Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Kategorie: Anekdoten (Seite 6 von 6)

Kleine amüsante Geschichten aus meinem Alltag.

Nur auf Termin!

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Heute hatte ich um 13:00 einen Termin. Als es also um 12:58 an der Tür klingelte, öffnete ich, begrüßte den vor mir stehenden Mann freundlich und führte ihn in mein Zimmer. Dort stellte er sich vor: „Hallo, ich bin XX. WIr hatten vor ein paar Tagen telefoniert, wegen eines Termins im Kerker.“ Ich war irritiert: „Aber du hast doch jetzt einen Termin für eine Massage gemacht, oder?“ – „Nein, ich habe keinen Termin. Ich bin einfach so vorbeigekommen und wollte mir dich und den Kerker angucken.“

In mir kochte sofort Wut hoch ob dieser Umverschämtheit. „Da hab ich überhaupt keine Zeit für jetzt, außerdem ist der Kerker nicht nutzbar, bevor da nicht gründlich aufgeräumt wurde.“ Ich habe dann noch gut fünf Minuten mit ihm rumdiskutiert: ob wir nicht wenigstens mal kurz runtergehen könnten (nein, konnten wir nicht); ob ich die roten High Heels von meinen Bildern da hätte (ja, aber weder Zeit noch Lust die jetzt rauszusuchen); usw. Ich bin dann pampig geworden und habe ihn mit den Worten, dass es keine gute Idee ist, einfach vorbeizukommen, hinauskomplementiert.

Wahrscheinlich wird er keinen Termin für eine Session machen, aber das ist mir auch recht. Wenn ich seine Nummer gespeichert hätte, wäre er auf meiner „schwarzen Liste“ gelandet!

Schreck am Montag

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Heute Mittag also nach neun Tagen Urlaub wieder zurück ins Appartement. Unten die Tür war abgeschlossen, ich war also noch alleine. Erst mal lüften: Ich riss vorne im Flur das Fenster auf, ging dann durch bis in mein Zimmer, zog den Vorhang zurück – und starrte in ein Männergesicht auf der anderen Seite der Fensterscheibe! Erschrocken stolperte ich einen Schritt zurück, wir waren schließlich im 1. Stock, gut sechs Meter über dem Boden!

Des Rätsels Lösung: Die Fassade wurde gestrichen, mit einer Hebebühne. Ich ließ das Fenster zu und machte meinen ersten Termin im Zimmer einer Kollegin, das nach vorne rausging, wo zum Glück keiner an der Fassade rumturnte.

Pünktlichkeit

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


In letzter Zeit habe ich das Problem mit der Pünktlichkeit eher in die andere Richtung: Ich plane meine Termine sorgfältig so, dass ich früh genug im Appartement bin, um noch zu duschen und mich in Ruhe vorzubereiten. Ein oder zwei Stunden vor dem vereinbarten Termin schellt dann plötzlich mein Telefon: „Hey, ich bin schon fast da, kann ich jetzt schon kommen?“

Nun sitze ich aber gerade jetzt in Sommer so wenig wie möglich im Appartement rum. Heute erreichte mich dieser Anruf, als ich (mehr als eine Stunde vor dem Termin) gerade aus dem Badesee stieg. Ich schaffte es, eine halbe Stunde eher fertig zu sein als der vereinbarte Termin – dafür war ich jetzt abgehetzt und genervt, und seine Stimmung war auch nicht die beste, weil er bei der Hitze fast eine Stunde im Auto gesessen und gewartet hat. Das hätten wir uns beide ersparen können, wenn er stattdessen einfach auf Entenwerder gemütlich einen Kaffee trinken gegangen wäre…

Kehr um und tu Buße

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Anrufe mit unterdrückter Rufnummer nehm eich meist gar nicht an. Im besten Fall kommt da halt nichts bei rum, im schlechtesten Fall ist es nervig und verdirbt mir den Tag (wirre Anfragen, Gestöhne, Beleidigungen…). Ab und zu sind die Reflexe schneller als das Denken und ich habe abgenommen, bevor mein Kopf sagen kann: „Unterdrückte Nummer, nicht rangehen!“ So auch bei diesem Anruf:

– „Hallo, hier ist Tina!“
– „Hallo Tina! Ich versuche schon seit Tagen dich zu erreichen!“
– „Dann solltest du nicht mit unterdrückter Nummer anrufen, solche Anrufe nehme ich meist nicht an!“
– „Ich habe einen guten Grund dazu. Ich bringe dir die gute Botschaft von Gott, vom Vater, Sohn und Heiligen Geist. Du musst umkehren und Buße tun!“
– „…“

Ich hab dann relativ schnell einfach aufgelegt. Das hinderte ihn nicht daran, noch mehrmal bei mir und reihum bei allen Kolleginnen im Studio anzurufen. Ich weiß nicht, welche Reaktion er sich erhoffte – ob er überhaupt gläubig ist oder das nur ein kruder Scherz.

Bei mir hinterließ es eine diffuse Wut, die mich einige Tage beschäftigt hat, bis ich ihren Ursprung ergründen konnte. Zum einen sind Religion und Glauben für mich sehr private, ja intime Themen. Darüber so inquisitorisch befragt zu werden, führte dazu, dass ich mich schmutzig fühlte – deutlich mehr als nach einem obszönen Anruf. Hinzu kommt, dass ich die (katholische) Kirche nie so erlebt habe, sondern immer als zugewandt und einladend. Jemanden so gefühllos unter Druck zu setzen ist für mich einfach unchristlich!

Insgesamt denke ich, dass Religion und Politik einfach keine Themen für diesen Rahmen sind, in dem es ja eher um Spaß und Wohlgefühle geht. Da bleibt man lieber bei Smalltalk oder beim eigentlichen Thema.

Nerv nicht!

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Ab und zu kriege ich mal Anfragen, die so gar nicht in mein Schema passen. So z.B. vor ein paar Tagen: „Kann man von dir auch Wunschfotos kaufen gegen Amazongutschein oder so?“ Ich bin extrem anspruchsvoll was Fotos von mir angeht und nutze Schnappschüsse nur im privaten Bereich, Selfies mag ich gar nicht. Fotos die ich auf meinem Profil hier veröffentliche sind immer bei einem professionellen Shooting entstanden und sorgfältig ausgesucht. Ich habe also die Nachricht mit einem kurzen „Nein, das biete ich nicht an.“ beantwortet und dachte damit sei die Sache erledigt.

Dem war nicht so. Als nächstes kam der Hinweis dass er doch dafür bezahlen würde. Auf meinen Hinweis dass mir das zu viel Aufwand sei und einfach nicht mein Ding, insistierte er: „Für wieviel Euro würdest du es machen?“ Ja, klar, diese Nummer – Sexarbeiterinnen sind käuflich und machen alles wenn der Preis nur hoch genug ist! Leider falsch: Ich mache diese Arbeit um mir genau aussuchen zu können was ich mache und was nicht, und dabei halt alles ablehnen zu können was mir nicht liegt.

Eigentlich hätte ich den Kontakt an dieser Stelle wahrscheinlich einfach unbeantwortet ins Leere laufen lassen. Aber an diesem Tag war ich in provozierender Stimmung und schrieb daher eine Fantasiesumme im oberen dreistelligen Bereich zurück – mit dem Hinweis dass ich dann natürlich ein Shooting organisieren, die Bilder auswählen und nachbearbeiten würde und auch ein neues Handy zum Verschicken der Bilder bräuchte (ich nutze im Moment ein Uralt-Handy ohne WhatsApp).

Auf seine wie erwartet empörte Reaktion und die Frage „ob es mir sonst ganz gut ginge“ (ja, ich amüsierte mich gerade ausgezeichnet, danke der Nachfrage) reagierte ich lapidar: „Du hast genervt. Ich habe gleich gesagt, dass ich da kein Nerv drauf habe.“

Anekdote

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Montagabend, ich liege auf dem Bett und telefoniere mit einer Freundin (die keine SDL ist). Irgendwann berichte ich:

„Ich habe wieder Probleme mit meinem Bein, ich humple total. Habe es gestern im Fitnesstudio übertrieben und war heute Morgen noch Joggen, danach war das Knie geschwollen. Und heute Nachmittag habe ich dann eine dreiviertel Stunde auf High Heels vor dem Gynstuhl gestanden – so ein Scheiß, jetzt kann ich mich gar nicht mehr bewegen!“

Kurze Pause am anderen Ende, dann lautes Gelächter. „In High Heels vor dem Gynstuhl? Was machst du denn für Sachen?“ Ja, ich gebe zu, nach Außen hin wirkt meine Arbeit wohl manchmal etwas komisch…

Skurile Anfrage

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


SMS morgens um 10:49: „Hi… Würde gerne meinem Kumpel ein nachträgliches Geschenk machen und ihm eine Stunde mit dir schenken. Er soll aber nicht wissen was ihn erwartet. Er ist 41 Jahre und zur Zeit Single. Ich würde ihn mit einem Umschlag in dem 150 Euro sind zu dir schicken. Wäre das möglich? Heute Vormittag noch?“

Ich habe die Anfrage abgelehnt und mir danach den Rest des Vormittags Gedanken darüber gemacht. Irgendwie kann ich ja drüber lachen, aber mal ehrlich: Wie kommen Männer auf solche Ideen?

Erst mal finde ich, dass jeder selber entscheiden soll, ob er zu einer SDL geht oder nicht. Sex ist trotz allem noch etwas Intimes, dass man nicht mit jedem teilen möchte, und für viele funktioniert das nur in einer privaten Begegnung (welcher Art auch immer).

Außerdem würde ich mir bei keinem meiner Bekannten, egal ob männlich oder weiblich, zutrauen zu beurteilen, ob er eine Frau/ einen Mann sexy findet und gerne Erotik mit dieser Person erleben würde. Ob der berühmte Funke überspringt oder nicht kann nur derjenige selbst entscheiden. Es ist halt nicht immer nur die Optik entscheidend…

Von der anderen Seite betrachtet, ist es mir einfach wichtig, dass mein Kunde wirklich zu mir kommen will und sich wenigstens ein bisschen mit meinem Profil beschäftigt hat. Wer einfach nur eine Liste abtelefoniert, welche Frau wohl gerade spontan Zeit hat, ist bei mir falsch. Und wer sich seine Frau von anderen aussuchen lässt, erst recht!

Perfekte Momente

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


Perfekte Momente kann man nicht kreieren, sie passieren einfach so.

Heute habe ich am späten Nachmittag eine Massage gegeben. Zu Beginn der Massage schlug heftiger Regen gegen die Fenster, der sogar beinahe die leise Musik übertönte. Irgendwann hörte es dann auf zu regnen und wurde wieder heller, und als ich meinen Gast bat, sich umzudrehen, blickten wir aus dem Fenster und dort zeigte sich zwischen Schleierwolken ein wunderschöner, dunkelroter Sonnenuntergang.

Zum Licht des Sonnenuntergangs habe ich dann weiter massiert, mit meinen Händen sinnlich Öl auf seinem Körper verteilt und seine Lust genossen, während das Licht im Zimmer immer weiter abnahm. Als wir fertig waren und ruhig nebeneinander lagen, war es dunkel im Zimmer bis auf das Licht der kleinen Lampe, die ich vorher angezündet hatte.

Sprachlosigkeit

Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.


„Sex ist auch eine Form der Kommunikation.“

Diesen Satz sage ich häufiger, wenn ich über meine Einstellung zu Sex und die verschiedenen Aspekte meiner Arbeit spreche. In der letzten Woche hat sich mir jedoch einen ganz neue Herausforderung gestellt.

Gleich drei Mal in dieser Woche war ein junger Italiener bei mir – sehr nett, sehr gepflegt, aber mit sehr geringen Sprachkenntnissen. Kaum Deutsch, kein Englisch.

Klar, vordergründig geht es um Sex, da braucht man nicht viel bei reden. Oder doch? Manchmal sagt ein kurzer Satz – „Magst du das? Wie geht es dir?“ – mehr aus als langes Ausprobieren und Anbieten.

Mit jedem Treffen war mehr von seiner Neugier auf mich und von seiner Hilflosigkeit angesichts der sprachlichen Probleme zu merken. Sein Versuch, meine Tattoos zu lesen – die ich ihm nicht erklären konnte. Sein Blick, der durch das Zimmer glitt – das nicht viel über mich verrät, denn es ist ein Arbeitszimmer, kein Wohnzimmer.

Sich tief in die Augen zu sehen kann toll sein (zumal er tolle Augen hat). Aber es ersetzt irgendwann Sprache nicht mehr. So steht am Ende nicht nur Sprachlosigkeit, sondern Kommunikationslosigkeit.

Ich liebe Kommunikation, sowohl verbal als auch non-verbal. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Sprache lernen…

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