Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
Gründonnerstag hatte ich erst spät einen Termin und habe ausgiebig das schöne Wetter genossen, bevor ich nachmittags mit dem Fahrrad ins Appartement gefahren bin.
Ich war geduscht, leger gekleidet un dabei, mir die Nägel zu lackieren, als eine Kollegin ins Zimmer kam: „Feuerwehreinsatz, wir müssen das Gebäude räumen!“ Ich zog eine Jacke über, schlüpfte in Ballerinas und steckte das Handy in die Jackentasche.
Als wir draußen auf der Straße standen, hieß es, das sei nur eine Sache von einer halben Stunde, also machte ich mir noch keine Sorgen – bis zu meinem Termin hatte ich noch eine Stunde. Doch nach 20 Minuten wurde klar, dass es wohl länger dauern würde. Ich versuchte, meinen Kunden zu erreichen, doch sein Telefon war aus.
Inzwischen hatten wir reichlich Gelegenheit, die Nachbarn kennenzulernen, die genauso wie wir vor der Polizeiabsperrung standen. Jemand aus der betroffenen Firma erklärte uns ausführlich, dass Aluminiumsulfat sich selbst entzündet hätte und dabei giftige Dämpfe entstünden, deswegen das Großaufgebot der Feuerwehr.
Mein Gast rief mich an, als er an der Polizeisperre zwei Straßen weiter nicht weiterkam, und es blieb mir nichts anderes als auf höhere Gewalt zu verweisen und den Termin auf zwei Tage später zu verschieben. Mittlerweile wurde es langsam kalt und die Stimmung kippte Richtung Gereiztheit. Ich war für den Abend verabredet und hatte auch einfach keine Lust mehr, halb angezogen und ungeschminkt auf der Straße rumzustehen und mir Gedanken über die Gedanken der Männer um mich her zu machen.
Im Endeffekt standen wir über drei Stunden auf der Straße, bevor die Absperrung aufgehoben wurde und wir wieder ins Appartement durften. Bis dahin hatte sich nicht nur der Termin, sondern auch meine Abendplanung erledigt. Ich zog mich an, machte eine kleine Fahrradtour nach Hause und versuchte, mein Stimmung in einer heißen Badewanne wieder anzuheben.
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