Blog von Tina, Sexarbeiterin aus Hamburg

Monat: August 2025

Zuverlässigkeit

Im letzten Winter habe ich angefangen, nicht nur ein Mal die Woche Reitunterricht zu nehmen, sondern bei einem anderen Lehrer noch ein zweites Mal, um an einem bestimmten Problem zu arbeiten. Dafür habe ich den Montagnachmittag freigehalten, wo bei mir eh wenig los war. Die zweite Reitstunde war samstagvormittags, also eh etwas außerhalb der Zeiten, in denen ich viel Terminanfragen habe. Im Sommer hat sich das leider geändert: Ich musste die eine Reitstunde von Montag auf Dienstag schieben, um montagsabends an einem Online-Kurs teilzunehmen, und meine Lehrerin verlegte die Samstagstunde für die Sommerzeit auf Donnerstagnachmittag.

Jetzt halte ich also theoretisch Montagabend, Dienstagnachmittag und Donnerstagnachmittag für private Termine frei – das geht natürlich nicht, es kostet zu viel Arbeitmöglichkeit. Ich habe mich also darauf eingestellt, regelmäßig die ein oder andere Reitstunde abzusagen, und das mit meinen Reitlehrern so kommuniziert. Wir schreiben einfach am Tag vorher noch mal, ob es passt oder nicht.

Im August ist es mir jetzt gleich drei Mal passiert, dass ich Reitstunden abgesagt habe für Arbeitstermine, die fest gebucht waren und für die ich (bei Neukunden) auch schon Bestätigungen hatte – nur um dann am Morgen eine Nachricht zu kriegen: „Oh, ich schaffe das doch nicht, wir müssen das verschieben.“ Nein, das ist nicht nur ein bisschen ärgerlich! Ich habe nicht nur einen privaten Termin dafür abgesagt, sondern ich habe die Zeit auch freigehalten und kann meist den Termin so kurzfristig nicht mehr neu vergeben (ein Mal ist mir das zum Glück gelungen, von den dreien).

Bei fast allen Dienstleisterin gilt eine Absagefrist von 24-48 Stunden vorher (so wie ich es auch mit meinem Reitlehrern handhabe). Ich finde es nicht zu viel verlangt, sich am Tag vorher festzulegen und dem dann auch Priorität zu geben. Wenn du den Termin nicht fest zusagen kannst, dann buch ihn bitte einfach nicht!

P.S. Es gibt Sexarbeiterinnen, die deswegen nur noch mit Anzahlung Termine vergeben. Ich sehe den Sinn dahinter, möchte es aber eigentlich nicht.

Bilder aktuell halten

Erst vor ein paar Wochen habe ich darüber geschrieben, dass ich die Bilder auf meinem kaufmich-Profil komplett aktualisiert habe. Letzte Woche habe ich noch ein drittes Shooting gemacht, weil ich unbedingt noch Bikini-Fotos haben wollte (die Bilder habe ich noch nicht hochgeladen). Also alles ganz aktuell, richtig?

Am Wochenende gingen mir plötzlich meine Haare auf die Nerven. Sie waren so lang, dass es beim Sport schwierig wurde, und auf Facebook hatte ich bei den angezeigten Erinnerungen Bilder von vor ein paar Jahren gesehen, wo sie nur schulterlang waren, und fand das irgendwie schicker. Ein paar Tage drüber nachgedacht, und Montagabend habe ich spontan eine Schere genommen und 15 Zentimeter abgeschnitten.

Somit sind die Bilder von vor einer Woche schon nicht mehr richtig aktuell. Ähnlich geht es mir gerade mit meiner Figur, die irgendwie auch schon wieder arg schwankt. Nicht dramatisch, aber so um zwei Kilo rauf und runter – ich sehe das deutlich, wie auffällig es für Männer ist, weiß ich nicht. Ist es also überhaupt möglich, Bilder immer aktuell zu halten?

Mein Fotograf hat aus Spass nachgeschlagen, wie viele Shootings wir schon zusammen hatten: Es waren 45 Shootings in 16 Jahren, brutto über 15.000 Bilder. Er sucht immer nach Möglichkeiten, etwas Neues zu machen, während ich mittlerweile an dem Punkt bin, wo ich auch einfach alle 2-3 Jahre dieselben Bilder wieder schießen würde (nur halt mit aktualisiertem Aussehen). Ich mag die Bilder, die er von mir macht, und die Art wie ich in bestimmten Outfits und Settings aussehe – warum viel Aufwand betreiben, um was zu ändern?

Mein nächstes Projekt ist übrigens ein Shooting mit dem Schwerpunkt Spitze (Spitzenkleider und -Dessous), wahrscheinlich in einem Lost Place. Und dann ist schon wieder Herbst, und ich will ein Herbst-Shooting in Jeans und Stiefeln o.ä.