Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Er ist ein Stammkunde von mir. Wir kennen uns schon einige Zeit und haben eine gute Zeit zusammen. Manchmal ist es einfach Entspannungszeit, aber manchmal erzählt er auch, meist von dem Stress, den er auf der Arbeit hat.

Beim letzten Mal hat er das zweite Mal eine Formulierung genutzt, die mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht: „Aber dazu bist du ja nicht da!“ Ich weiß nicht mal mehr genau, worum es ging, und das ist auch nicht wichtig – es war nicht abwertend gemeint, sondern in seinen Augen einfach eine Feststellung.

Klar, ich bin hier im Appartement, weil ich eine Dienstleistung anbiete und damit eine Funktion erfülle. Aber ich bin trotzdem ein Mensch, und ich finde, man sollte Menschen nie auf eine Funktion reduzieren – nicht in großen Unternehmen, nicht nach Berufen, und erst recht nicht in Begegnungen!

Der Dalai Lama brachte es einmal sehr schön auf den Punkt: „Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden, und Dinge wurden geschaffen, um benutzt zu werden. Das Problem in unserer heutigen Zeit ist, dass Dinge geliebt werden und Menschen benutzt.“ Nun erwarte ich keine Liebe, aber Respekt und Menschlichkeit halt ich durchaus für angebracht.

Häufiger ist das ein Thema bei Anrufen. Da gibt es Formuliereungen, die keine Frau in diesem Job gerne hört und die bei der ein oder anderen zu Hinweisen oder gar einer sofortigen Absage führen. Natürlich ist es legitim, anzurufen und sich nach Service und Preisen zu erkundigen. Aber bitte nicht so:

– „Was kostet du denn?“
(Ich stehe nicht zum Verkauf, Sklaverei ist weltweit verboten. Du kannst nur einen Service bei mir buchen.)
– „Ich habe gehört, dich kann man mieten?“
(Nein, ich bin kein Gegenstand, der vermietet wird und bei dem Schäden versichert sind.)
– „Was kann man denn mit dir alles machen?“
(Du kannst etwas mit mir erleben, aber etwas passiv über mich ergehen zu lassen gehört nicht zu meiner Vorstellung von Erotik.)

Grenzwertig finde ich auch:
– „Was machst du denn alles?“
Diese Frage ist so allgemein, dass ich da ewig was zu erzählen kann – bis der Anrufer die Geduld verliert und wir beide pampig werden. Ich kann ja verstehen, wenn jemand keine Lust hat Anzeigen zu lesen – aber dann frage mich einfach konkret nach dem was du erleben möchtest!

Generell mögen alle Frauen, wenn der Eindruck vermittelt wird, dass der Anrufer etwas mit ihr erleben möchte – und nicht nur beliebig alle Anzeigen im Internet durchtelefoniert, weil für ihn alle Frauen gleich und somit austauschbar sind. Das sind sie auch in der Sexarbeit nicht!