Es gibt Plattformen und Foren, wo Kunden die Möglichkeit haben, nach dem Besuch bei einer Sexarbeiterin einen Bericht oder eine Bewertung über diese zu hinterlassen. Ich bin kein Fan dieser Praxis, aus mehreren Gründen.
Zum einen vergreifen sich gerade in den Foren manche Männer massiv im Ton. Egal wie begeistert jemand ist, die wenigsten Frauen empfinden Bemerkungen über ihre „geilen Titten“ oder den „versauten Fick“ als Kompliment. Bei Bezeichnungen wie „süße Maus“ o.ä. fühle ich mich nicht ernst genommen – das mögen andere Frauen anders sehen.
Ich mag es nicht, wenn Details aus einem Date ausgeplaudert werden. Das ist einfach indiskret! Welcher Kunde möchte detailliert über sich im Internet lesen, wie er im Bett ist, was geil war und was eher abturnend? Genauso unschön ist die Weitergabe privater Informationen, die vielleicht im Gespräch erwähnt wurden.
Hinzu kommt, dass die meisten Frauen sich sehr viele Gedanken darüber machen, wie sie ihr Angebot im Internet darstellen. Wenn ein potentieller Kunde sich jetzt mehr an den Berichten anderer Männer orientiert als an der Selbstdarstellung der Frau, erzeugt das eine Erwartung, die vielleicht beim Date nicht erfüllt wird. Jedes Treffen ist anders, und viele Frauen machen bestimmte Dinge von der Sympathie und der Stimmung abhängig.
Insgesamt sind Foren-Bewertungen häufig beliebtes Material für Prostitutionsgegnerinnen, da einige Männer Frauen dort wirklich zu einer Ware degradieren, die entsprechend abgeurteilt werden kann.
Ich weiß, dass es einige Berichte über mich im Internet gibt. Wenn sie auf Profilen von mir sind, habe ich sie gelesen. Meinen Namen zu googeln vermeide ich schon seit vielen Jahren; das zieht mich zu sehr runter und schafft es sogar manchmal, mein an sich positives Männerbild ins Wanken zu bringen.
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