und entspannt. Gleich werde ich aufstehen und den Schritt zu ihm hinüber machen. Seine Stimme wird verstummen und ich werde mich vorbeugen und ihn küssen, die Hände auf die Lehnen seines Stuhls gestützt.

Er wird meinen Kuss erwiedern und seine Hände auf meine Hüften legen. Das Kerzenlicht wird über uns beide flackern, ein Spiel aus Licht und Schatten, das uns begleiten wird durch eine Nacht, die nur uns beiden gehört.


Geschichten unterliegen meinem Copyright und dürfen nicht kopiert und/ oder an anderer Stelle im Internet veröffentlicht werden!

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »