Wenn im Paysex über Gesundheit gesprochen wird, geht es meist um sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV, Syphillis, Tripper, Chlamydien. Diese Krankheiten kommen vor, sind aber zum Glück doch relativ selten und lassen sich durch Kondome leicht vermeiden.
Viel problematischer sind für viele Sexarbeiterinnen gesundheitliche Probleme, die sich einfach aus der Menge der sexuellen Kontakte mit unterschiedlichen Männern ergeben. Wenn eine Frau anfällig dafür ist, kommt es schnell zu PIlzinfektionen, bakterieller Vaginose oder Blasenentzündung. Das ist nicht dramatisch und lässt sich meist sogar ohne Arztbesuch beheben. Es ist aber unangenehm und nervig.
Eigentlich sollte die betroffene Frau in einem solchen Fall ein paar Tage zu Hause bleiben und sich auskurieren. Tun aber ehrlich gesagt nur die wenigsten; Sexarbeiterinnen sind auf regelmäßiges Einkommen angewiesen, die Kosten (Appartementmiete etc) laufen weiter, und Unzuverlässigkeit kostet schnell Stammkunden. Also wird weiter gearbeitet – auf die Gefahr hin, die Gesundheit weiter zu riskieren.
Leider fällt mir auch immer wieder auf, dass vielen Männern diese Problematik so gar nicht bewusst ist. Viele Sexarbeiterinnen lassen sich nur sehr ungerne fingern – verständlich, denn diese Technik birgt das Risiko von Mikroverletzungen durch Fingernägel, die dann zu Infektionen führen können, und viele Männer achten auch einfach nicht darauf, sich regelmäßig die Hände zu waschen und nicht von eigenen Intimbereich in den der Sexarbeiterin zu greifen, oder aber den Analbereich zu berühren und dann wieder nach vorne zu gehen (beides erhöhtes Infektionsrisiko).
Eine erfahrene Sexarbeiterin lernt, ihren Körper zu lesen und im Idealfall frühzeitig Vorkehrungen zu treffen, um eine schlimmere Infektion zu vermeiden. Trotzdem möchte ich diese Thematik immer wieder den Kunden gegenüber ins Bewusstsein bringen, in der Hoffnung auf mehr Rücksicht und Hygienebewusstsein.
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