„Bei einem Date entstehen auch Kosten. Man muss die Frau zum Essen einladen etc, und dafür gibt es keine Garantie auf Sex. Da kann ich auch gleich eine Sexarbeiterin bezahlen.“ oder „Beziehungen kosten auch Geld. Was man da investieren muss, für gemeinsame Unternehmungen, und auch an Zeit…“
Ich mag diese Vergleiche nicht. Für mich werden da Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn ich ein Date habe, geht es darum, eine Person kennenzulernen und eine schöne Zeit miteinander zu verbringen – vielleicht nur für einen Abend, vielleicht auch mit der Hoffnung auf eine Beziehung.
Zugegeben, als Frau ist es wohl einfacher, Sex zu finden. Als ich jünger war habe ich mich ab und zu über Erotik-Portale für reine Sex-Dates verabredet. Das Ergebnis war meist enttäuschend. Man war sich zu fremd, die Stimmung war verkrampft. Im besten Fall konnte ich hinterher darüber lachen (und über mich selbst, dass ich mich darauf eingelassen hatte), im schlechteren Fall war es verschwendete Zeit und hinterließ ein schales Gefühl.
In dem Sinne macht es durchaus mehr Sinn, eine Sexarbeiterin zu buchen. Diese hat Erfahrung im Sex mit Fremden und schafft es, ihrem Gast über Unsicherheiten hinwegzuhelfen und eine entspannte erotische Atmosphäre zu schaffen. Wer also einfach Sex sucht, für eine Stunde oder einen Abend, investiert seine Zeit (und sein Geld) besser in eine Sexarbeiterin als ins Daten.
Wer aber Kontakt sucht, ein ehrliches Gespräch, die Möglichkeit jemanden wirklich kennenzulernen und gemeinsam etwas zu entwickeln, der ist bei einem Date besser aufgehoben. Dort ist die Gefahr gegeben, danach alleine nach Hause zu gehen, weil es doch nicht gepasst hat. Andererseits: Wer von einem Date nicht alleine nach Hause geht, kann sicher sein, begehrt zu werden und wirklich gemeint zu sein.
Sexarbeit ist eine Dienstleistung. Privater Sex ist eine Begegnung auf Augenhöhe. Ich finde nicht, dass man das vergleichen sollte. Erst recht nicht sollte man beides auf eine Kosten-Nutzen-Bilanz reduzieren.
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