Mir gehen die Lockerungen der Corona-Verordnungen zu schnell. Die totale Aufhebung der 2G/3G-Regeln, das Fallen der Maskenpflicht an sehr vielen Orten… Es erinnert mich an den letzten Sommer. Da haben wir auch gedacht, es wäre vorbei, und im Herbst ging es (vorhersehbar) wieder los.
Gefühlt habe ich in meinem Bekanntenkreis gerade viele Corona-Fälle. Nicht so sehr in meinem Freundeskreis, aber in meinen Yoga-Gruppen fallen sagen regelmäßig Leute ab, weil sie Corona haben, und auch einige meiner Kunden erzählen, dass sie eine Infektion hinter sich haben.
Ich bin verunsichert und weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Einerseits genieße ich es, auch mal wieder an Yoga-Stunden teilzunehmen, bei denen 16 Menschen im Raum sind – die Energie ist so unglaublich toll! Andererseits wollte ich gerne zum Dom, habe aber davon Abstand genommen, als ich auf Bildern das Gedränge gesehen habe. Ebenso habe ich vor ein paar Tagen Konzertkarten verfallen lassen; mit 2G-Regel und Abstand wäre ich wohl hingegangen, aber so ist mir das Risiko in Konzertsaal, Kino etc noch zu groß.
Vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall (mit einem Motorroller), und seitdem denke ich anders über Risikobewertung. Ich frage mich nicht nur, wie gefährlich etwas ist, sondern auch, wie viel es mir wert ist. Beispiel Sportunfälle: Es kam für mich nie in Frage, das Reiten aufzugeben; beim Motorrad fahren, Ski fahren u.a. überwiegt für mich das Risiko den Nutzen – es ist mir einfach nicht wichtig genug, ich kann gut darauf verzichten.
Die gleiche Logik wende ich auch auf Infektionsrisiken an: Bei erotischen Treffen oder Yogastunden ist mir das Erlebnis das Risiko wert. Bei Konzerten oder Kino ist es das nicht. Im Moment genieße ich einfach den Frühling, meist eher außerhalb der Stadt. Die nächsten Veranstaltungskarten habe ich für den Sommer, ein verschobener Termin für die „Rocky Horror Show“; ich bin gespannt, wie dann mein Gefühl dazu sein wird.
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