Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Anekdoten (Seite 6 von 6)

Kleine amüsante Geschichten aus meinem Alltag.

Nerv nicht!

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Ab und zu kriege ich mal Anfragen, die so gar nicht in mein Schema passen. So z.B. vor ein paar Tagen: „Kann man von dir auch Wunschfotos kaufen gegen Amazongutschein oder so?“ Ich bin extrem anspruchsvoll was Fotos von mir angeht und nutze Schnappschüsse nur im privaten Bereich, Selfies mag ich gar nicht. Fotos die ich auf meinem Profil hier veröffentliche sind immer bei einem professionellen Shooting entstanden und sorgfältig ausgesucht. Ich habe also die Nachricht mit einem kurzen „Nein, das biete ich nicht an.“ beantwortet und dachte damit sei die Sache erledigt.

Dem war nicht so. Als nächstes kam der Hinweis dass er doch dafür bezahlen würde. Auf meinen Hinweis dass mir das zu viel Aufwand sei und einfach nicht mein Ding, insistierte er: „Für wieviel Euro würdest du es machen?“ Ja, klar, diese Nummer – Sexarbeiterinnen sind käuflich und machen alles wenn der Preis nur hoch genug ist! Leider falsch: Ich mache diese Arbeit um mir genau aussuchen zu können was ich mache und was nicht, und dabei halt alles ablehnen zu können was mir nicht liegt.

Eigentlich hätte ich den Kontakt an dieser Stelle wahrscheinlich einfach unbeantwortet ins Leere laufen lassen. Aber an diesem Tag war ich in provozierender Stimmung und schrieb daher eine Fantasiesumme im oberen dreistelligen Bereich zurück – mit dem Hinweis dass ich dann natürlich ein Shooting organisieren, die Bilder auswählen und nachbearbeiten würde und auch ein neues Handy zum Verschicken der Bilder bräuchte (ich nutze im Moment ein Uralt-Handy ohne WhatsApp).

Auf seine wie erwartet empörte Reaktion und die Frage „ob es mir sonst ganz gut ginge“ (ja, ich amüsierte mich gerade ausgezeichnet, danke der Nachfrage) reagierte ich lapidar: „Du hast genervt. Ich habe gleich gesagt, dass ich da kein Nerv drauf habe.“

Anekdote

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Montagabend, ich liege auf dem Bett und telefoniere mit einer Freundin (die keine SDL ist). Irgendwann berichte ich:

„Ich habe wieder Probleme mit meinem Bein, ich humple total. Habe es gestern im Fitnesstudio übertrieben und war heute Morgen noch Joggen, danach war das Knie geschwollen. Und heute Nachmittag habe ich dann eine dreiviertel Stunde auf High Heels vor dem Gynstuhl gestanden – so ein Scheiß, jetzt kann ich mich gar nicht mehr bewegen!“

Kurze Pause am anderen Ende, dann lautes Gelächter. „In High Heels vor dem Gynstuhl? Was machst du denn für Sachen?“ Ja, ich gebe zu, nach Außen hin wirkt meine Arbeit wohl manchmal etwas komisch…

Skurile Anfrage

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


SMS morgens um 10:49: „Hi… Würde gerne meinem Kumpel ein nachträgliches Geschenk machen und ihm eine Stunde mit dir schenken. Er soll aber nicht wissen was ihn erwartet. Er ist 41 Jahre und zur Zeit Single. Ich würde ihn mit einem Umschlag in dem 150 Euro sind zu dir schicken. Wäre das möglich? Heute Vormittag noch?“

Ich habe die Anfrage abgelehnt und mir danach den Rest des Vormittags Gedanken darüber gemacht. Irgendwie kann ich ja drüber lachen, aber mal ehrlich: Wie kommen Männer auf solche Ideen?

Erst mal finde ich, dass jeder selber entscheiden soll, ob er zu einer SDL geht oder nicht. Sex ist trotz allem noch etwas Intimes, dass man nicht mit jedem teilen möchte, und für viele funktioniert das nur in einer privaten Begegnung (welcher Art auch immer).

Außerdem würde ich mir bei keinem meiner Bekannten, egal ob männlich oder weiblich, zutrauen zu beurteilen, ob er eine Frau/ einen Mann sexy findet und gerne Erotik mit dieser Person erleben würde. Ob der berühmte Funke überspringt oder nicht kann nur derjenige selbst entscheiden. Es ist halt nicht immer nur die Optik entscheidend…

Von der anderen Seite betrachtet, ist es mir einfach wichtig, dass mein Kunde wirklich zu mir kommen will und sich wenigstens ein bisschen mit meinem Profil beschäftigt hat. Wer einfach nur eine Liste abtelefoniert, welche Frau wohl gerade spontan Zeit hat, ist bei mir falsch. Und wer sich seine Frau von anderen aussuchen lässt, erst recht!

Perfekte Momente

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Perfekte Momente kann man nicht kreieren, sie passieren einfach so.

Heute habe ich am späten Nachmittag eine Massage gegeben. Zu Beginn der Massage schlug heftiger Regen gegen die Fenster, der sogar beinahe die leise Musik übertönte. Irgendwann hörte es dann auf zu regnen und wurde wieder heller, und als ich meinen Gast bat, sich umzudrehen, blickten wir aus dem Fenster und dort zeigte sich zwischen Schleierwolken ein wunderschöner, dunkelroter Sonnenuntergang.

Zum Licht des Sonnenuntergangs habe ich dann weiter massiert, mit meinen Händen sinnlich Öl auf seinem Körper verteilt und seine Lust genossen, während das Licht im Zimmer immer weiter abnahm. Als wir fertig waren und ruhig nebeneinander lagen, war es dunkel im Zimmer bis auf das Licht der kleinen Lampe, die ich vorher angezündet hatte.

Sprachlosigkeit

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


„Sex ist auch eine Form der Kommunikation.“

Diesen Satz sage ich häufiger, wenn ich über meine Einstellung zu Sex und die verschiedenen Aspekte meiner Arbeit spreche. In der letzten Woche hat sich mir jedoch einen ganz neue Herausforderung gestellt.

Gleich drei Mal in dieser Woche war ein junger Italiener bei mir – sehr nett, sehr gepflegt, aber mit sehr geringen Sprachkenntnissen. Kaum Deutsch, kein Englisch.

Klar, vordergründig geht es um Sex, da braucht man nicht viel bei reden. Oder doch? Manchmal sagt ein kurzer Satz – „Magst du das? Wie geht es dir?“ – mehr aus als langes Ausprobieren und Anbieten.

Mit jedem Treffen war mehr von seiner Neugier auf mich und von seiner Hilflosigkeit angesichts der sprachlichen Probleme zu merken. Sein Versuch, meine Tattoos zu lesen – die ich ihm nicht erklären konnte. Sein Blick, der durch das Zimmer glitt – das nicht viel über mich verrät, denn es ist ein Arbeitszimmer, kein Wohnzimmer.

Sich tief in die Augen zu sehen kann toll sein (zumal er tolle Augen hat). Aber es ersetzt irgendwann Sprache nicht mehr. So steht am Ende nicht nur Sprachlosigkeit, sondern Kommunikationslosigkeit.

Ich liebe Kommunikation, sowohl verbal als auch non-verbal. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Sprache lernen…

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