Dies ist eine Kopie, der Text wurde ursprünglich veröffenlicht auf meinem Profil „TraumfrauHH“ bei kaufmich.com.
Vor einigen Tagen habe ich hier von dem bewussten Abschied eines Kunden gesprochen, der sich aus dem Paysex zurückgezogen hat. Beim Schreiben musste ich an eine andere Begegnung denken, die schon viele Jahre zurückliegt und von der ich heute erzählen möchte.
Damals gab ich noch Tantra-Massagen. Als dieser Kunde das erste Mal zu mir kam, war er schon deutlich von der Parkinson-Krankheit gezeichnet. (Später stellte ich fest, dass er sehr viel jünger war als ich ihn geschätzt hatte.) Er nahm sich immer viel Zeit für seine Besuche bei mir. Wir begannen mit einem Picknick aus Obst und Süßigkeiten. Dann duschte ich ihn, wusch zärtlich den ganzen Körper, während er sich auf mich stützte. Nach einer langen Massage lagen wir dann beeinander und kuschelten.
Nach etwa einem Jahr fragte er mich, ob ich ihn vielleicht bei ihm zu Hause besuchen könnte. Er wusste, dass ich eigentlich keine Hausbesuche machte, aber seine Krankheit schritt schnell voran, und er war einfach nicht mehr mobil genug, um zu mir zu kommen. Ich war dann noch zwei Mal bei ihm, bevor er sich nicht mehr meldete.
Einige Monate später fand ich eine Todesfall-Karte in meinem Briefkasten. Im ersten Moment konnte ich den Namen nicht einordnen, doch dann fiel er mir wieder ein. Bis heute bin ich bei dem Gedanken berührt, dass ich in seinem Leben wichtig genug war, um meine Daten bei seinen Angehörigen für die Benachrichtigung zu hinterlegen.
Diese Begegnung war eine von denen, die meine Einstellung zu dieser Arbeit stark geprägt haben.
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